Samstag, 30. Oktober 2010

Fürchte Dich nicht

Sie wollte nicht dass sie sich fürchtete. Also versteckte sie sich vor allem, vor dem sie sich fürchten könnte. Nichts durfte ihr widerfahren, sie bekämpfte alles was ihr Furcht bereiten könnte, sie schickte alle Menschen weg die etwas taten das sie fürchten könnte, sie wollte alles verbieten das sie zum fürchten bringen könnte.

Kannst Du auch etwas anderes als Dich fürchten?

Tipp: Angst vor der Angst - wie damit umgehen?

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Die unergründliche Dummheit des Herrn

Der Herr gebot seinen Untertanen, zu arbeiten. Denn Arbeit ist gut. Im Schweisse des Angesichts soll man dem Herrn dienen.

Der Herr verbot seinen Untertanen, sich etwas zu kaufen. Denn das Streben nach materiellen Dingen ist böse. Man soll nur seinem Herrn dienen.

Und so produzierten die Menschen viele Dinge, die aber niemand kaufte. Sie arbeiteten immer mehr, die Dinge aber wurden alle schlecht weil sie keiner haben wollte. Und die Menschen waren müde, ausgebrannt von der vielen vergeblichen Arbeit.

Nur der Herr belohnte sie, weil er sie ansah, mit einem Lächeln. Manche aber, die böse gehandeln hatten, sah er mit bösem Blick an. Die aber, sie hatten Dinge gekauft, liesen es sich sehr gut gehen und beachteten den dummen alten Herrn nicht weiter.

Tipp: Wikipedia - Kapitalismus

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Abhängig vom Herrn

Er tat alles was der Herr verlangte, sogar noch mher, um ihm zu gefallen. Der Herr aber lachte nur, wenn er sich so abgerackert hatte, und fragte wieso er nicht noch länger werkte, es sei noch nicht genug.

Der Herr wusste sehr gut, dass er selber abhängig war von seinen Untertanen, aber das zeigte er niemals! Statt dessen tat er so als hätte er alles zu verteilen und jeder der etwas bekommen wollte, musste dafür arbeiten und ihm so all das einbringen was er dann verteilen konnte.

Und so ließ er weiterhin alle seine Untertanen im Glauben dass er selber alle Gaben hätte, ließ sie für ihn arbeiten, zeigte sich niemals zufrieden und gab immer etwas weniger zurück. Somit wurde er selber immer reicher, und seine Untertanen hielten ihn für immer mächtiger.

Tipp: Die Befreiung von Bindung und Abhängigkeit (Anleitungen)

Sonntag, 24. Oktober 2010

Ausgeschlossen

Er fand es schlecht, was die anderen taten. Er lehnte es ab und sagte es ihnen auch. Aber die anderen fanden dass es gut war was sie taten, und sie lehnten ihn ab. Und so blieb er alleine übrig, ausgeschlossen von den anderen, von denen die er sowieso für schlecht hielt. Und er machte sich daran, seinen eigenen Weg zu gehen.

Musiktipp: DJ Shadow - This time i'm gonna try it my way

Samstag, 23. Oktober 2010

Zu gut

Der gute Gerhard wollte es besonders gut machen, besser als der gute Gott selber. So kam es, dass er vor lauter Güte das Böse nicht bestrafte sondern gewähren lies.

Und so gewann das Böse.

Als aber Gerhard sah wie stark das Böse war, da wurde er selber auch so. Denn, wenn etwas so stark war, dann musste es gut gewesen sein. Es wurde böse und meinte es wäre gut.

Das war Gottes Strafe für ihn.

Musiktipp: Mc Solaar - Gangster Moderne

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Leben müssen

Er wusste dass er es nicht gut konnte. Nicht so gut wie all die anderen, die er immer sah. Die lachten, die Spass machten, die reich und schön waren. Die alles konnten. Er konnte nichts. Nicht so gut. Nicht so sicher. Trotzdem musste er leben. Auch das wusste er.

Tipp: Studie: Das Glück der anderen macht unglücklich

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Fertigkeit auf Anhieb

Es probierte es aus, und auf den ersten Anhieb gelang es ihm nicht.

Er erkannte: ich kann es nicht. Und so lies er es für immer bleiben.

Tipp: Hochbegabung und hohe Intelligenz

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Die Einladung

Die Welt hatte ihn eingeladen, doch er lehnte die Einladung ab. Man hatte ihm gesagt dass das böse sei, und gefährlich, und dass er es lassen sollte.

Also verweigerte er sich der Welt.

Doch die Welt kam immer wieder, sehr lästig wurde sie ihm. Und irgendwann war er der Abwehr überdrüssig und beschloss, die Einladung anzunehmen und sich der Welt hinzugeben.

Von nun an folgte er ihr und tat was sie von ihm erwartete.

Tipp: Ursachen für Absolute Beginners

Montag, 11. Oktober 2010

Unvermeidlich

Er war ein freier Mann. Er kam, sah, und wenn es ihm nicht passte ging er wieder. Sollen die dummen, grantigen und lästigen Leute doch ihre Probleme selber lösen. Die hatten ihn nicht verdient.

Und so zog er von Ort zu Ort, von Beruf zu Beruf, fing vieles an aber brachte nichts zu Ende. Es war zu mühsam und die Sache nicht wert. Nicht in Anbetracht der grossen Freiheit, die da draussen auf ihn wartete.

Doch irgendwann, es war in einem Gespräch mit einem älteren Mann, als er etwas von seinem bewegten Leben erzählte, merkte er dass er selber auch einaml so alt sein würde. Und was hätte er dann? Auch ein Heim, so wie jener? Oder nur eine lange Reise?

Es gibt keine grosse Freiheit, stellte er zu seinem eigenen Erstaunen fest. Man kann nicht nicht leben, man kann nur auf verschiedene Weisen leben. Seine war es bisher gewesen, umher zu ziehen und sich viele verschiedene Orte anzusehen.

Was er meinte dass eine Freiheit sei, war aber nur seine Lebensart, und andere waren auf andere Weise auch glücklich, auch frei. Und so fragte er sich, ob das für ihn auch in Frage käme...

Musiktipp: Charlie Winston - Like a Hobo