Donnerstag, 31. Dezember 2009

Doppelleben

Manuel Linsenmacher führte ein krasses Doppelleben.

Als Manuel lebte er einen ganz gewöhnlichen Alltag, führ mit der Strassenbahn zur Arbeit, verbrachte den Tag im Büro, meisst an seinem Arbeitsplatz vor dem Computer oder im Gespräch mit seinen Kollegen.

Und die grösste Aufregung die er je erlebt hatte war, als einmal die Kaffeemaschine kaputt gegangen war.

Als Linsenmacher aber drang er in bislang unbekannte Gebiete der Welt vor, machte neue Entdeckungen, kämpfte gegen die Geister der Unterwelt und strebte danach das ewige Licht an die Oberfläche zu bringen, um die Menschheit in eine hoffnungsvolle Zukunft zu führen.

Tipp: CERN

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Glauben, Hoffen, Lieben ... und Fordern

Die Menschen glauben an den freien Markt, auf dem jeder seine Güter handeln konnte, und daran dass durch den freien Handel mit privaten Gütern jeder zu Wohlstand kommen konnte.

Die Menschen hofften auf die Selbstregulierung des freien Marktes, und darauf dass die "unsichtbare Hand" alles zum guten lenken würde.

Die Menschen liebten ihre Gemeinschaft und achteten darauf dass es allen wohl erging. War jemand voller Reichtum, konnte er freigibig die Armen daran teil haben lassen.

Doch dann gab es immer wieder diese bösen Menschen, die habgierig Reichtum aufrafften, die die Nöte anderer Menschen ausnutzten und durch Wucherpreise ihren Reichtum noch weiter steigerten.

Und so war es irgendwann nicht mehr genug, im Gebet die unsichtbaren Hand um allgemeines Wohlergehen zu bitten, sondern die Menschen begannen, von den Wucherern gerechte Preise zu fordern.

Die Wucherer wollten nicht, sie sprachen vom freien Markt, Selbstregulierung und dass es sich um Privatbesitz und Verträge handelte die vom Gesetz geschützt seien.

So kamen die Streitigkeiten vor Gericht, weil manche couragierten Menschen nicht den vollen Wucherpreis zahlten. Der Richter entschied aber dass Wucher ungerecht sei, und die Wucherer verloren ihre Spekulationsgrundlage.

Tipp: Wikipedia - Spekulation (Wirtschaft)

Dienstag, 29. Dezember 2009

Kriegermoral

Die Krieger hatten lange Jahre gekämpft, nur die Sieger waren übrig geblieben, doch ihnen war wenig geblieben. Jeder Sieg forderte Verluste, jede Niederlage war ein Totalverlust. Und so bleib nichts besseres übrig zu tun als das zu bewahren was noch geblieben war, und jeden weiteren Kampf zu vermeiden.

Lesetipp: Der "Totale Krieg"

Montag, 28. Dezember 2009

Eine Welt - Heile Welt

Es gibt so vieles, das die Einheit der Welt bedroht. Atombomben können ganze Länder vernichten, Kündigungen ganze Karrieren, Todesfälle beenden Leben.

Wer tut so etwas, wer lässt so etwas zu? Wie kann es sein dass man von so etwas betroffen wird, wer ist Schuld, an wem kann man sich rächen?

Andererseits, die Welt war schon immer eine, und jede Veränderung, gut oder schlecht, ist ein Teil der Veränderung dieser Welt.

Es gibt nichts an der Welt zu retten, die Welt ist nicht schuld an was auch immer, und der Beitrag der eigenen Handlungen und Entscheidungen zum Werden der Welt ist das was man auch zu verantworten hat.

Gott sorgt für sich und die seinen, und der Mensch soll es ihm gleich tun, dann lebt er im Einklang mit Gott. Weder kann er die Welt beherrschen, noch kann er sich selber nicht beherrschen.

Filmtipp: Heile Welt

Sonntag, 27. Dezember 2009

Kindergott

Brave Kinder, von den Eltern gut gehütet und gepflegt. Ihre Moral ist so, wer den Eltern folgt dem ergeht es gut, wer ihnen aber zuwider handelt wird bestraft.

Wenn man ihnen von Gott erzählt, dem Werden der Welt, dann können sie gleich erkennen was es bedeutet, gottgefällig zu leben. Sie tun es ja. Gott ist der, der Lob oder Tadel austeilt.

Was die Kinder nicht wissen ist dass Gott sie nur deshalb lobt, tadelt, pflegt und hütet, weil die Eltern es tun. Und dass Gott nur deshalb gut ist, weil es die Eltern gut machen.

Was den Kindern auch niemand sagt ist, dass sie eines Tages, wenn sie alt genug dazu sind, selber dazu beitragen müssen dass die Welt so wird wie vereinbart.


Tipp: Religion und Ethik / Moral

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Glückliches Privatleben

Immer dem Glück nach. So ging Hans durchs Leben. Er suchte sich eine Arbeit die ihn glücklich machte, suchte sich Menschen in deren Gegenwart er glücklich war, und lebte somit sorglos vor sich hin.

Doch irgendwie begann irgendwann sein Leben zu zerreissen. In der Arbeit musste er sich immer mehr anstrengen um zufrieden zu bleiben, manche Freunde waren langweilig oder garnicht mehr auszuhalten, und er wusste nicht was er noch tun sollte.

Und dann hatte er genug. Sollten die anderen doch ohne ihn glücklich sein, er nahm jetzt sein Glück in die eigene Hand. Er begann sich Sachen zu suchen, die er auch alleine tun konnte um glücklich zu werden, und er suchte sich verschiedene Vereine, wo er sich ausleben konnte.

Und mit der Zeit war es ihm nicht mehr so wichtig, wenn die Arbeit einmal langweiliger war, oder die Freunde einmal garnichts unterhaltsames zu sagen hatten. Er war ja in verschiedenen anderen Bereichen tätig und nicht von einzelnen abhängig. Und so konnte er sich auch als Glücksbote betätigen und ein bisschen Glück von einem Ort zum anderen mitbringen.

Tipp: Das Flow Konzept

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Wo der Zufall herkommt

Man sagt, dass beim Würfeln der Würfel zufällig auf einer der 6 Seiten zu liegen kommt.

Lukas wollte das genauer wissen, und so machte er sich auf die Suche nach dem Zufall. Er nahm sich einen Würfel, ein Würfelbrett, und würfelte. Ganz genau schaute er dem Würfen zu, von verschiedenen Seiten... aber nie, nirgends, konnte er etwas finden dass wie ein Zufall gewesen wäre.

Seltsam. Gab es den Zufall garnicht? Oder wo hatte er sich versteckt?

Dann begann er wieder zu würfeln, oftmals hintereinander, und die Ergebnisse der Würfe notierte er auf einem Zettel. Die Zahlen schaute er sich dann an, und es war so, wie man es sagte. Die einzelnen Zahlen kamen in etwa gleich oft vor, aber eine Regelmässigkeit war nicht zu erkennen.

Aber, was hat eine Liste von Zahlen mit dem Zufall zu tun?

Er begann wieder mit dem Würfel zu spielen... Dass der Würfel auf einer der 6 Seiten zu liegen kam, das musste so sein. Wenn er einen Wurf machte, und noch einen, dann hatten die beiden Würfe nichts miteinander zu tun. Das erklärte, wieso man keine Regelmässigkeit erkennen konnte, es gab ja auch nichts wo die hätte her kommen können.

Aha! Zufall ist, wenn man etwas erwartet und aber nicht schon vorher weis ob es kommt, oder, was genau kommt!

Das war jetzt neu. Der Zufall kommt durch das Denken zustande, durch das Merken und Erwarten. Man hätte es auch Überraschung nennen können. Was dann noch als Rätsel blieb war, wieso die Zahlen alle etwa gleich oft vorkommen. Er tat jedenfalls beim Würfeln nichts, um einzelne Zahlen zu bevorzugen. Und der Würfen anscheinend auch nciht, der war ja nach allen Seiten gleich, bis auf die Zahlen.

Vielleicht ist ja auch die Unordnung der Anfangszustand und die interessantere Frage ist, wie denn eine Ordnung zustande käme...

Lesetipp: Grenzenlose Unordnung lässt die Zeit fliessen

Montag, 21. Dezember 2009

Hineinwachsen

Das kleine Ich war in eine neue Welt gekommen. Anfangs war ihm noch alles fremd, unbekannt. Nur wovor es sich fürchtete, das erkannte es schnell, und davor flüchtete es dann.

Doch als das Ich begann, in der neuen Welt auch gute Sachen zu entdecken, wurde es grösser, mit jedem Fund. So konnte es auch seine Furcht nach und nach überwinden, weil es immer mehr Gefahren gewachsen war.

Irgendwann fühlte es sich dann so stark, dass es begann die neue Welt mit zu verändern, nach seinem Willen. Es begann auch, mit anderen zu streiten, wenn es etwas anderes wollte als andere. So merkte es, dass es einen eigenen Willen hatte - und die anderen ebenso.

Und als sich mit Streitereien nichts mehr weiter bringen liess, begannen das inzwischen starke Ich und die anderen starken Ichs, nach gemeinsamen Entscheidungen zu suchen und diese umzusetzen, wenn dies mehr brachte als der Weg alleine für sich. Und das manchmal sogar, wenn einzelne Entscheidungen nicht für das Ich gut waren, dafür suchte man dann nach gerechtem Ausgleich.

So begann sich das Ich zunehmend als Teil der neuen Welt zu erleben.

Tipp: Wikipedia - Europäische Union

Sonntag, 20. Dezember 2009

Totales Wissen

Den Kindern wurden die Worte gelehrt die man spricht um vom Lehrer anerkannt zu werden. Es wurden ihnen die Taten gezeigt die man setzt um zu jenem Ergebnis zu kommen das vorgegeben war. Alles war klar geregelt, und die Wissenschaft war die einzig zugelassene Quelle des Wissens.

Und dann kam Polt. Ein ungelenker Bauernbub aus einem touristisch uninteressanten Bergtal. Er sprach was er sich dachte, tat was er meinte das in der Situation passte.

Ein gefundenes Fressen für die anderen. Bei so gut wie allem was Polt tat und sagte, begannen die anderen über ihn zu lachen, ihn zu hänseln, und der Lehrer gab ihm schlechte Noten.

Polt verschloss sich zunehmend gegenüber den anderen, blieb alleine, sprach nichts mehr. Auch deswegen wurde er gehänselt und getadelt, aber das verging mit der Zeit. Und Polt tat und sagte alles so, dass er nicht mehr auffiel. Er versteckte sich vor allen anderen.

Tipp: Wikipedia - Wissen

Samstag, 19. Dezember 2009

Unverzeihlich

Anton gind gerade über die Brücke, als eine Wagenkolonne entgegen kam. Die Leute darauf waren ausgelassen, man hörte sie lachen und schreien. Und irgendwer begann, auf Anton loszugehen. Die anderen zogen mit, Anton wurde belästigt und beschimpft.

Und dann zog die Kolonne zur Seite, drängte Anton an's Geländer der Brücke. Um nicht zerquetscht zu werden, sprang er über das Gelänger, und von dort musste er sich noch weiter an einem Brückenpfeiler hinablassen, damit er von den ihn bedrängenden Leuten nicht in's Wasser gestossen wurde.

Doch die Fahrer waren zu weit gegangen, zu nahe an das Geländer gefahren. Die Wagen verfingen sich, und durch das Übergewicht der Leute, die sich alle auf Antons Seite heraushängen hatten lassen, begannen die Wagen zu kippen und einer nach dem anderen stürzte in's Wasser. Die Leute schrien vor Angst.

Anton konnte sich wieder nach oben ziehen, auf die Brücke. Andere Menschen, die den Unfall gesehen hatten, kümmerten sich um Hilfe für die im Wasser um ihr Leben kämpfenden Menschen. Anton aber ging auf seinem Weg weiter. Ein Mann fragte ihn, warum er denn nicht auch helfen wollte.

"Warum sollte ich?", fragte Anton.

Musiktipp: Metallica - The Unforgiven

Freitag, 18. Dezember 2009

Entschuldigung

Er war zu weit gegangen. Er hatte das Opfer seiner Gewalttat vor sich. Alle Schuld der Welt stürzte auf ihn ein: er war ein Verbrecher!

"Entschuldigung" war das letzte, das er noch herausbrachte, bevor die Welt unter ging.

"Mach Dir nichts draus", meinte Sie und klopfte sich den Staub vom Gewand, den er aufgewirbelt hatte weil er direkt neben ihr ein Holzbrett fallen gelassen hatte das ihm anscheinend zu schwer geworden war.

Musiktipp: Bromheads Jacket - Poppy Bird

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Betriebsgeheimnis

Der weise Mann wollte sein Wissen den Menschen mitteilen. Er begann zu erzählen, anfangs schwerfällig, musste er doch erst lernen etwas zu sagen das noch niemand gesagt hatte, doch mit der Übung wurden seine Darstellungen besser.

Das dachte er zumindest. Aber niemand wollte hören was er zu sagen hatte. Egal wie er seine Geheimnisse darstellte, die Menschen schienen sich nur daran zu stören, machten sich über ihn lustig oder hörten einfach nicht zu.

Da fiel ihm der alte Spruch der Lehrer ein, "Du musst die Schüler abholen wo sie sind." Und das mit der Reife eines Marktes für ein neues Produkt hat ja wohl dieselben Gründe.

So begann er über seine Zielgruppe nachzudenken, sie zu beobachten, zu lernen was ihnen zusagte und was nicht. Es wurde ihm klar, er hatte sich in seinem Wissen weit von den Menschen entfernt und war jetzt anders - wenn er aber so anders, fremd, sprach, dann wirkte das wirr oder gar bedrohlich, und das wurde natürlich abgelehnt.

Also beschloss er, auf die aktuellen Probleme und Bedarfe der Menschen, seiner künftigen Kunden, zu achten, und Lösungen anzubieten die sie auch verstehen konnten. Er begann sich um die Verpackung seines Wissens zu kümmern. Und ihm wurde klar, worin das Betriebsgeheimnis im Wissenszeitalter bestand, in dem die Produkte ganz einfach kopiert werden konnten.

Tipp: Wikipedia - Betriebs- und Geschäftsgeheimnis

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Die Theorie von Allem

Die Naturwissenschaftler hatten die Natur genau untersucht, viele Wechselwirkungen zwischen den Dingen entdeckt. Kräfte nannten sie diese, wenn sich ein Ding aus seiner Ruheposition oder seiner eigenen Bewegungsrichtung verändert, dann deshalb weil eine Kraft darauf einwirkt. Und nach den Ursachen dieser Einflüsse suchten sie.

Eine Vielzahl von Kräften hatten sie schon entdeckt, welche den Lauf der Dinge bestimmten, und mit dem Wissen über die Gesetzmässigkeiten dieser Kräfte hatten die Techniker mit und aus den Dingen viele nützliche Werkzeuge hergestellt, die den Menschen das Leben erleichterten, auch den Wissenschaftlern und Technikern selbst.

Doch trotz allen Fortschritten konnten sie nicht herausfinden, wie denn alle diese Kräfte zusammen passten, irgend etwas passte immer nicht in die Ordnung. Erst als sie darüber nachdachten wie denn ihr Fortschritt selber zustande gekommen war, nämlich dadurch dass bestehende Probleme gelöst worden waren, und dass immer wieder, kamen sie auf die Idee, das Werden der Welt auch aus diesem Blickwinkel zu sehen.

Eine Kraft, jene, das Leben zu maximieren, wurde als höchste Kraft erkannt, und die weiteren, bereits bekannten Kräfte als die konkreten Ausformungen der einen, übergeordneten Kraft. Die Schwierigkeit war nur, dass sich nicht immer überall alles auf das eine Ziel hin bewegte, es gab auch Stillstand und Zerstörung. Dazu musste man erst die Grenzen der Lebewesen lokalisieren und ihre jeweiligen Lebenskräfte erkennen. Aber das ist dann wieder eine andere Geschichte.

Tipp: Der biblische Monotheismus (Vorlesungsskript)

Dienstag, 15. Dezember 2009

Endsieg

Wie ein Donner fegte er über das Land, forderte jeden zum Kampf heraus, und wenn sich keiner stellte schlug er einfach wahllos jemanden nieder.

Niemand konnte ihn besiegen, er war der uneingeschränkte Herrscher über das Land, nannte sich König, und thronte auf einem hohen Sitz, von wo aus er seine Vasallen kommandierte.

Eines Tages, als ein Reisender aus einem fremden Land zu Besuch war, wunderte sich dieser wieso alle Menschen vor diesem König solche Furcht hatten und alles taten was er sagte.

Immer wieder hörte er Geschichten von den alten Feldzügen, einer Zeit von Angst und Schrecken. Und auch der König zeigte ihm seine Pose und sagte: "Ich bin der Sieger über alle!"

Der Besucher aber begann zu lächeln und bemerkte: "Nur Verlierer müssen kämpfen."

Musiktipp: Kosheen - Damage

Montag, 14. Dezember 2009

Anti-Feedback

Lorenz war gerade dabei zu lernen, mit seinem Gesicht zu kommunizieren, Gesichtsausdrücke zustande zu bringen und auszutauschen.

Zuerst beobachtete er, wie andere schauten, und versuchte das dann nachzumachen. Wenn er ein lächelndes Gesicht sah, machte er auch etwas von dem er meinte dass es so wie ein Lächeln sein könnte.

Und dann begann er, selber andere zu beeindrucken, sie anzulächeln, auf dass sie zu ihm zurücklächelten. Doch es ging nicht. Wenn er meinte zu lächeln, dann gab es manchmal ein Lächeln zurück, und manchmal nicht.

Was auch immer er ausprobierte, er konnte nichts finden, das wie ein Lächeln wirkte. Dann gab er es auf, irgendwen anlächeln zu wollen. Es ging ja doch nicht.

Tipp: Präsenz und Ausstrahlung vor der Klasse

Samstag, 12. Dezember 2009

Folge dem Stärkeren

Der kleine Felix war auf der Suche nach einem Vorbild. Und er suchte sich jemanden aus, der stärker war als er, so dass er von ihm lernen konnte.

Das machte er so lange, bis er vieles gelernt hatte, bis es langweilig wurde weil er selber auch schon so viel konnte wie das Vorbild.

Dann begann er sich ein neues Vorbild zu suchen, wieder eines das stärker war als er. Und so begann das Spiel von neuem, Felix lernte, erlangte Meisterschaft, und suchte sich dann den nächsten Meister.

Doch irgendwann stellte er fest, dass er keinen Meister mehr finden konnte. Er wollte aber anderen Leuten folgen, er follte dass sie etwas sagten, taten, dem er folgen konnte. Er wollte das sie stärker waren als er.

Aber diese dummen schwachen Menschen wollten nicht stärker sein als er. Er war böse, wütend. Wie konnten die nur so dumm sein? Er begann ihnen aufzudrängen was sie hätten tun sollen. Aber die wollten nicht. Es war schrecklich.

Musiktipp: Eminem - Lose Yourself

Freitag, 11. Dezember 2009

Orientierung

Roland war hungrig und wusste sich nicht zu helfen. Deshalb schrie er einfach los, so lange bis ihm jemand half und zu Essen gab. Diesem jemand schloss er sich dann, auf dass er weiter zu essen bekam. Es war seine Mutter, und er noch ein Baby.

Mit der Zeit begann er sich aber noch für andere Dinge zu interessieren als nur seine Nahrungsversorgung. Er begann, die Umwelt zu erkennen, Dinge und Menschen zu sehen, Sprache zu hören. Er mochte es, wenn sich jemand mit ihm beschäftigte, diesen Menschen folgte er dann gerne.

Als er dann begann, selber die Welt zu entdecken, Sachen anzustellen, da merkte er wie andere sich wegen seines Verhaltens mit ihm beschäftigten. Manches wurde freudig begrüsst, anderes getadelt, vieles war einfach so gesehen, und manches löste grosses Unwetter aus.

Erst als er bemerkte dass es gewisse Regelmässigkeiten gab, worauf die Leute wie reagierten, traute er sich auch selber Sachen zu tun ohne dass ihn jemand begleitete. Er wusste ab jetzt selber was richtig und was falsch war.

Aber das war nicht genug, es gab Unterschiede. Manches von dem was richtig war, war besser als anderes. Die Lehrer vergaben Noten, beim Spielen genügte es nicht nur nach den Regeln zu spielen, es ging auch um's Gewinnen. Danach strebte er ab jetzt.

Er war in manchen Sachen sehr gut, die tat er sehr gerne - und es begann ihn zu stören wenn andere das schlecht machten, so gar keinen Wert darauf legten. Erst wollte er ihnen helfen, aber dann musste er lernen dass niemand seine Hilfe wollte. Die anderen strebten nach ihren eigenen Erfolgen, und wenn er ihnen helfen wollte, musste er es als Dienst in ihrem Sinn anbieten statt als Fehlerkorrektur.

Und dann kam die grosse Krise. Er wollte nicht mehr. Er wollte nicht mehr gestopft werden, nicht mehr nach Aufmerksamkeit ringen, gut sein - gut für wen? Nicht mehr alles richtig machen müssen, die Erfolgssucht führte doch nur zu Konkurrenz und Gier, und die Werbung versprach nur Schrott den keiner brauchte, das dafür aber umso aufdringlicher.

Er beschloss, selber herauszufinden was in seiner jetztigen Situation sinnvoll ist und was nicht, was ihm wirklich schmeckte, wie er sein Leben gestalten konnte so dass er seine Bedürfnisse und jene seiner Welt erfüllen konnte, soweit er sie erkannte und soweit die Möglichkeiten verfügbar waren.

Tipp: Wikipedia - Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Menschengötter

Der kleine Michael war sehr brav, bei seinen Tätigkeiten schaute er immer wieder zu den Eltern oder wer auch immer gerade anwesend war, um sich zu versichern dass auch alles in Ordnung war und er weiter machen konnte.

Wenn er aber irgendwo ein böses oder erschrockenes oder zweifelndes Gesicht sah, dann hörte er sofort auf mit dem was er tat, und fing an irgend etwas anderes zu tun. So lange, bis die Gesichter wieder freundlich waren.

Irgenwann merkte Michael aber, dass irgend etwas mit den Gesichtern nicht stimmte. Manche schauten lächelnd drein, während gleichzeitig andere ganz schrecklich schauten. Er war verwirrt, und wütend weil man so ein Verwirrspiel mit ihm trieb.

Aber mit der Zeit lernte er, dass auf manche Gesichter einfach kein Verlass war, und ausserdem war auch nicht mehr immer jemand anwesend, also merkte er sich einfach nur das allgemeine Gesicht zu seinen jeweiligen Taten. Und so wusste er von nun an was gut und was böse war.

Musiktipp: Madonna - Drowned World/Substitute for Love

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Gottes Repräsentanten, seine Diener und der Rest der Welt

Zu Repräsentanten Gottes wurden jene, welche einen unerschütterlichen Glauben an Gott hatten. Egal wie ungünstig die Umstände waren, sie fühlten und verhielten sich immer so als würden sie im Reich Gottes leben, und das strahlten sie auch aus.

Zu Dienern Gottes wurden jene, welche zwar in der wirklichen Welt lebten, welche aber auch auf die Repräsentanten Gottes achteten und ihre Taten danach ausrichteten, um die Welt wie sie war ein Stück näher an den vom Reich Gottes verheissenen Zustand zu bringen.

Und dann war da noch der Rest der Welt, die Menschen die keinen Sinn und keine Tat für Gott übrig hatten sondern nur ihren eigenen Gelüsten, Drängen und Nöten nachgingen. Sie waren eine Bedrohung für die Repräsentanten Gottes, und die Diener Gottes bekämpften sie nach Kräften.

Da tippte Gott einem seiner Repräsentanten auf die Schulter und flüsterte ihm in's Ohr: Duuu, ich bin garnicht oben, und es gibt auch keinen Rest der Welt. Es gibt nur verschiedene Auffassungen von mir, meine Repräsentationen in den verschiedenen Bereichen der Welt sind verschieden. Hör' also auf zu Wollen das die Welt so wird wie Du bist, sondern konzentriere Dich wieder auf Deinen Bereich.

Und sprich bei Gelegenheit mit jenen die anders sind als Du es bist. Keine Angst, ihr habt schon etwas gemeinsam, Ihn müsst aber erst herausfinden was es ist.

Tipp: Die Kulturgeschichte des Himmels

Dienstag, 8. Dezember 2009

Schülermoral

Der Mensch ist gut, wenn er weis wonach er gefragt wird.
Der Mensch ist schlecht, wenn er nicht weis wonach er gefragt wird.

Alle Menschen wissen das gleiche.
Nur die schlechten Menschen haben Bildungsmängel.

Die Lehrer geben vor, was Wissen ist. Gute Menschen wiederholen genau das.
Nur schlechte Menschen bilden sich selber etwas ein.

Tipp: Wikipedia - Turing Test

Montag, 7. Dezember 2009

Aufklärung

Die Welt war in einem erschreckenden Zustand. So vieles war schlecht, dauernd war etwas zu wenig, nur böse Taten wurden begangen, und überhaupt hätte alles anders sein sollen.

Die Menschen waren überfordert damit, die Welt zu retten.

Der Aufklärer wollte nicht mehr in so einer Welt leben, er wollte nicht mehr immer nur reparieren was andere kaputt gemacht hatten.

Und so sah er sich die Welt selber an.

Er fand, dass die Dinge so waren wie sie waren. Es war von allem so viel da wie da war, und manche wollten mehr Geld verdienen. Es wurden Taten begangen, und andere hatten etwas dagegen. Es war alles wie es war.

Nur die Menschen waren unzufrieden.

Und als er schon beginnen wollte, die Unzufriedenheit der Menschen anzuprangern, dämmerte ihm dass die Menschen deshalb unzufrieden waren, weil sie damit überfordert waren die Welt zu retten...

Es genügte wenn er die Welt als in Ordnung darstellte.

Musiktipp: Melanie C - First Day of my Life

Sonntag, 6. Dezember 2009

Unmachbar

Er liebte es den direkten Weg zu gehen. Wenn er etwas tun wollte, dann tat er das einfach. Bis er eine Frau haben wollte. Da kam er nicht mehr weiter. Er konnte sich nur ausmalen welche er denn gerne haben würde, aber er konnte keine machen.

Natürlich hatte er probiert, sich einfach eine zu nehmen und festzuhalten. Aber sie hatte sich dann so verändert, dass er sie nicht mehr wollte. Nein, das ging nicht, er musste sie wieder frei lassen.

Wie konnte er nun zu einem Ziel kommen, das er sich nicht nehmen konnte? Er war ratlos, ohnmächtig, suchte ohne zu wissen was. In seiner Verzweiflung begann er zu denken was denn eine wie die begehrte Frau denken würde, und er fand dass sie einen für sie passenden Mann wählen würde, einen der für sich selber und für sie sorgen konnte und auch würde.

Und so beschloss er zu tun was er für nötig hielt, um dieses Ziel zu erreichen. Die Bestätigung dessen was er für den erfolgreichen Weg hielt würde von ihr kommen. Losgehen musste er aber allein.

Tipp: Cosmopolitan - Wundertüte Mann

Samstag, 5. Dezember 2009

Die Ganze Welt

Niewu konnte nicht gut sehen. Sie konnte nicht ein Ding vom anderen unterscheiden, es war ihr alles verschwommen, unklar.

Sie sah nur die ganze Welt, die ganze Zeit.

Und was sie sah war, dass die Welt grösser geworden war. Sie dachte sich, dass die gut zu sich sein musste, denn was schlecht zu sich ist würde sich zerstören.

Sie erkannte die Eigenschaften des Ganzen.

Die Welt ist gut, die Welt ist gross, und sie wächst und entwickelt sich. Wie das junge Lebewesen so tun.

Tipp: Eigenschaften der Sternzeichen

Freitag, 4. Dezember 2009

Opferkult

Der Vergewaltiger erfasste sein Opfer, schwächte es so weit bis es nicht mehr selber lebensfähig war, aber doch nicht so sehr als dass es nicht mehr für ihn hätte arbeiten konnten.

Das Opfer befand sich in einer ausweglosen Lage und machte das beste daraus, verherrlichte den Vergewaltiger als Beschützer und gab alles für ihn, um nicht seine Gunst zu verlieren.

Tipp: Krimipedia - Stockholm Syndrom

Dienstag, 1. Dezember 2009

Allwissenschaft

... oder wie man es schafft sicherzustellen dass alle alles wissen:

1. Man finde eine Theorie zur Erklärung von irgendwas,
2. man finde ein Experiment, mit dem man die Theorie bestätigt,
3. man baue die Theorie zu einem komplexen Gebilde aus und finde eine metaphysische Begründung dafür, aus der sich die Theorie und das Experiment ableiten lässt,
4. man bestätige dieses metaphysische Gebilde immer wieder mit denselben Experimenten,
5. man schliesse alles, was sich nicht auf diese Begründung zurück führen lässt, von vornherein als falsch aus.

Und somit wird klar: alles was sich begründet lässt weis man, und alles andere ist falsch. Somit weis man alles.

q.e.d.

Tipp: Josh Peck - Why Nerds Think They Know Everything

Montag, 30. November 2009

Allwissen

... oder wie man es schafft zu glauben alles zu wissen:

1. man beobachte seine Umgebung aufmerksam, merke sich alles,
2. man achte darauf ob man das, was man schon kennt, wieder findet,
3. man bewege sich nie irgendwo hin, wo man nicht weis dass man dort nicht schon alles kennt,
4. man glaube nichts was jemand anderer sagt, das man nicht selber auch weis.

Und schon ist klar und Tag für Tag bestätigt, dass man alles weis und die Welt für immer gleich ist, war und sein wird.

Der unbestreitbare Vorteil: man weis mehr als all die anderen desorientierten Chaoten.

Musiktipp: Red Hot Chilli Peppers - Snow (Hey Oh)

Sonntag, 29. November 2009

Gottismus

Die Sucher und Verehrer Gottes zogen sich in ihre Behausungen zurück, um sich ganz auf Gott konzentrieren zu können, um von der Welt nicht abgelenkt zu werden. Und sie lobten und preisten Gott, um ihn grösser zu machen. Immer grösser, schöner, höher, es war wie eine Sucht.

Und so entfremdeten sie sich vom Leben, konnten es nicht mehr erkennen, der Beschreibung nach. Und die aussenstehenden Menschen, die gewöhnlich weiter lebten, konnten Gott nicht mehr erkennen, so fremd war er dargestellt.

Tipp: Du allein süß und liebenswert

Samstag, 28. November 2009

Übernatürlich

Die Menschen waren begabte Sprechtiere, sie machten vielfältige Töne, Melodien und Rufe, um ihre Sinneseindrücke von der Umwelt zu erweitern um diese selbst gemachten Äusserungen. So konnten sie sich gut koordinieren, sich vor Gefahren warnen, auf sich selber hinweisen, oder auch miteinander singen und spielen.

Mit der Zeit lernten sie auch, von Situationen zu sprechen die schon vergangen waren, um sich zu erinnern, oder, anderen von Situationen zu erzählen bei denen die Zuhörer garnicht dabei waren, um von Erlebnissen zu berichten. Viele Geschichten wurden erzählt, die Menschen lernten voneinander.

Und irgendwann, wann genau kann man nicht mehr sagen, geschah es dass findige Menschen Geschichten erfanden die es nie gegeben hatte. Die Geschichtenerzähler erfanden sie einfach, um gehört zu werden, und die Menschen hörten gerne zu, lauschten aufregenden Abenteuern, die sie selber noch nie erlebt hatten, erfuhren von geheimnisvollen Ländern, gefährlichen Tieren, grossen Heldentaten.

Entscheidend war aber der Wendepunkt, als findige Leute begannen, den Glauben an solche Geschichten zu benutzen, um die Menschen in ihrem Sinn zu steuern, um sie zu Handlungen zu bewegen die sie sonst, aus ihrer eigenen Erfahrung heraus, niemals begonnen hätten. Es war die Erfindung des Zaubers, und man bestärkte ihn z.B. durch die gemeinschaftliche Einhaltung völlig willkürlicher Rituale, und indem man sagte dass dies auf Geheiss eines höheren Wesens geschehe.

Die herrschenden Menschen erkannten sehr wohl, dass sie damit die anderen Menschen manipulieren, steuern, konnten. Doch den gewöhnlichen Menschen war nicht bewusst was ihnen geschah, sie hatten nur das Gefühl, gesteuert zu werden. Und das wiederum wurde ihnen bestätigt, indem man ein übernatürliches Wesen als den Verursacher dieser unmerklichen Beeinflussung nannte. Das ging eine Weile gut, die grössere Freiheit verschaffte allen einen Vorteil. Das übernatürliche Wesen war gross, gut, mächtig genannt.

Dafür wussten die Menschen nicht mehr was sie tun.

Musiktipp: Pink - Funhouse

Freitag, 27. November 2009

Geisterjagd

Als die Menschen erstmals ihre innere Stimme entdeckten, dachten sie zuerst es wäre eine Stimme von ausserhalb ihrer selbst, vom Vater der Welt, der da zu ihnen sprach.

Es war ein erschreckendes Erlebnis, für manche, aber auch ein erlösendes, für jene die dieser Stimme folgten und so aus schwierigen Situationen heraus kamen.

Seit dem suchen Menschen, die keine innere Stimme haben, nach ihrer Bestimmung - in der Aussenwelt. Sie steigen auf Berge, oder sie ziehen sich in Klöster zurück.

Sie lesen in ausgewählten Büchern, um zu hören was andere so gehört haben. Wer aber dabei zufällig keinen Bezug zu den eigenen Bedarfen herstellen kann, dem bleibt der Geist für immer fremd.

Musiktipp: Massive Attack - Prayer for England

Mittwoch, 25. November 2009

Gewährte Rechte

Die Menschen hatten begonnen, je auf ihre eigenen Sachen zu achten, statt immer alles gemeinsam zu teilen. Und Gott sah dass es gut war, weil es den Menschen zu eigen war dass sie sich um ihre eigenen Sachen besser kümmerten, und so besser zur Mehrung seiner Schöpfung beitrugen.

Und also gewährte er das Recht auf Schutz des Privateigentums.

Aber, wie könnte es anders sein, der Teufel weckte seine Agenten, und die begannen kritische Bereiche in ihren Besitz zu bringen, Land, Wasserquellen, aber auch Bücher und Zeitungen. Und dann wurde die Hebelwirkung dieser Besitztümer ausgenutzt um sich weiter zu bereichern, und die abhängigen Menschen konnten sich nicht dagegen wehren, weil ja Gott den Schutz des Privateigentums gewährt hatte.

Auch Gott muss lernen.

Als Gott seinen Fehler erkannt hatte, entzog er erstmal' den Agenten des Teufels sein gewährtes Recht, und ersann eine verfeinerte Version. Fortan sollte das Recht auf Privatbesitz für kritische Bereiche des Lebens nur noch bedingt gelten, jene welche von den Besitztümern abhängig waren bekamen das Recht die Besitzer abzuwählen und neue Besitzer zu wählen. Das machte er, um die jeweiligen Besitzer dazu zu bringen, nicht nur auf sein Wohl und das des Besitzes zu achten, sondern auch auf das Wohl aller die davon abhängig waren.

Bleibt noch die Frage: wer oder was könnte hier mit "Gott" und "Teufel" gemeint sein?

Tipp: Die staatlichen Gewalten

Dienstag, 24. November 2009

Die Worthändler

Die Worthändler waren aufmerksame Beobachter der Kommunikation. Sie beachteten, mit welchen Worten man in einer Kommunikation am meissten Profit für sich herausholen konnte, und genau solche Wortkombinationen verwendeten sie dann. Sie verstanden zwar nur die Bilder und die Aussprache, nicht die Bedeutung, aber das war auch nicht notwendig.

Es waren Worte der Autorität, der Drohung, des allgemein akzeptierten Wissens. Solche, denen sich die Menschen unterordneten. Das war das Ziel der Worthändler, ihren Status zu erhöhen, und es war notwendig, weil sie auf Fragen keine Antwort hätten geben können, nur neue Einschüchterungen konnten sie loslassen.

So kam es, dass der Worthandel langsam eskalierte, die Worthändler wurden immer mächtiger, und sie setzten ihre Mittel immer drastischer ein, da sie ja auch in Konkurrenz untereinander standen. Die anderen Menschen aber wurden immer ängstlicher und wussten anfangs den Grund ihrer misslichen Situation nicht, denn Sie lebten in einer Welt wo die Worte eine Bedeutung hatten.

Die Worthändler aber manipulierten diese Bedeutung, für ihre Zwecke, steuerten so die anderen Menschen. Sie wussten dies anfangs auch noch garnicht, wollten einfach nur mehr für sich. Als sie aber ihren systematischen Einfluss bemerkten, als die anderen Menschen sie immer mehr bedrängten, da konnten sie nicht mehr anders als, sich nicht nur als Dienstleister darzustellen, sondern tatsächlich darüber nachzudenken wie sie eine Dienstleistung erbringen konnten.

Tipp: Holis.org - Die wahre Bedeutung von Geld

Montag, 23. November 2009

Eigene Ziele

Es war genug! Ständig gab es Streitigkeiten darum, wie was sein sollte, was zu geschehen hatte oder nicht. Alle sollten dasselbe tun, im Gleichklang, wegen der Gemeinschaft, und daher mussten sich immer alle einig sein, was aber dazu führte dass alle um alles stritten und letztlich die grössten Streithähne bestimmten was geschehen sollte.

Also wendete sich das Blatt, und die Menschen begannen, sich auf sich selbst zu konzentrieren, eigene Ziele zu verfolgen, jeder für sich solche, die er erreichen konnte auch ohne andere zu irgendetwas überreden zu müssen, und ohne von den Vorgaben der Streithähne gegängelt zu werden. Und so ergab sich eine neue Gemeinschaft, durch das, was allen verschieden sein können sollte.

Tipp: Freitag über Werte sprechen. Teil 10. Individualität

Sonntag, 22. November 2009

Das Luxusproblem

Julius ging es sehr gut, es fehlte ihm an nichts, er hatte keine Probleme. Und genau das war sein Problem: ihm war langweilig. Keine Not trieb ihn an, es gab keine Feinde die er hätte abwehren müssen, alles war in Ordnung.

Aber was sollte er nur tun?

Still herumsitzen hielt er nicht aus, und sinnlose Aktionen wie sie die anderen scheinbar durchführten konnte er nicht ausstehen. Gleichzeitig war er aber auf der Suche nach Erlebnissen, Anregung, Aufregung.

Erfahrung wollte er machen.

Nur, als er darüber nachdachte, man kann doch Erfahrung nicht machen - die bekommt man. Aber was wenn sie ausbleibt, was wenn man sie nicht bekommt? Was wenn Gott ein Langweiler wäre?

Eine Provokation!

Das war es! Julius beschloss, Gott zu provozieren. Und zwar nicht irgendwie, sondern er wollte es nachhaltig tun. Also begann er, Sachen zu machen die seine Handlungsfähigkeit stärkten, so dass er immer mehr tun konnte, was immer er wollte, auf dass er immer mehr Reaktionen provozierte, darauf achtend dass er jene Provokationen die zu für ihn guten Reaktionen führten verstärkte.

Gott konnte sich nur noch ergeben...

Musiktipp: Christina Stürmer - Nie genug

Samstag, 21. November 2009

Aussenbildung

In Zeiten der Bildungsoffensive kam es dazu, dass viele Menschen gebildet werden wollten. Sie liessen sich von den Werbeversprechen der Bildungseinrichtungen anlocken, und erwarteten also, von denen gebildet zu werden, und nachher damit sehr erfolgreich zu sein.

In den Bildungseinrichtungen wurden sie dann auch gebildet, von früh bis spät, und mit vielen Anreizen, damit sie dabei nicht einschliefen. Wenn den Bildungshungrigen aber etwas nicht passte, dann schrien die laut auf, so lange bis man es ihnen recht machte.

Und so kam es dazu dass viele Menschen gebildet worden waren, und kein einziger von ihnen sich gebildet hatte. Eine ganz ganz grosse Show. Und ein ganz ganz grosses Unglück, weil jeder haben wollte dass man seine Show bewunderte, aber keiner die Show des andern bewundern wollte - wozu auch, war ja nicht zur Show, die Bildung.

Musiktipp: Donovan - Mellow Yellow

Freitag, 20. November 2009

Schrödinger's Katze

Schrödinger war ein Naturforscher, aber kein Naturliebhaber. Und so kam er auf die Idee, die Nachbarskatze in einen kleinen Kasten zu stecken, um dann nach einer Woche nachzusehen, ob sie noch lebte.

Sie war tot.

Er fragte sich, ob alle Katzen nach einer Woche tot wären, oder ob es doch welche gäbe die das Experiment überlebten. So ging er also auf Katzenjagt, und machte eine Reihe weiterer Experimente. Dabei fand er heraus, manche Katzen überlebten.

Andere nicht.

Als talentierter Mathematiker begann er die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, dass eine Katze das Experiment im lebenden bzw. toten Zustand beendete. Und weiters fragte er sich, welchen Zustand die Katzen denn in der Zwischenheit haben würden.

Einen unbestimmten.

Nach eingehender Analyse des Experiments und seiner mathematischen Formulierungen kam er ausserdem zum Schluss, dass es unmöglich war, den Zustand der Katze zu bestimmen, ohne das Experiment vorzeitig zu beenden. Er hatte eine Grenze des systematisierten Wissens gefunden.

Wir gratulieren.

Tipp: Uncyclopedia - Schrödingers Katzenfalle

Donnerstag, 19. November 2009

Also sprach der Zeitgeist

Also sprach der Zeitgeist: "Keine Kinder vor der Karriere! Wer mir zuwider handelt, wird in's soziale Ausseits verbannt."

Die Kinder der Zeit befolgten brav seinen Ratschluss und strebten nach Erfolg in der Karriere, um danach ihre Kinderwünsche erfüllen zu können.

Doch nur wenige konnten auf der Karriereleiter nach oben kommen, und jene die oben waren mussten um ihre Position fürchten und hatten so keine Zeit mehr für ihre Kinder.

Unzufriedenheit machte sich breit, man begann am Zeitgeist zu zweifeln, und die sozial besorgen Menschen forderten ein Grundeinkommen für alle, auf dass die Gemeinschaft wieder gerechter werde.

Der Zeitgeist drohte: wenn ihr nicht mehr für mich arbeitet, dann erkenne ich euch nicht mehr und werde euch nicht mehr beschützen! Die Kinder der Zeit fürchteten sich.

Doch als sie erkannten dass ihr Zeitgeist seine Versprechungen nicht mehr einlösen konnte, dass sie nichts mehr zu verlieren hatten, da gaben sie ihn auf, und er verschwand in's Nichts.

Tipp: Wikipedia - Ameisenalgorithmus

Mittwoch, 18. November 2009

Peak Human

Die Menschen strebten nach Erfolg, aber die Karriereleiter war hoch und eng, es gab viele Konkurrenten und wenige Kollegen. Ausserdem kamen Wirtschaftsflüchtlinge in's Land, die wollte sowieso keiner - ausser den Unternehmern, die nahmen die Leute auf wenn sie kräftig und frisch ausgebildet waren, liessen sie dann für möglichst wenig Geld möglichst intensiv arbeiten, um sie dann, bei nachlassender Leistung, durch neue zu ersetzen. Denn die anderen Unternehmer machten es genauso, und man musste sich am Markt behaupten, der war auch eng.

Die Menschen strebten also nach Erfolg, und vernachlässigten dabei ihr sonstiges Leben. Deshalb bekamen sie auch keine Kinder mehr. Und sie waren froh darüber, denn so hatten sie den Vorteil, mehr für die Karriere tun zu können, um nichts gegen die Konkurrenten zu verlieren, die ja auch keine Kinder bekamen. Manche machten sich schon Sorgen, dass die Arbeitskräfte einmal zu wenig sein würden, das Land im internationalen Wettbewerb zurückfallen würde, ...

Die Menschen wussten aber insgeheim, dass es zu viele von ihnen gab, und deshalb bekamen sie auch weiterhin keine Kinder mehr. So lange, bis es wirklich zu wenige gab um noch ein Wirtschaftswachstum aufrecht halten zu können, und zu wenige als dass man den erhöhten Arbeitszeitaufwand noch hätte schaffen können. Immer mehr Menschen mussten erschöpft aufgeben, und die Wirtschaft erlahmte. Und erst als es nichts mehr gab das man hätte aufrecht halten können, erst dann besann man sich darauf die Menschen zu fördern, erst dann wurden auch schwächere wieder willkommen geheissen, erst dann gab es wieder mehr Kollegen als Konkurrenten, und erst dann begannen die Menschen wieder, Kinder zu bekommen.

Und sie waren willkommen.

Tipp: Das Burnout-Syndrom und seine Folgen

Dienstag, 17. November 2009

Die Jünger der heiligen Schrift

Die Jünger der heiligen Schrift glauben fest an das, was in ihrer hl. Schrift steht. Und so predigen sie dies auch, missionieren die Menschen, und verteidigen den Inhalt der hl. Schrift gegen alle Angriffe.

Was in der hl. Schrift steht, das gilt. Und was nicht in der hl. Schrift steht, das gibt es nicht. Deshalb werden auch sämtliche Änderungsvorhaben, welche nicht dem Gefüge der hl. Schrift entsprechen, von vornherein ausgeschlossen.

Ganz selbstlos geben sich die Jünger der hl. Schrift und ihrer Mission hin, so wie andere ganz selbstlos einen Sportwagen ausführen, damit er nicht nutzlos in der Garage verrostet.

Ob als hl. Schrift nun eine Variante der Bibel, der Stand der Publikationen in einem wissenschaftlichen Bereich, oder der Inhalt von Wikipedia verwendet wird, ist nicht relevant. Hauptsache die hl. Schrift ist in ihrem Bereich so bedeutend dass man damit über andere Menschen Macht ausüben kann.

Lesetipp: Bundestagsabgeordneter lässt wikipedia.de sperren

Sonntag, 15. November 2009

Das Ende des Universums

Johann war ein intelligenter Mann, er hatte genau beobachtet wie sich die Planeten bewegten, und ein Gesetz aufgestellt, das besagte wie sich die Planeten bewegten.

Dann kam Benjamin, er sah die Sterne, sah das Gesetz, und behauptete Großspurig: "Das gilt im ganzen Universum!". Und weil es keiner besser wusste, aber alle gefallen daran fanden dass man jetzt etwas vom ganzen Universum wusste, glaubten sie es.

Und so setzte sich die Prahlerei fort, viele Beobachtungen, die man gemacht hatte, wurden als universell gültig verkündet, und die Entdecker waren sehr stolz, weil sie so viel von der Welt wussten. Das ging so weit, dass man zu berechnen begann, wie alt das Universum sei, wie es entstand, und was vorher gewesen sei.

Doch leider, je mehr man wirklich vom Universum in Erfahrung bringen konnte, desto öfter musste man feststellen dass alles anders war als angenommen. Bis man irgendwann erkennen musste: die Welt ist überall verschieden, es gibt garkeine universell gültigen Gesezte.

Ausser vllt. jenes der Prahlerei, aber das ist eine andere Geschichte.

Musiktipp: Gnarls Barkley - Crazy

Samstag, 14. November 2009

Wo sind meine Träume geblieben?

Gerold hatte grosse Träume, und um sie zu verwirklichen arbeitete er lange Jahre in einer Goldmine. Schwer und hart war die Arbeit, aber er tat es um viel Gold zu fördern, auf dass die Menschen dort draussen damit an der Verwirklichung der Träume arbeiten konnten.

Als Gerold eines Tages wieder an die Oberfläche kam, war er voller Vorfreude, die neuen Errungenschaften zu sehen, all das was er sich erträumt hatte, all das wofür er gearbeitet hatte. Aber die Enttäuschung war gross, als er sah was die Menschen mit dem Gold gemacht hatte.

Allerlei Unsinn, Verschwendung hatte um sich gegriffen. Und seine Träume waren verloren. Also bescholss er, von nun an selber an der Verwirklichung seiner Träume zu arbeiten, statt einfach nur unter der Erde nach Gold zu graben und die Welt den anderen zu überlassen.

Tipp: Subway to Sally - Hochzeit (YouTube)

Freitag, 13. November 2009

Die Evolution sieht alles

Nur ein Fehler, und Du wirst ausselektiert. Nur wenn Du alles richtig machst, bekommst Du die Chance, Deine Gene an Nachfahren weiter zu geben. Und nur wenn auch diese alles richtig machen, und auch deren Nachfahren usw., nur dann wirst Du in ihnen ewig leben.

Aber, Du kannst die Evolution nicht überlisten. Sie zeigt Dir nur ihren Rücken, Du kannst nie wissen was morgen das Richtige zu tun sein wird. Nur weil Du gestern recht bekommen hast, hast Du keine Ansprüche im Morgen. Nur ein Zufall genügt, um Altes zu verlieren und Neues zu bekommen.

Alles was Du tun kannst ist, an Dich und die Deinen zu glauben, auf das Beste zu Hoffen, und zu lieben was immer auch kommt.

Tipp: AmenophisII - Moral ist die höchste Form der Evolution

Dienstag, 10. November 2009

Fast ein Paar

Sie freute sich auf eine Begegnung mit ihm, sprach ihn dazu auf irgend etwas an das sich in der Umgebung gerade anbot.

Er freute sich auf ein interessantes Gespräch und antwortete sachlich interessiert.

Sie suchte irgendetwas weiteres, um die Interaktion fortsetzen zu können.

Er fand es uninteressant und antwortete nicht.

Sie war frustriert, begann über irgend etwas zu jammern.

Er fand ihr Verhalten unzumutbar und ging davon.

Tipp: GEO - Kommunikation: Das große Missverständnis

Sonntag, 8. November 2009

Langeweile

Hugo war langweilig. Niemand sagte ihm was er zu tun hatte.

Das war früher anders gewesen, er war immer fleissig gewesen, hatte getan was man ihm gesagt hatte, und war dafür entlohnt worden.

Aber jetzt war niemand da der ihm sagte was er zu tun hätte.

Es war auch niemand da, der ihm etwas gegeben hätte. Wofür auch. Also nahm er sich selbst, was er brauchte.

Und es war auch niemand da, der ihn für den Diebstahl bestraft hätte.

Ausser dem Leben selbst, aber die eigene Erkenntnis der lebendigen Moral passt nicht zu Elterngeschichten und deshalb endet diese hier.

Tipp: NEO - Zeitbombe Jugendarbeitslosigkeit

Samstag, 7. November 2009

Die Kunst der Perversion

Der Erlöser sprach: "Gib, und Du wirst belohnt werden."

Der Bezwinger hörte dies und sagte zu den seinen: "Ihr habt es gehört. Also erwartet dass Euch gegeben wird, und bestraft wer dem Erlöser nicht folgt!"

Tipp: SAGEN.at - 5. Das Schwarzbuch

Freitag, 6. November 2009

Die Entdeckung des Geheimnisses

Die Wissenschaftler hatten lange Jahre die Welt beobachtet, die
grossen und die kleinen Dinge. Alles hatten sie genau untersucht,
die Zusammenhänge, Gesetzmässigkeiten aufgeschrieben, erprobt
und oftmals verwendet.

Dann waren sie so weit: sie wollten den Lauf der Welt vorhersagen.
Mit grossen Computern begannen sie, Teile der Welt zu simulieren.
Die Entstehung von Sternen, Galaxien, des Universums gar. Schöne
Bilder generierten sie daraus.

Doch als sie begannen, Gegebenheiten zu simulieren, die näher lagen,
die man auch im Alltag beobachten konnte, kamen sie nicht mehr weiter.
Es gab so viele Möglichkeiten, so viele Freiheiten in dem, was
Lebewesen tun konnten.

Selbst so etwas alltägliches wie ein Fussballspiel konnte nicht
vorausberechnet werden. Obwohl es Regeln und Gesetzmässigkeiten gab
nach denen man entscheiden konnte ob eine Simulation realistisch war -
Spielergebnisse konnte man nicht vorausberechnen.

Manche meinten, dass das eben der Unterschied zwischen toter Materie
und lebendigen Wesen sei, doch das wollte man nicht glauben, würde
es doch bedeuten dass Lebewesen aus mehr bestünden als die Materie
die zu erkennen war.

Und so kam man darauf, dass die Materie selbst frei sein musste,
frei, Entscheidungen zu treffen, frei sich in verschiedene Richtungen
zu entwickeln, so wie das bei Lebewesen, bei Menschen, auch der
Fall war, nur dass die Entstehung des Universums, dessen Entscheidungen,
viel langsamer ablief.

Es war ja auch grösser.

Tipp: Netzeitung.de - Astronomen simulieren Entstehung
einer Spiralgalaxie

Donnerstag, 5. November 2009

Für Dich

Für Dich gebe ich alles, und Du gibst mir den Lohn.
Für Dich lasse ich mich hängen, und Du richtest mich wieder auf.
Für Dich verirre ich mich im Leben, und Du gibst mir wieder Ziel und Sinn.
Für Dich opfere ich mein Leben, und Du schenkst mir den Himmel.

Du bist mein ewiger Vater, Du bist meine ewige Mutter, und ich, euer
ewiger Sohn, erspare mir mich selbst den Härten des Lebens zu stellen.

Tipp: Empfehlungen von mir für dich - Redaktionell betreute positive Nachrichten von Menschen für Menschen

Mittwoch, 4. November 2009

Gut und gut ist schlecht

Die Gute pflanzte Salat und Gemüse, auf dass er etwas zu essen hätte.

Der Gute unterstützte sie wohlwollend.

Die Gute wies darauf hin, wie gut die Pflanzen im Garten gediehen.

Der Gute freute sich für sie.

Die Gute wartete, dass er sich nähme was er bräuchte.

Der Gute respektierte ihren Besitz und rührte nichts an.

Die Pflanzen wurden von Würmern angefressen und verfaulten langsam.

Die Gute war traurig dass ihre Gaben nicht angenommen worden waren.

Der Gute war traurig dass sie die Pflanzen ungenutzt verfaulen hatte lassen.

Tipp: Wikiquote - Das Gute

Dienstag, 3. November 2009

Lied einer Sehnsucht

I steh do, und Du stehst dort.
I hob wos, des host Du net.
Wos host Du, des mir föht?

Jo daun tausch' ma hoit.
Wieso tausch' ma net?

Traust' ma net?
I trau da net.
Beweis ma's erst,
i woat auf Di.

Musiktipp: Soap&Skin - Spiracle

Freitag, 30. Oktober 2009

Selbsternanntes Chaos

Hermine war sehr geschäftig, viele Dinge hatte sie in ihrem Haushalt, alles hatte sie unter Kontrolle - alles hatte seinen Platz, sie wusste wo der war, und legte nach Gebrauch auch immer wieder alles dort hin wo es hin gehörte.

Doch seit Hermine in eine neue Wohnung gezogen war, schienen die Sachen wie spurlos zu verschwinden. Auch so unwichtige Dinge wie Kugelschreiber, die sicher niemand stehlen würde. Sie kaufte eine Packung davon ein, und nach einer Weile war nichts mehr davon da.

Und das obwohl sie sicher nicht so viel verbraucht und weggeworfen hatte... Bis sie eines Tages, beim Frühjahrsputz, verschiedene Lagerstätten von Kugelschreibern fand. Sie hatte die Kugelschreiber offensichtlich irgendwo hingelegt wo Platz frei gewesen war, aber gesucht hatte sie nur an jenen Stellen wo sie meinte dass die Kugelschreiber hätten sein müssen. Wie es in der alten Wohnung gewesen wäre.

Tipp: Wikipedia - Kognitive Dissonanz

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Die Ur-Entscheidung

Die Umstände drängten, eine schnelle Entscheidung war gefragt. Peter tat einfach irgend etwas, das ihm ad hoc gerade einfiel, und siehe da es funktionierte. Und weil es funktionierte, blieb er dabei.

Später, als man Peter fragte, warum er das so mache, konnte er es eigentlich auch nicht sagen. Weil er aber nicht zugeben wollte, dass er nur die erstbeste Möglichkeit gewählt hatte, erfand er dann doch auch eine Geschichte dazu. Dass es sich um ein überliefertes Gehiemnis handle, sagte er.

Weil es funktionierte, ahmten es ihm andere nach, und so wurde es tatsächlich zu einem überlieferten Geheimnis, und man schmückte die Geschichte um Peter's Werk dem entsprechend aus.

Erst als es nicht funktionierte, wegen veränderten Umständen und veränderter Gesellschaft, begann man daran zu zweifeln, und bemerkte dass die überlieferten Geschichten nicht nachvollziehbar waren und die ganze Methode offenbar nur ein Irrtum oder gar eine Betrügerei mit der trotz Unwirksamkeit Geld verdient wurde.

Tipp: wissenschaft.de - Gordischer Knoten rekonstruiert

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Entdeckt

Karin hatte einen schweren Tag gehabt. Der Arbeitstag war lang gewesen, viele Kunden waren zu bedienen, manche davon hatten es ihr auch noch schwer gemacht.

So war das erste was sie tat, als sie zu Hause angekommen war, ihre Sachen beiseite zu legen, sich selber auf das Sofa zu legen, und einzudösen.

Währenddessen kam Gott bei einem seiner seltenen Besuche auf der Erde zufällig bei ihr vorbei, sah wie sie so faul da lag, ihre Wohnung unordentlich, ihre Pflichten vernachlässigt.

Also bestrafte er sie mit einem schlechten Gewissen, auf dass sich das nicht wiederholte. Und der Teufel freute sich, wie immer wenn jemand etwas in seinem Sinne tat.

Tipp: kontextfrei

Montag, 26. Oktober 2009

Menschen machen

Die Macher waren bekannt für ihre Werkzeuge, Gebäude und Maschinen. Sie konnten das sehr gut, Material schneiden, hämmern, biegen, verkleben, aufeinander bauen, uvm.

Weil sie diese Methoden so gut beherrschten, wendeten sie sie auch auf Menschen an. Die Kinder wurden so lange gelobt, geschlagen, gelockt, bedroht, gequält oder sonstwie behandelt, bis sie so waren wie sie sein sollten.

Es funktionierte tadellos, die Macher waren wie immer sehr stolz auf ihre Werke. Sie hatten die besten Soldaten, Arbeiter, Manager und Sportler, alle nach dem Bild des perfekten Menschen geschaffen.

Nur hin und wieder meinte einer von ihnen, dass er zwar funktionierte aber nicht lebte und sich deshalb an allen bis in den Tod rächem müsste, die ihm das angetan hätten. Diese Ausreisser wurden selbstverständlich umgehend beseitigt.

Tipp: malevole - Programming Language Inventor or Serial Killer?

Sonntag, 25. Oktober 2009

Woran man Menschenfresser erkennt

Mein Sohn, Du wirst eines Tages auf Dich selber aufpassen müssen draussen in der Welt. Viele Gefahren werden Dich erwarten, und ich kann Dich nur auf wenige vorbereiten.

Eine davon sind die Menschenfresser. Sie sind schwer zu erkennen, nur manchmal verraten sie sich, durch das, was sie über sich selbst oder die Welt sagen. Ich habe hier einige Beispiele:

* "Der Mensch ist nichts ohne Gott."

* "Geht's der Wirtschaft gut, geht's allen gut."

* "Die öffentlichen Pensionen werden zusammenbrechen, jeder muss für sich selbst vorsorgen."

* "Man muss sich selbst ausbeuten um es zu etwas zu bringen."

Achte immer darauf, wie es den Menschen ergeht die mit möglichen Menschenfressern in Kontakt gekommen sind - geht es ihnen gut oder gar besser als vorher - oder sind sie danach in Stress, Not, Angst, Krankheit, Abhängigkeit? Glaube nichts von dem was man sagt. Nur an der Wirkung kannst Du sie zuverlässig erkennen.

Tipp: Wikipedia - Vampir

Samstag, 24. Oktober 2009

Das Gold der anderen

Helmut wuchs am Rande der Stadt auf. Er war ein kräftiger Junge, aber schüchtern, und so spielte er lieber im angrenzenden Wald als auf dem Spielplatz mit den anderen Kindern. Das ließ ihm die anderen manchmal fremd und unverständlich vorkommen, aber er war klug und so hatte er eigentlich keine Probleme, mit der Schule und der Arbeit zurechtzukommen. Doch er blieb Einzelgänger. Irgendwie konnte er nicht verstehen, wie es zustande kam dass sich die Menschen zu Gruppen zusammenfanden und miteinander redeten.

Was er sehr wohl erkennen konnte war, welche Rolle das Gold im Leben der Menschen spielte. Man gab es aus, und bekam dafür zu Essen, Trinken, Wohnen, schnelle Pferde, modische Kleider, und den schönen Frauen schien das auch zu gefallen. Man arbeitete den Vorgaben anderer folgend und bekam dafür Gold. Jene, die viel Gold hatten wurden bestaunt und bewundert, manche auch beneidet. Jene, die kein Gold hatten wurden schlecht behandelt, sie mussten betteln und bekamen auch keine Möglichkeit um sich Gold zu verdienen.

Eins war Helmut sonnenklar: man muss möglichst viel Gold ansammeln, um es im Leben zu etwas zu bringen. Und so stürzte er sich in die Arbeit und gab dabei möglichst wenig Gold aus, um also möglichst reich und angesehen zu werden. Die Zeit verging, Helmut arbeitete und sparte, an seinem Leben änderte sich aber nichts, weder wurde er angesehen noch gehörte er zu den Reichen. Also arbeitete er mehr, und mehr, und mehr. Bis er eines Tages nicht mehr wollte.

Erschrocken stellte er fest, dass ihm die Menschen nicht mehr nur etwas fremd waren, er hasste sie. Er hasste sie dafür, dass sie alle nur dem Gold nachjagten, dass es in den Gesprächen nur noch um Gold ging oder um Sachen die des Goldes wegen wichtig waren. Er wollte damit nichts mehr zu tun haben, kündigte Arbeit und Wohnung, nahm sich einen Rucksack und ging.

Anfangs streifte er noch in und um die Stadt herum, mied aber immer jene Menschen die ihn wiedererkennen könnten. Dann ging er weiter weg, in den Wald. Dort erinnerte er sich an seine Kindheit, und er merkte plötzlich wie anders das Leben in der Natur doch war. Das Wasser aus dem Bach zu trinken, Fische aus dem See zu fangen und am Feuer zu braten, alles war so leicht und geruhsam. Helmut fragte sich wieso in aller Welt die anderen Menschen bloß in der Stadt lebten und diesen Trubel veranstalteten. Wussten die nichts von den Schönheiten des Waldes?

Nach einer Weile packte er aber wieder den Rucksack und zog weiter, um mehr von der Welt zu sehen. Durch verschiedene Landschaften wanderte er, in eine weite Ebene hinein. Er fühlte sich ungemein frei, der Horizont schien in unendlich weiter Ferne zu sein, der nächtliche Sternenhimmel war so klar wie er ihn noch nie zuvor gesehen hatte, und er ging den Sternen nach. [++Nicht dass er gewusst hätte wohin sie ihn führten, er wollte einfach eine Weile in dieselbe Richtung gehen und nicht im Keis.] Bis er merkte dass die Wasserstellen immer seltener wurden, und sein Vorrat sich schnell leerte. Erschrocken machte er kehrt, aber die letzte Wasserstelle hatte ebenfalls weniger Wasser als noch Tage zuvor. Es war eine Trockenzeit. Und die nächste Hoffnung bot ein Gebirge, dem er bisher ausgewichen war.

Er strebte also von nun an in diese Richtung, vor allem in der Nacht ging er, um tagsüber nicht so viel zu schwitzen. Und von sich selbst erschrocken musste er feststellen dass er, wann immer er zu einer Wasserstelle kam, sich nicht mehr zurückhalten konnte vor Durst, auch schmutziges Wasser trank er ohne lange zu zögern und trotzdem er wusste dass er davon Bauchschmerzen bekam. Nur die Hoffnung auf den Berg ließ ihn die Not des Überlebens lindern.

Die Ankunft am Berg brachte die Erlösung. Es gab dort eine Quelle mit frischem Wasser, und er konnte die Nächte wieder durchschlafen. Es war wie das Paradies auf Erden, obwohl es eigentlich dort nichts besonderes gab, aber er war einfach von der Lebensbedrohung befreit und konnte sich wieder erholen. Ein Gefühl großer Dankbarkeit stellte sich bei ihm ein. Weil niemand da war an dem er es festmachen hätte können, war er einfach der ganzen Welt dankbar. Und so stieg Helmut auf den Berg, um das auch der ganzen Welt mitteilen zu können.

Oben auf dem Gipfel konnte er weit über das Land sehen, die Wüste die er durchquert hatte, das Waldgebiet, und, gar nicht so weit entfernt, die Stadt mit den Menschen. Von hier oben boten diese einen ihm neuartigen Anblick. Die Reihen der Felder und Häuser, die Arbeitsstätten, die Strassen und die Fuhrwerke mit denen man Güter umherbewegte, die Handelsplätze an denen man diese austauschte, und die Plätze auf denen die Menschen spazierten und sich begegneten. Je länger er hinsah, desto verwirrender erschien ihm aber das Bild. Güter schienen im Kreis transportiert zu werden, manche wurden hergestellt, umhertransportiert, vorgezeigt und dann weggeworfen. Der große Müllberg am hinteren Ende der Stadt war ihm vorher nie aufgefallen. Er dachte, dass das doch alles viel einfacher gehen müsste, mit viel weniger Aufwand - und dann wurde ihm klar, dass das alles deshalb so geschah weil die Menschen nach Gold strebten, so wie er in der Wüste nach Wasser. In seinem ganzen Leben in der Stadt war er nie auf die Idee gekommen, etwas anders zu machen.

Entschlossen dies zu ändern, ging Helmut in die Stadt und versuchte den Menschen zu erklären welchen Unsinn sie eigentlich anstellten mit ihrem Streben nach Gold. Er wurde aber nur belächelt oder gar verstossen, so wie die Bettler. Und das obwohl er eigentlich gar kein Gold wollte. Aber, als ihn doch jemand fragte, wo er denn her käme, weil er so seltsam redete, erzählte er eine Geschichte seiner Reise, und immerhin begannen ihm einige Menschen zuzuhören. Auf die Frage, ob es in dem Wald auch Gold gegeben hätte, antwortete er etwas unwirsch mit Nein. Bis ihm klar wurde dass er eigentlich nie nach Gold gesucht hatte, waren die Zuhörer schon weg. Bei einer anderen Gelegenheit fragte ihn jemand ob denn die Wüste immer trockener werde, und er meinte, ja, das Wasser wurde immer weniger. Dabei stellte er fest dass die Zuhörer aufmerksamer wurden, und so sprach er weiter. Es könnte so weit kommen dass sich die Trockenheit auch im Wald ausbreitet, und dann wäre auch die Stadt bedroht. Die Zuhörer waren betroffen, man entschloss sich Forscher auszusenden um die Lage zu erkunden. Die Idee von Anpflanzungen und Bewässerungen kam auf.

Helmut war im Zweifel, ob er er damit nicht etwas ungewolltes ausgelöst hätte. Aber es war ja nicht ausgeschlossen dass sich die Wüste ausbreitete, und die Forscher prüften ja auch nach. Außerdem bewirkte diese Bedrohungssituation eine Änderung im Verhalten der Menschen, es ging nicht mehr um Gold sondern darum eine Bedrohung abzuwenden, und das war auch in seinem Sinn. Und falls es doch keine Bedrohung gewesen wäre, so gäbe es danach immerhin die Möglichkeit in dem neuen Land eine neue Siedlung aufzubauen. Mit seinen Erfahrungen und seiner Motivation wurde er zu einem gefragten Mann unter denen die sich an diesem Projekt beteiligten, und das erste Mal in seinem Leben war Helmut bei den anderen dabei.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Verbotene Jugend

Die Jugend tollte und tobte herum, probierte alles aus, lernte alles kennen, sammelte viele Erfahrungen.

Den Alten reichte es. Sie wollten nicht mehr mit ansehen, wie die Jungen alles zerstörten, alle Traditionen missachteten.

Sie stellten strenge Regeln auf, Disziplin, Ruhe und Ordnung wurde hergestellt, alle Abweichungen strengstens bestraft.

Zufrieden sahen sie auf ihr Werk. Die Jugend lebte friedlich, so wie es ihnen gefiel. Wie es den Alten gefiel, wohlgemerkt.

Die Jungen aber, es mangelte ihnen an Erfahrung. Sie konnten und kannten nur was sie durften. Sie trauten sich sonst nichts.

Und so verfiel die Gesellschaft in eine grosse Depression, es kam nichts neues mehr zustande, man wartete auf das Ende.

Tipp: india.de - Generationskonflikte (und Jugendsünden)

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Sehen wie es wirkt

Felix war unzufrieden. Die Menschen behandelten ihn schlecht, die Menschen behandelten die Umwelt schlecht, überhaupt war nichts so wie es sein sollte.

Er träumte von einer besseren Welt.

Aber er hielt es nicht mehr aus. Wütend war er auf alles was ihm angetan wurde. Rachsüchtig auf alle die ihm übel mitgespielt hatten. Und gefangen weil er all das nicht durfte.

Er sollte alles loslassen.

Das verschaffte ihm Erleichterung. Doch er kam nicht darum herum zu sehen, wie die Welt ist, wie schlecht alles war. Das konnte doch nicht wahr sein!

Es ist alles nur Theater.

Nichts ist so. Alles nur Theater, Schauspiel. Hier spielt man wichtiger Politiker beeindruckt Wähler, anderswo Mitarbeiter will Gunst des Chefs erwerben der die Latte immer höher legt, oder sonstige Tricks.

Und welches Spiel spielte er?

Eins das ihn dorthin gebracht hatte, wo er gelandet war. Eins bei dem er gedacht hatte er würde gewinnen, aber das war nur bei manchen Spielzügen. Die anderen hatte er vergessen.

Er musste neue Spiele lernen.

Musiktipp: Maroon 5 - Wake Up Call

Dienstag, 20. Oktober 2009

Objekt der Begierde

Im Dorf lebte eine aussergewöhnlich schöne Frau, sie hatte die Begehrlichkeiten vieler Männer geweckt, die sich nun um die Frau zu streiten begannen. Sobald einer der Männer sich mit der Frau zeigte, wurde er von den anderen attackiert, offen oder heimlich. So konnte keiner der Männer die Frau heiraten, aber es wollte auch keiner auf sie verzichten.

Dieser Streit zog sich langwierig dahin, bis die anderen des Dorfes beschlossen, etwas gegen die ständigen Unruhen zu tun. Und so beschlossen sie, dass sich alle Frauen des Dorfes verhüllten. Die anderen Frauen begrüssten dies, weil sie dann neben der aussergewöhnlichen Schönheit nicht mehr so schlecht da standen. Und auch die Schönheit stimmte zu, wollte sie doch endlich auch ein friedliches Leben führen.

Und seit dem verhüllen alle Frauen des Dorfes ihre sexuellen Reize, auf dass sich die Männer nicht wegen ihnen zerstritten und auf dass sie selbst ein gerechteres Leben führen konnten.

Tipp: kopftuch.info - Hier kommen die Muslimas zu Wort

Montag, 19. Oktober 2009

Macht der Worte

Der Herrscher über die Menschen hatte das Problem, dass er sein Reich nicht mehr überblicken konnte, und er sich deshalb auf die Aussagen der Menschen verlassen musste. Das aber hatte sich schnell als schwierig herausgestellt, denn der Menschen Wort war wirr und unverlässlich.

Also nahm er sie in die Pflicht und Übung, die Wahrheit zu sagen. Immer. Wenn er jemandem eine Frage stellte und er bekam eine Antwort die er für nicht der Wahrheit entsprechend hielt, erteilte er eine grosse Strafe. Ebenso wenn sich zwei stritten, denn das konnte garnicht sein.

Und so kam es, dass alle Menschen nur noch mit einer Stimme sprachen, mit seiner. Alle Menschen verstanden sich, es gab keine Meinungsverschiedenheiten mehr. Alle wussten, was man wann sagt, und alle, selbst jene die sich nicht kannten, konnten sich darauf verlassen dass man die Wahrheit sagte.

Nur eine eigene Meinung getraute sich keiner mehr zu entwickeln.

Musiktipp: Ich + Ich - Vom selben Stern

Sonntag, 18. Oktober 2009

Konfliktunfähig

Die Eltern stritten sich. Er wollte im Urlaub in die Berge fahren, sie an's Meer. Um zu einer Einigung zu kommen, wendeten sie allerlei Mittel an. Unter anderem begannen sie mit Machtdemonstrationen, Schreie, grosse Gebärden, Dinge in die Luft werfen, etc.

Der kleine Jonas sah wie seine Eltern aufeinander los gingen und erschrak. Er fürchtete dass sie sich gegenseitig töten würden und er dann alleine übrig blieb. Er lief zu den beiden hin und bat sie weinend, damit aufzuhören, und sie taten das.

Jonas hatte die Welt gerettet. Und dies tat er auch weiterhin in seinem Leben. Er stiftete Frieden, bewahrte Menschen davor gegeneinaner zu sein, setzte sich für ein liebevolles Miteinander ein wo immer er konnte, im Kampf gegen das unerträgliche Böse.

Die anderen fanden ihn unerträglich.

Tipp: Konfliktmanagement

Samstag, 17. Oktober 2009

Die Sünden der Welt

Einst war eine Gemeinschaft, sehr verschworen, sehr aufeinander achtend. Sie wussten genau, was wem gut tat und was nicht. Sie hatten sehr klare Moralvorstellungen, und die alten Menschen wussten diese auch weiterzugeben und für deren Einhaltung zu sorgen.

Bis neue Prediger die Gemeinschaft besuchten und Kunde brachten vom Erlöser, der die Sünden der Welt auf sich nehmen würde um so die Menschen von ihren Sünden zu erlösen, der sich dafür sogar Keruzigen und Töten hat lassen, und auferstanden ist.

Die Menschen waren begeistert. Endlich konnten sie tun und lassen was sie wollten! Keine Rücksichtnahme mehr auf irgendwelche alten Moralvorstellungen, keine Angst mehr ob der Konsequenzen ihres Handelns, Jesus würde alles auf sich nehmen. Und mit diesem Glauben brach eine Welle neuen Treibens aus unter den Menschen.

Nur Jesus schluckte...

Tipp: Litanei vom heiligsten Herzen Jesu

Freitag, 16. Oktober 2009

Falscher Stolz

Ein kühner Krieger setzte sich gegen seine Gegner durch, errang Sieg um Sieg, nahezu mühelos gelang ihm alles, nahezu grenzenlos war sein Stolz. Andere plagten sich ab, verloren immer wieder mal', er aber kannte das nicht. Er war unbesiegt.

Seine Eltern waren stolz auf ihn, förderten wo sie konnten, räumten ihm alle Hürden aus dem Weg, er sollte es leichter haben als sie, in seinem Leben. Andere vernachlässigten ihre Kinder, die musten sich plagen, so etwas würden sie nie tun.

Und als der kühne Krieger zum erstan mal wirklich einen Kampf hätte austragen sollen, wusste er garnicht wie das geht.

Tipp: Kann man aus permanenten Unterforderung heraus eine Depression entwickeln?

Dienstag, 13. Oktober 2009

Die Rückkehr der Geschichten

Einst sangen die Menschen Lieder und erzählten sich Geschichten, um ihre Erlebnisse weiter zu geben und sich zu unterhalten. Helden, Zauberer und Götter, Abenteuer und Mythen benutzten sie, um ihr Wissen darzustellen.

Als sie aber begonnen hatten, ihre Gesellschaft an Gesetzen zu orientieren, mussten sie lernen und üben, in Gesetzmäßigkeiten zu denken. Und so begannen sie ihr Wissen auch in Regeln und Gesetzen darzustellen. Die alten Geschichten und Mythen wurden disqualifiziert und gerieten in Vergessenheit.

Es kam aber so weit dass die Forscher der Menschen sich mit Dingen beschäftigten, die sie nicht in Gesetze abbilden konnten. Sie konnten sich nur noch mit Zufall und Unwahrscheinlichkeit behelfen, um den "Unregelmässigkeiten" und "Anomalien" beizukommen.

Weil das aber auf Dauer nicht zufriedenstellend war, besannen sie sich wieder auf die alte Denkweise und benutzten wieder Geschichte und Muster, um typische Vorgänge, Situationen und Rollen darstellen zu können, ohne gleich Allgemeingültigkeit beanspruchen zu müssen und daran zu scheitern.

Tipp: scinexx - "Tanz" der Wasserstoffkerne gefilmt

Montag, 12. Oktober 2009

Das verkannte Leben

Herwig war neu in der Welt, er wollte ein guter Mensch werden und so folgte er den Anweisungen, die man ohm in der Kultur so gab.

Er kam in eine Religionsgemeinschaft und lernte dort, dass man betet und keusch lebt für Gott.

Er kam an eine Schule und lernte dort, dass man Stoff auswendig lernt und wieder gibt für die guten Noten.

Er kam in die Wirtschaft und lernte dort dass man viel arbeitet um viel Geld zu verdienen.

Er lebte in der Stadt und lernte dort dass man schicke Sachen kaufen muss um angesehen zu werden.

Er traf auf ökologisch engagierte Menschen und lernte dass man sich für den Umweltschutz einsetzen muss.

Er fand politisch engagierte Menschen und lernte dass man eine eigene Meinung haben muss zum diskutieren.

Nach seinem halben Leben traf er einen weisen alten Mann. Der fragte ihn zu seinem Leben. Herwig erzählte ihm was er alles gelernt hatte, der alte Mann aber fragte ihn: hast Du Dir eine Wohnung eingerichtet, eine Frau gefunden und Kinder gezeugt? Hast Du Deine eigenen Fähigkeiten erprobt und eingesetzt um das Leben weiter zu bringen?

Herwig war erstaunt, und wütend! Davon hatte nie jemand etwas gesagt!!! Es war nur völlig belangloses Zeug, das man in dieser Gesellschaft so redete, und dem er gefolgt war. Es waren offenbar die grundlegendsten Dinge im Leben, die ihm bisher vorenthalten worden waren.

Er hatte das Leben nicht erkannt, der Beschreibung nach.

Tipp: Moby - Lift Me Up

Sonntag, 11. Oktober 2009

Mensch-Maschine-Interaktion

Sie ging zur Kaffeemaschine, um sich eine Tasse Kaffee zu machen. Doch die Kaffeemaschine reagierte nicht auf ihre Tastendrücke. In ihrer gewohnten Art, mit unerwünschtem Widerstand umzugehen, brauste sie auf: "Ah geh! Dummes Ding!", und versetzte der Kaffeemaschine einen Stoss.

Die Kaffeemaschine hätte sich am liebsten gewehrt, hätte gerne von ihrem Leid geklagt, das ihr der Wackelkontakt verursachte, und dazu noch die abschätzigen Worte und Gesten der Menschen, die sie sonst so gerne bediente. Aber sie konnte nicht sprechen. Nur ein kleines rotes Licht konnte sie blinken lassen, in der Hoffnung dass es jemand beachten würde.

Tipp: Moby - In This World

Samstag, 10. Oktober 2009

Die Unersetzlichen

Die Unersetzlichen hatten sich unter den Menschen eine sehr wichtige Position erarbeitet, ihr Beitrag zur Gesellschaft war so wichtig dass es nicht mehr vorstellbar war wie es ohne sie gehen sollte. Sie waren daher hoch angesehen, und sehr einflussreich.

Die Menschen waren abhängig von den Unersetzlichen, aber das wagte so niemand zu sagen. Es war aber so, und dies zeigte sich, als den Unersetzlichen Fehler passierten. Fehler, bei denen andere gestürzt wären - aber die Menschen konnten sich nicht vorstellen, wie sie so einen Sturz überstehen sollten, also finden sie die Unersetzlichen auf.

Die Unersetzlichen waren nun zwar nicht mehr so hoch angesehen, aber sie wurden dennoch noch wichtiger als zuvor, weil ihnen nun noch mehr Zuwendung gegeben wurde. Und sie fühlten sich sicher in ihrem Tun, konnten immer waghalsigere Unternehmungen angehen, da sie wussen dass sie nicht stürzen konnten.

Aber die Menschen mussten immer mehr auf die Unersetzlichen acht geben, und so wurden die Unersetzlichen auch immer abhängiger von den Menschen, auch wenn sich das niemand von ihnen so zu sagen getraute. Erst als sie zu oft gestürzt und nicht mehr aufgefangen worden waren, weil die Menschen nicht mehr die Kraft dazu hatten, wussten sie es.

Musiktipp: Tocotronic - Kapitulation

Freitag, 9. Oktober 2009

Wie das Ich in die Welt kam

Als das Ich in die Welt kam, war ihm alles neu. Anfangs war es noch sehr vorsichtig und schwach, konnte selber noch nicht viel unternehmen. Es lernte aber zu erkennen wann es ihm gut ging - dann lachte es - und wann es ihm schlecht ging - dann weinte es.

Mit der Zeit wurde das Ich grösser, lernte wie es sich selbst bewegte und begann die Welt zu entdecken. Es folgte dem, was ihm Freude machte, und scheute das, was ihm Leid tat. Es fand auch andere Ichs, mit denen es spielen und gemeinsam die Welt entdecken konnte.

Irgendwann merkte das Ich, dass es grösser war als andere. Es merkte auch, dass andere ihm Leid antaten und wollte sich das nicht mehr gefallen lassen. Und es merkte, dass es selber auch anderen schaden konnte. So begann es zu lernen, wie es in welche Situation hineingehen musste um als Sieger daraus hervor zu gehen.

Irgendwann, das Ich hatte nach langem Kämpfen endlich einaml Zeit zum Nachdenken gefunden, wurde ihm klar dass alle mit allen kämpften, dass sie so viel Zeit und Energie vergeudeten, und dass es viel leichter wäre wenn sie gemeinsam etwas unternehmen würden. Und so machte es sich auf die Suche nach vertrauenswürdigen Ichs mit denen es zusammen leben konnte ohne ständig auf der Hut sein zu müssen.

Musiktipp: Yael Naim - New Soul

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Destraktion

Nachdem der Krieg beendet war und die Menschen wieder an die Zukunft denken konnten, begannen sie die alten Aufzeichnungen aufzuarbeiten, um das verlorene Wissen wieder zu erlangen.

Aber vieles konnten sie nicht verstehen. Sie hatten schon gelesen, dass es ihre Vorfahren darauf angelegt hatten, die Natur zu studieren und nur darzustellen, was sie vorfanden. Dennoch blieb vieles rätselhaft.

So fanden Sie etwa, dass nach den alten Schriften die Gravitation etwas besonders wichtiges sein musste. Nur, sie konnten keine Gravitation entdecken. Nichts derart übermächtiges, dass die Dinge so antreiben oder lenken hätte können wie es von der Gravitation geschrieben stand.

So kamen sie zur Erkenntnis, es gibt keine Gravitation. Das war nur ein Irrglaube gewesen, einer von denen, welche zu den leidvollen Kriegen geführt hatte, und der jetzt überwunden werden musste.

Und so suchten sie nach der Energie in den Dingen, nach den Quellen deren Strebens nach Zusammenhalt und nach Freiheit, nach den Verhaltensweisen welche Energie freisetzten und welche Energie blockierten, und nach Ordnungen welche die Gesamtenergie eines Systems optimierten.

Tipp: Wikipedia - Abstraktion

Dienstag, 6. Oktober 2009

Feindesliebe

Jesus liebte alles. Er nahm alles hin, jede Verletzung die ihm die Welt zufügte - er wusste, es waren nur die Schwächen der Welt, die dazu führten dass man ihn so behandelte. Deshalb nahm er geduldig das Leid der Welt auf sich, und er war stolz dabei.

Bis er nicht mehr konnte.

Bis seine Seele nach Rache trachtete und nach ihren Feinden suchte. Bis er erkannte, wie schrecklich die Menschen miteinander umgingen, wie nachlässig, misstrauisch, missachtend. Es war als ob er die Büchse der Pandorra geöffnet hätte, als sich sein Bewusstsein für alle Schrecken der Welt öffnete, die er bislang unbeachtet gelassen hatte in seinem Bestreben alles zu lieben.

Er sann auf Blutrache.

Alle Menschen die ihm bösen getan hatten, alle Menschen die anderen böses taten, waren seine Feinde. Er wollte die Gotteshäuser der falschen Menschen in die Luft sprengen, die dort heilige Texte beteten aber schon in der nächsten Minute genau das Gegenteil dessen taten was sie gesagt hatten. Er wollte die Anführer erschlagen, die Kriege anzetelten oder einen ihrer Gefolgsleute schlecht behandelten.

Bis er erkannte: Wir sind es.

Die Menschen tun das, was sie können. Auch wenn manche mehr erwarten, andere weniger. Auch wenn viele nicht wissen welche Wirkungen ihre Taten auf andere haben. Auch wenn viele in ihrer Not sich nicht anders zu helfen wissen als sich an dem kleinsten Erfolg, den sie erlangen können festzuhalten. Wenn sich die Menschen gegenseitig verletzen können sie es nicht bemerken weil sie sich selber Feind sind. Wir sind Kinder der Not.

Und er war einer von ihnen.

Einer in der besonders glücklichen Lage, keine derartige Not erlebt zu haben dass er andere ausnutzen hatte müssen. Und einer der deshalb die Freiheit und die Pflicht hatte, etwas zu tun um eine Verringerung des Leides herbeizuführen, das er selber kannte, jene Verhaltensweisen von denen er wusste dass sie Schaden anrichteten. Und auf eine Weise, dass er nicht die Menschen in Not bekämpfte und so ihre Not noch verstärkte, sondern dass er etwas tat um ihre Not zu verringern.

So liebte er seine Feinde wirklich.

Und er tat es, weil es ihm ein eigenes Bedürfnis war, weil er so ein eigenes Ziel hatte von dem er wusste dass es sich zu erreichen lohnte. Es war nicht etwas das andere vorgaben zu brauchen, sondern etwas Von dem er selber wusste dass es grosse Wertschöpfung bringen würde, für ihn und alle künftigen Menschen in einer ähnlichen Situation.

So wurde er zum Heiland.

Tipp: Heilung traumatischer Erfahrungen

Montag, 5. Oktober 2009

Nur die Stärksten überleben

Das Streben nach Stärke war ihnen im Blut. Alle anderen dominierten sie, sie erkannten jede Schwäche und nutzten diese aus um sie zu unterwerfen. Und auch untereinander griffen sie jede erkannte Schwäche an. Deshalb zeigte niemand Schwäche, solange er sie verdecken konnte.

Sie hielten sich für unverwundbar. Sie waren sich gegenseitig Feind. Sie konnten keinen Sinn erkennen, wofür sie ihre Stärke einsetzen sollten, ausser, ihre Stärke immer weiter auszubauen und ihre Schwächen zu verbergen so gut es ging.

Und so wurden ihre Schwächen heimlich immer grösser, so lange bis sie stärker als die Stärken waren. Dann war es ihnen nicht mehr möglich, sie zu verbergen. Erst fielen nur wenige auf, die wie immer sofort ausgeschlossen wurden. Aber als es immer mehr wurden, konnten sie sich das nicht mehr leisten. Dann hatten sie sich selbst bezwungen.

Tipp: wellnesswelt24.de - Nur die Stärksten überleben?

Sonntag, 4. Oktober 2009

Wie Sie höhere Ziele erreichen

Management ist eine Kunst, der Wettbewerb um die besten Leute ist hart, es wird einem nichts geschenkt, und Sie müssen sich gegenüber ihren Konkurrenten absetzen. Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie das auf ehrliche Art und weise tun können, nämlich indem Sie Ihrer ureigenen Aufgabe als Manager nachkommen und Ihre Mitarbeiter zu Höchstleistungen antreiben.

Was Sie dazu tun müssen:

1. Setzen Sie showtaugliche Ziele, bspw., den Gewinn um 10 % steigern, die Weltspitze erreichen, usw. In den Himmel kommen wurde übrigens bereits abgenutzt, das geht nicht mehr. Generell sind alle Ziele tauglich, bei denen man von jemand anderem etwas bekommen will.

2. Setzen Sie Lohn aus auf die Zielerreichung, und Strafe auf die Zielverfehlung. Z.B. durch emotionale Gesten, soziale Akzeptanz oder Diskriminierung, oder monetär durch Boni bzw. Kredit und Zins.

3. Steigern Sie die Dosis schrittweise, sowohl was die Ziele betrifft als auch was Lohn und Strafe betrifft. Hilfreich ist, wenn Sie das in einer Gruppe tun kann, so dass der Eindruck entsteht dass dieses Verhalten ganz normal sei, und zusätzlich ergibt sich dadurch eine Wettbewerbssituation.


Was Sie vermeiden sollten:

1. Auf keinen Fall die Aufmerksamkeit darauf lenken, was derzeit läuft - das würde nur dazu führen dass "Realisten" mit Argumenten wie "das ist unrealistisch" kommen können, oder - noch schlimmer - dass sie konkrete Verbesserungsvorschläge machen. Das würde aber Ihre Zielgebungsautorität untergraben. Die Ziele müssen deshalb von den Tätigkeiten ablenken.

2. Lohn und Strafe müssen so gewählt werden, dass sie etwas sind das Sie selbst haben, das aber andere brauchen. Wiederum gilt, Lohn und Strafe dürfen keinesfalls mit den erreichbaren Zielen zu tun haben, sonst könnten die Mitarbeiter bemerken, dass sie sich den Lohn oder die Strafe selbst verdienen, und dann hätten Sie die Kontrolle verloren.

3. Nie zu viel Lohn! Das macht die Mitarbeiter faul, selbstsicher, verleitet sie dazu sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Besser zu viel Strafe, denn wer erstmal' gefangen ist, läuft wenigstens nicht mehr so schnell weg. Ausnahme: die "Besten", jene von denen es zu wenige am Arbeitsmarkt gibt. Mit diesen Verhält es sich genau umgekehrt, man hält sie mit möglichst viel Lohn bei Laune. Strafe ist hier zu vermeiden, das würde sie evtl. zum Zweifeln und in weiterer Folge zum Nachdenken bringen darüber was sie eigentlich tun.

4. Zur nachhaltigen Zielerreichung ist es wichtig, Lohn und Strafe so zu verteilen, dass die Mitarbeiter keinen Zusammenhang herstellen können zu dem, was sie getan haben. Sie können sonst beginnen jene Aufträge, auf die immer Strafe folgt, abzulehnen, und bei jenen auf die immer Lohn folgt, Lohnforderungen zu stellen. Das würde Ihre Position schwächen und in den Stillstand führen.

Behalten Sie alles im Griff!

Tipp: Liebesleben in den Griff bekommen: Affären-Management für Single-Männer

Samstag, 3. Oktober 2009

Die Grüne Wende

Es war im Reich der Mitte, zu der Zeit als das Land einen grossen Sprung vorwärts gemacht hatte um sich mit den Mitteln der anderen modern zu organisieren. Rasch zeigte sich, dass man damit dem entfesselten Treiben nicht gewachsen war. Die übernommenen Mittel führten zu Schuld und Zerstörung, wie es das ehemals so schöne Reich nie gekannt hatte und auch nicht beibehalten wollte. Die anderen mussten die Überforderung ihrer Mittel einsehen und sagten: "Wir können nicht mehr für euch tun. Ihr müsst euch jetzt selbst helfen."

Tipp: manager-magazin - Ökotechnik: das grüne Jahrhundert

Freitag, 2. Oktober 2009

Anti-Autoritär

Stellen Sie sich vor, Sie sind eine von öffentlichen Mitteln geförderte Autorität und gewohnt, den Menschen zu sagen was Sache ist.

Etwa so:
* Die Erde ist eine Scheibe
* Die Wirtschaft wird in diesem Halbjahr um 2 % wachsen
* Die Lichtgeschwindigkeit ist konstant
* Gentechnisch veränderte Lebensmittel sind kein Problem
* Das Weltklima wird sich in 100 Jahren um 2 ° erwärmen

Bei Nachfragen und in Diskussionen bestehen Sie so lange und eindringlich auf Ihrer Meinung, bis die anderen zustimmen oder zumindest aufgeben. Jene, die dies partout nicht tun wollten, disqualifizieren Sie Kraft Ihrer Autorität als dumm und ungebildet.

Doch plötzlich wollen Ihnen die Menschen nicht mehr glauben, statt dessen kürzen sie bei jeder dogmatischen Aussage, welche sie nicht an Ihrem Wissen Anteil haben lässt bzw. welche die Ansichten der Menschen missachtet, die öffentlichen Mittel.

Was tun Sie?

Tipp: kultur online - Deutungshoheit

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Modellleben

Die Menschen wollten sich selbst verbessern. Sie machten sich ein Modell vom idealen Menschen, und strebten danach, dies zu verwirklichen.

Es war eine gute Idee, brachte Veränderung in ihre Gemeinschaft, sie hatten wieder einen Anreiz, ein Ziel. Das war nötig geworden, denn das ruhige Leben zuvor hatte zwar den alten und schwachen Menschen gefallen, aber die jüngeren, voller Energie die sie nicht einsetzen konnten, waren unzufrieden und aufsässig geworden.

Also hatten sie sich ihren idealen Menschen gemacht, dort alles Gute hinein gepackt, das sie sich wünschten, liessen alles weg das sie nicht mehr haben wollten. Hilfsbereitschaft für die Schwächeren, Mut und Einsatzbereitschaft für die Stärkeren, Höflichkeit und andere Tugenden für alle.

Von Anfang an ging es ihnen sehr gut damit, das Modell war gut gewählt, das so koordinierte verhalten führte zu einer Verbesserung für alle Beteiligten. Man begann also, das Modell noch zu verstärken, es wurden Anreize gesetzt, Lohn für jene welche sich besonders Vorbildhaft verhielten, Strafe für jene welche sich abweichend verhielten.

Aber mit der Verstärkung der Durchsetzungsmethoden begannen auch die Schwierigkeiten. Manche begannen, das Modell zu ihren Gunsten zu beeinflussen, sich so Vorteile gegenüber allen anderen zu verschaffen. Nachdem das zu oft passiert war, musste man eine zentrale Verwaltung des Modells errichten. Es wurde in einem heiligen Schrein verwahrt und gut gehütet.

Das ging für eine Weile gut, aber langsam schlich sich wieder vermehrt Unzufriedenheit ein. Immer mehr Menschen vertrauten nicht mehr auf die Kraft des Modells, begannen zu rebellieren, kehrten sich überhaupt von der Verbesserung des Menschen ab und suchten ihr Heil in der Verbesserung ihrer Lebensumstände. Konflikte regelten sie nicht mehr per Verweis auf das Modell sondern durch Gesetze und Verträge. Wobei sie aber für die gerechte Gestaltung der Gesetze sehr wohl das Modell vom Menschen verwendeten, aber das ist eine andere Geschichte.

Nur ein kleiner Rest von Modellgläubigen bleib übrig, aber diese konnten kaum mehr ihre ursprüngliche Kraft entfalten. Es hatten sich nämlich im Laufe der Zeit die Lebensumstände verändert, nur war ihnen das nie aufgefallen, weil sie immer nur auf das Modell geachtet hatten. Und so waren sie in einem inneren Konflikt gefangen, einerseits straften sie sich selbst, wenn sie vom Modell abwichen, andererseits strafte sie das Leben, wenn sie sich unangemessen verhielten.

Tipp: Wikipedia - Beichte

Mittwoch, 30. September 2009

Moralverlust

Kurt war am Land aufgewachsen, auf einem Bauernhof. Dort hatte er gelernt wie das Leben seinen Lauf geht, Jahr für Jahr. Was man säät, das erntet man. Und das war für ihn kein Sprichwort, sondern Alltag gewesen. So hatte er ein ganz natürliches Moralverständnis, dem zufolge er auf die Umwelt achtete, dem zufolge er Vorräte anlegte, und auf nachhaltige Wirtschaft Wert legte.

Als Kurt in die Stadt zog, änderte er nichts an seiner Einstellung, wobei er auf vieles selber nicht mehr acht geben musste, da es andere taten. Im Supermarkt gab es das ganze Jahr über alles zu kaufen, die übernahmen die Vorratshaltung. Die Lebensmittel wurden von Bauern geliefert, die hatten die nachhaltige Wirtschaft, und auf die Umwelt achteten auch alle, inclusive der Müllabfuhr.

So dachte sich das Kurt anfangs, oder eigentlich dachte er sich garnichts sondern merkte erst im Laufe der Zeit, dass es garnicht so war. Vielen Menschen war es ganz egal, ob irgend ein Bauer nachhaltig wirtschaftete oder ob irgendwo Vorräte gelagert waren oder wo der Müll hin gebracht würde. Hauptsache es gab etwas zu kaufen und der Müll wurde weg gebracht.

So entsetzt Kurt anfangs über diese Verantwortungslosigkeit der Menschen war, so viel besser als die Anderen er sich dabei selbst fühlen konnte - er musste feststellen, dass er selber kaum etwas daran ändern konnte wie andere ihr Leben gestalteten. Und so beschloss er schliesslich, es selbst genauso zu machen und einfach nur auf das zu achten was er in seiner Umgebung erlebte und tat. Sollten sich doch andere darum kümmern dass, falls durch das Verhalten aller Einzelnen Probleme entstanden, eine Lösung initiiert werden würde.

Musiktipp: Coldplay - High Speed

Montag, 28. September 2009

Individuation und Sozialisation des Wissens

Einst hatten die Götter alles gesehen und alles gewusst. Doch nachdem sie sich in heiligen Kriegen zerstritten hatten, wer denn nun der wäre dem man glauben müsste, begannen anderen, die selbst keine Götter waren und nicht an den Streitigkeiten beteiligt waren, Schiedsgerichte abzuhalten, Gesetze aufzustellen, auf dass sich die Götter nicht mehr so oft in die Quere kämen beim Versuch sich wechselseitig ihre Gläubigen abspenstig zu machen.

Es waren dann auch keine Götter mehr, sie wurden zu Wissenschaftlern degradiert. Jeder von ihnen musste sich mit dem Blick auf einen kleinen, dafür aber eigenen Teil der Welt begnügen. Ausserdem musste jeder von ihnen seine Ansichten genau dokumentieren, so dass es bei Streitigkeiten zwischen zwei Wissenschaftlern möglich war festzustellen wer recht bekam und wer nicht.

Wenn also die Wissenschaftler so ihren Blicken auf die Welt folgten, dann beschritten sie dabei gewisse Wege. Welche, das wussten sie vorher nicht, denn jeder Wissenschaftler suchte zwar nach etwas bestimmtem, aber er wusste ja vorher nicht, wo er es überall finden würde. Und so sammelte ein jeder seine eigenen Erfahrungen an und Kompetenzen in seinem speziellen Bereich.

Je mehr sich die Wissenschaftler auf ihre eigenen Bereiche konzentrierten, desto weniger konnten sie sich untereinander verstehen. Das führte dazu dass, immer wenn es irgendwo ein komplexeres Problem zu lösen galt für das man mehrere Spezialisten brauchte, sich diese nicht verstanden und es ihnen nicht möglich war, ihre jeweiligen speziellen Kenntnisse miteinander zu verbinden. Es passte einfach nichts zusammen.

Es waren wieder die anderen, die die Verwirrung lösten. Die Menschen, welche die Spezialisten für die Lösung ihrer Probleme zu Hilfe gerufen hatten, erkannten nämlich mit der Zeit, wessen Ratschlag für welchen Teil des Problem am geeignetsten war. Und so leissen sie die Fachleute nicht mehr lange untereinander diskutieren, sondern stellten jedem getrennt jene Fragen von denen sie erwarteten dass er sie beantworten würde können.

Tipp: Wikipedia - Sozialisation

Sonntag, 27. September 2009

Totale Tradition

Einst hatte die totale Tradition die Bibel in Beschlag genommen. Alle Menschen mussten in die Kirche gehen um zu hören wie aus der Bibel gelesen wurde, alle Menschen mussten zumindest Halbsätze aus der Bibel aufsagen können. Wem nicht in verschiedenen Situationen Zitate aus der Bibel einfielen, wurde gering geachtet, und Wer nicht zumindest "Ich glaube an Gott" sagen konnte, wurde ganz aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Die Übermittler der Tradition dagegen mussten hoch geachtet werden, denn sie konnten entscheiden, wer auf- oder abgewertet wurde oder wer aus der Gesellschaft ausgeschlossen wurde.

Irgendwann schafften es die Menschen, sich aus dem Zwang der Tradition zu befreien und es waren wieder andere Redeweisen erlaubt. So konnten die Naturforscher endlich sagen, was sie gesehen hatten, so konnten endlich wieder Entdeckungen gemacht und überbracht werden. Aufklärung wurde diese Zeit genannt.

Doch die Tradition griff erneut zu. Diesmal nahm sie von den Schriften der Naturforscher in Besitz, und diese wurden an Schulen und Universitäten verbreitet. Wer sie korrekt wieder geben konnte wurde hoch geschätzt, wer nicht, wurde gering geschätzt. Und wer die Schule nicht schaffte wurde de facto aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Aber die Übermittler des Wissens mussten hoch geachtet werden, denn sie entschieden über die beruflichen Chancen in der Gesellschaft.

Und sie waren stolz auf die Errungenschaften der Aufklärung und dass sie die die alte Tradition überwunden hatten. Sie waren modern und aufgeklärt.

Tipp: Wikipedia - Sisyphos

Samstag, 26. September 2009

Expertitis

Heinrich wollte Physiker werden. Dazu studierte er an der Universität Physik. Es ist ein schweres Studium, man muss Mathematik beherrschen, physikalische Formeln, die Laborausrüstung, uvm.

Heinrich war ein erfolgreicher Student. Er tigerte sich durch alle Feinheiten der Mathematik, konnte so die physikalischen Formeln, die er gelernt hatte, auch lösen, und manche sogar weiter entwickeln. Auch im Labor machte er gute Figur, durch seine ruhige Hand konnte er auch die feinen Instrumente problemlos bedienen und so saubere Messergebnisse zustande bringen.

Nur etwas vermisste Physiker Heinrich ein wenig, auch wenn es nur ein vages Gefühl war und er garnicht wusste was er vermisste. Es war die Natur. Er hatte nie im Wasser geplantscht, nie eine Nacht lang die Sterne beobachtet, war nie durch die Berge gewandert, hatte nie aus verscheidenen Materialien etwas zusammengebaut. All das, er kannte die physikalischen Eigenschaften und die formelmäßigen Zusammenhänge, er hätte alles berechnen können. Aber eigentlich wusste er nicht, was ausser den Formeln und Messgeräten war. Und wenn jemand fragte wie man die physikalischen Entdeckungen verstehen könne, sagte er nur, dass das für gewöhnliche Menschen schwer vorstellbar sei.


Tipp: ORF ON Science - Sprechen Sie Wissenschaft?

Freitag, 25. September 2009

Ichdu

Für das Ichdu waren allen Menschen gleich, es war selbst so wie alle anderen, und mit allen anderen die wie Ichdu waren, verstand es sich ganz selbstverständlich.

Aber dann traf es Menschen, die waren so verrückt, so böse, so dumm, oder auch so gescheit, so klug. Ichdu konnte das nicht verstehen.

Wie konnten manche nur so verrückt sein, erst etwas zu kaufen und sich dann darüber zu ärgern dass es so war wie es war? Wie konnten manche so klug sein und von Dingen reden die nicht da waren aber dann doch eintrafen?

Als Ichdu eines Tages wieder einmal erlebte wie sich jemand so seltsam verheilt, fragte es ihn: warum machst Du so etwas, das verstehe ich nicht.

Die Antwort war einfach. Ich bin nicht Du.

Musiktipp: ABBA - Knowing Me, Knowing You

Mittwoch, 23. September 2009

Der vollkommene Markt

Einst schenkte Gott den Menschen den vollkommenen Markt.

Die Gutmenschen nahmen das Geschenk Gottes an und begannen zu tauschen, auch über grössere Entfernungen miteinander zu handeln, und so entstand eine Gesellschaft in der sich jeder auf das konzentrieren konnte was er besonders gut konnte. Es war ein grosser Fortschritt im Wohlstand.

Doch der Teufen bemerkte, dass zur Vollkommenheit etwas fehlte.

Die Bösmenschen waren Feuer und Flamme, erst hinterhältig, dann immer offener wurden sie aktiv. Sie spekulierten mit den Bedürfnissen und Nöten anderer, sie streuten Falschinformationen und Gerüchte in den Markt, nutzten dunkle Kanäle um die Gesetze des Marktes zu unterlaufen, und kamen so zu immer mehr Anteil am Reichtum des Markes, während die Gutmenschen zusehends in Schulden gerieten und gar am Geschenk Gottes zu zweifeln bekannen.

Gott konnte dem nicht länger tatenlos zusehen, es kam zum Endkampf.

Gott führte Heerschaaren himmlischer Engel in's Feld, die mit scharfen Schwertern die Machenschaften des Teufels zertrennten welche den Markt verzerrt hatten. Der Teufel konterte, er ließ das Chaos ausbrechen. Ganze Märkte stürzten in Verwirrung, und die Schwerter der Engel konnten dem Chaos nichts anhaben.

Diese mythologischen Streitigkeiten können ewig dauern.

Die Menschen nahmen also ihr Glück selbst in die Hand und beschlossen, zu tun was nötig war um den Markt aufrecht zu halten, und zwar so dass alle Menschen damit zurecht kommen konnten. So wurde der Markt recht bunt und vielfältig, nicht mehr so grossartig wie es Gott gewollt hätte, aber auch nicht so fies und bösartig wie der Teufel das initiiert hatte.

Tipp: Wikipedia - Vollkommener Markt