Dienstag, 30. November 2010

Die Trittbrettfahrer

Die Trittbrettfahrer nahmen das Leben wie es kam. Sie machten dort mit wo sie Spass hatten, und wo sie keinen Spass hatten aber wo sie mit mussten, da machten sie auch mit, bekundeten ihre schlechte Laune aber durch ständige Nörgelei.

Neuerungen begegneten sie entweder mit grosser Abneugung oder mit grosser Zuneigung, je nachdem wie es ihnen gefiel. Selbst irgendeine Neuerung zu erfinden wäre ihnen nie in den Sinn gekommen, auch dann nicht wenn sie sahen dass etwas nicht gut funktionierte - darüber jammerten sie nur - und auch nicht wenn sie sahen dass man mit etwas viel Geld verdienen konnte - da neideten sie nur.

Die Gestalter der Welt hatten oft ihre liebe Not mit den Trittbrettfahrern, man konnte ihnen ja nie alles recht machen. Aber andererseits wussten sie auch, dass es in ihrem Geschäft einzig und allein darum ging den Trittbrettfahrern so viel Geld wie möglich abzuknöpfen, und nicht darum die Trittbrettfahrer zufrieden zu stellen. Ausserdem taten die sowieso was sie wollten und gingen einfach zum nächsten, wenn es ihnen irgendwo nicht passte.

Lesetipp: Dominik Schrage - Integration durch Attraktion

Montag, 29. November 2010

Der gewinnende Auftritt

Heide hatte einen sehr gewinnenden Auftritt. Sie wusste zwar selber nicht so genau was sie tat, oder wie, aber immer wenn sie zu ihrem Herrn kam lächelte sie dieser an und wendete sich ihr zu.

Doch seit sie in ein anderes Land gezogen war, war alles anders. Niemand interessierte sich für sie, oder manche schon, aber die waren keine gute Herren sondern beuteten sie nur aus.

Dabei bemerkte sie doch, dass es anderen Menschen in diesem Land gut ging, und sie fragte sich was die denn anders machten. Sie fragte nach, und bekam als Antwort dass man eine gewinnendes Auftreten haben muss.

Heide verstand das nicht. Das hatte sie doch, es hatte immer so gut geklappt, früher. Da war alles besser für sie gewesen. Nur hier, in diesem beschi**enen Land, da war alles anders, niemand wollte sie, und sie wollte dieses Land auch nicht mehr. Sie beschloss, wieder zurück zu gehen.

Lesetipp: Die dritte Generation: integriert, angepasst oder ausgegrenzt?

Sonntag, 28. November 2010

Die Schriftsteller des Allmächtigen

Manche Menschen wollen wie Gott reden können. Sie suchen daher nach den Worten, denen die Welt gehorcht. In die freie Natur ziehen sie hinaus, beobachten alles ganz genau. Und dann überlegten sie sich die Anweisungen, die der Allmächtige gegeben haben musste, damit das was sie gesehen hatte passiert war.

Wenn sie anfingen sich zu streiten, und nicht mehr klar war was denn nun der Allmächtige gesagt haben würde, dann gingen sie zu einem Richter, der die Streitfälle schlichtete und seine Rechtsentscheidungen in einem Gesetzesbuch sammelte. Die Richter forderten Beweise, und die Beschränkung der Worte Gottes auf sich wiederholende Fälle, sodass die auch die gerichtlich bestellten Gutachter nachvollziehen konnten.

Tipp: Forscher: Dunkle Materie gehorcht nicht dem Gravitationsgesetz

Samstag, 27. November 2010

Autoritätsproblem

Zuerst bläute die Autorität der Jugend ein, dass sie zu gehorchen habe, oder es gäbe schwere Strafe.

Dann gab die Autorität der Jugend Anweisungen, Anweisungen welche die Jugend in schwere Probleme führte.

Die Jugend begann sich darauf hin gegen die Autorität zu wehren, sie begann zu revoltieren und wollte es anders machen.

Die Autorität sagte: die Jugend hat ein Autoritätsproblem. Das gehört bekämpft. Und sie bekämpfte die Jugend.

Tipp: Karrierebibel - Du Chef. Mir egal!

Donnerstag, 25. November 2010

Die stolze Seele

Die Menschen waren sehr stolz auf ihre Leistungen. Jeder auf seine eigene. Deshalb wollte sich auch niemand von jemand anderem dreinreden lassen, oder helfen lassen. Es sollte das eigene Werk sein, auf das man stolz war, nicht jemand anderes.

Also arbeiteten die Menschen sehr hart, um ganz besondere Werke zu schaffen. Solche, auf die sie selber stolz sein konnten. Und wenn jemand anderer sie ansah und dann schnell wieder ging weil er seine eigenen Sachen verbessern wollte, dann war klar dass man etwas besseres geschaffen hatte, etwas auf das man sehr stolz sein konnte.

Tipp: Die Besten erkennen und benennen

Mittwoch, 24. November 2010

Die jammernde Seele

Es war ein hilfsbereites Land. Wann immer jemand in Not war, wurde ihm geholfen. Wem es schlecht ging, wer jammerte, dem gab man etwas. Es sollte schliesslich niemand nur wegen einer kleinen Unpässlichkeit aus der Gemeinschaft heraus fallen.

Die Menschen lernten aber dass es garnicht notwendig ist dass es einem schlecht geht, um etwas gutes zu bekommen. Man braucht ganz einfach nur ab und zu ein bisschen jammern, und schon kommt man besser weg. Und so jammerten alle, wenn es ihnen schlecht ging sehr, wenn es ihnen gut ging etwas weniger.

Tipp: Von Jammern und Lachen - Zur österreichischen Sinnlichkeit

Dienstag, 23. November 2010

Die friedliche Seele

Das Land war von vielen Konflikten zerrüttet, jeder wollte das meisste für sich, aber irgendwie entstanden dabei immer mehr Konflikte, immer mehr Menschen waren unzufrieden.

So kam es dass man den Wert des Friedens zu schätzen lernte, und immer wenn ein Konflikt zu gross wurde steckte man die ursprünglichen Interessen etwas zurück und trachtete danach, den Konflikt zu entschärfen oder nach Möglichkeit gar zu beheben.

Und so lernten die Menschen voneinander, dass das was sie anfangs als Störung und Behinderung empfanden nicht die Absicht der anderen war, sondern dass die ganz eigene Interessen verfolgten, dass es überhaupt ganz andere Interessen gab, und dass die auch gut waren - aber halt nur für die anderen. Sie mussten das Fremde aneinander kennen lernen.

Tipp: whywar.at - Frieden machen

Montag, 22. November 2010

Die liebliche Seele

Die Menschen waren glücklich und zufrieden. Alles was ihnen passierte nahmen sie für etwas Gutes, in allen denen sie begegneten sahen sie das Gute, aus allem was sie vorfanden machten sie etwas Gutes. Es entstanden viele wundervolle Bewegungen, Begegnungen, Dinge und Gedanken.

Tipp: YouTube - Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe

Sonntag, 21. November 2010

Die hässliche Seele

Die Menschen saßen alle in einem Boot. Und keiner konnte irgend einen anderen leiden.

Der eine hatte mehr als man selbst, und das war schlecht. Der andere hatte weniger als man selbst, und war daher schlecht. Manche hatten gleichviel wie man selbst, und das ging schon garnicht.

Ausserdem verhielt sich niemand so wie man es von ihm erwartete. Der eine tat zu wenig, der andere zu viel, und der dritte tat das Richtige aber aus den falschen Gründen. Eine Zumutung sondergleichen!

Weil das alles so untragbar hässlich war, wollte keiner den anderen sehen, geschweige denn mit jemand anderem reden. Ausser fluchen, beschimpfen, anbrüllen, jammern, und beleidigen natürlich. Ignorieren sowieso.

Das Antlitz Gottes war entsetzt, aber jenes des Teufels gegenüber konnte einen breiten Grinser nicht verbergen.

Tipp: evangelium.de - 10 Dinge die uns von Gott wegziehen können

Samstag, 20. November 2010

Die konfuse Seele

Das Land war im Umbruch. Manche Menschen hatten begonnen nach einer neuen Religion zu leben, mit neuen Göttern und neuen Regeln. Sie verhielten sich anders.

Solange die Neuen unter sich waren lief alles reibungslos, und solange die Alten unter sich waren lief auch alles reibungslos. Aber wenn Alte und Neue zusammen kamen entstanden Streitigkeiten, weil die gegenseitigen Erwartungen enttäuscht wurden.

Weil die Neuen und die Alten genau gleich aus sahen, wusste man vorher nie ob eine Verhaltensweise gut gehen oder einen Streit auslösen würde. Das brachte einge grosse Verunsicherung in das Land, eine grosse Unruhe, niemand wusste wo es hin gehen sollte.

Es war aber so dass die Alten ängstlicher waren als die Neuen, und deshalb im Umgang mit ihnen unbekannten Menschen zurückhaltender agierten. Den Neuen war das nicht wichtig, sie riskierten auch einen Streit. Und so kam es, dass sich das Neue immer mehr ausbreitete.

Tipp: Wenn sich Mehrkosten lohnen - Der Einfluss der Populationsdynamik auf die Evolution

Freitag, 19. November 2010

Die reichliche Seele

Im Land herrschte rege Betriebsamkeit. Jeder strebte danach, das Optimum für sich zu bekommen. Zum einen, indem jeder für sich besorgte was er brauchte, zum anderen indem jeder, wenn er merkte dass er etwas besser konnte als andere, dieses den anderen anbot, so dass auch andere von seinem besseren Talent profitieren konnten.

Wenn manche mit ihrem Einsatz viel mehr Geld als andere verdienten, dann wussten alle dass das etwas war das gebraucht wurde, und viele machten es nach. Jene aber die viel weniger verdienten als andere, wussten dass das was sie taten nicht mehr so gebraucht wurde und suchten sich etwas wertvolleres zu tun.

Und weil in dem Land viele verschiedene Menschen lebten, gab es auch viele verschiedene Tätigkeiten, viele verschiedene Produkte, und die Menschen wurden sehr reich, weil sie gemeinsam all die vielen verschiedenen Vorteile die ihnen das Land bot optimal für sich nutzen konnten.

Tipp: Stephan Otto - Ein Agentenbasierter evolutionärer Adaptions- und Optimierungsansatz für verteilte Systeme

Donnerstag, 18. November 2010

Die ängstliche Seele

In einem grossen Land lebten viele Menschen. Sie waren alle gutmütig, auch mutig, aber jeder hatte vor irgend etwas Angst. Und so kam es dass immer wenn irgend etwas passierte, irgend jemand vor Angst aufschrie, um die Menschen davor zu warnen.

Und dann fürchteten sich alle.

Weil aber immer irgend etwas passierte, schrie immer irgend jemand auf, und so fürchteten sich immer alle. Und wenn doch eine Weile absolute Ruhe herrschte, dann begann sich jemand davor zu fürchten, dass jetzt nie wieder etwas passieren würde und schrie vor Angst laut auf.

Und dann fürchteten sich erst recht wieder alle.

Tipp: Massenpanik: "Erdbebenartige Schockwellen"

Donnerstag, 11. November 2010

Das Schicksal eines Ungläubigen

Er war schwer verliebt, sie ein unglaublich bezauberndes Wesen. Er konnte es garnicht glauben, dass eine Frau wie sie jemanden wie ihn lieben könnte. Und so verließ er sie um sich eine Frau zu suchen die ihn wirklich nicht ausstehen konnte und ihn nur seines Geldes wegen wollte.

Tipp: mein-kummerkasten.de - Ich hatte noch keine richtige Beziehung aufgrund meiner Selbstzweifel

Montag, 8. November 2010

Warum eigentlich?

Sag, Du warst doch früher so ein netter Mensch, freundlich, fröhlich, gut gelaunt. Aber seit einiger Zeit bist Du nur noch missmutig, wütend oder sonstwie grantig.

Warum eigentlich?

Hmmmm. (Nachdenkpause) Damit ich das auch kann.

Was? Das will doch keiner?

Aber warum tun es dann alle? Ich war immer allein mit der Freundlichkeit, konnte die missmutigen Leute nie verstehen. Jetzt kann ich immerhin selber auch so sein. Man lernt viel neues, dabei.

Und, wirst Du freundlich auch wieder einmal?

Ich denke schon. Man kann auf die unfreundliche Art ja keine Freundschaften schliessen sondern sich nur gegen gemeinsame Feinde verbünden. Das tun dann auch alle. Aber sonst nichts. Und das ist mir zu wenig.

Tipp: SpiritualWiki - Emotionen

Samstag, 6. November 2010

Körpersprache

Die Menschen und Tiere bewegten sich auf vielfältige Weise. Sie zeigten sich so verschiedenes an, etwa wenn es irgendwo etwas interessantes zu sehen gab, oder wenn jemand mit jemand anders Kontakt aufnehmen wollte - oder nicht wollte.

Gott aber fand das garnicht lustig. Die Menschen sollten sich gefälligtst so verhalten wie er das in seiner Ordnung vorgesehen hatte! Er wurde böse über das unsittliche Tun der Menschen und Tiere, und immer wenn eines aus der Ordnung geriet, zerschlug er es mit seiner Faust.

Dann war wieder alles in Ordnung.

Tipp: Pädagogik, Erziehung und Schule im Nationalsozialismus

Donnerstag, 4. November 2010

Einbrecher

Die Einbrecher gingen um. Sie suchten nach Schwachstellen in den persönlichen Grenzen der Menschen, um darin einzubrechen, um sich einzuschleichen, um zu stehlen, um zu nehmen was ihnen nicht zustand.

Sie stahlen sich Sex von jungen Frauen. Sie stahlen sich Arbeitskraft von jungen Menschen. Sie stahlen sich Gefolgschaft von unerfahrenen Menschen. Sie stahlen sich Stimmen von unbedarften Wählern.

Tipp: Der Aufreisser - So kriegt man jede Frau rum

Mittwoch, 3. November 2010

Der Angstmacher

Der Angstmacher ging um. Heimlich, unauffällig, er erzählte kleinen Kindern Geschichten. Geschichten von der Welt, vom Leben, von dem im Leben was gefährlich war, was nicht passieren durfte weil es ganz schreckliche Folgen hätte.

Die Kinder, sie sahen immer wieder dass etwas gefährliches passierte, und sie fürchteten sich davor. Sie fürchteten sich, dass es immer wieder passieren könnte - und es passierte immer wieder, weil es zum Leben dazu gehörte.

Und so fürchteten sich die Kinder ein Leben lang, vor dem Leben. Viele sogar vor sich selbst, weil sie wussten dass sie selbst gefährlich waren, gefährliches tun würden, wenn sie nicht sehr gut aufpassten.

Das Werk des Angstmachers war perfekt.

Tipp: spiriforum - Angst

Montag, 1. November 2010

Der böse Egoismus

Die Menschen waren friedliche Egoisten. Jeder strebte danach seinen Lebensnutzen zu optimieren, und achtete darauf dass die anderen Menschen dies auch tun konnten. So handelten sie, tauschten ihre Produkte aus damit jeder das Beste daraus machen konnte.

Doch unter ihnen war auch ein böser Mensch. Er war feindseelig, wollte den anderen Menschen böses tun. Er wollte dass er immer mehr als die anderen hatte, er suchte die Menschen bei jedem Handel zu übervorteilen, und am meissten freute er sich wenn er jemanden in eine Zwangslage bringen konnte, so dass dieser von ihm abhängig war, so dass er allein bestimmen konnte was dieser tun würde.

Und so kam der Unfrieden zu den Menschen, sie vertrauten einander nicht mehr, und sie sahen dass der der am meissten von allen auf seinen Eigennutz geschaut hatte all das Leid und Misstrauen verursacht hatte. Sie erkannten, dass der Egoismus die Ursache allen Übels war und verdammten ihn als böse.

Tipp: FOCUS Online - Ungesunder Egoismus