Montag, 30. November 2009

Allwissen

... oder wie man es schafft zu glauben alles zu wissen:

1. man beobachte seine Umgebung aufmerksam, merke sich alles,
2. man achte darauf ob man das, was man schon kennt, wieder findet,
3. man bewege sich nie irgendwo hin, wo man nicht weis dass man dort nicht schon alles kennt,
4. man glaube nichts was jemand anderer sagt, das man nicht selber auch weis.

Und schon ist klar und Tag für Tag bestätigt, dass man alles weis und die Welt für immer gleich ist, war und sein wird.

Der unbestreitbare Vorteil: man weis mehr als all die anderen desorientierten Chaoten.

Musiktipp: Red Hot Chilli Peppers - Snow (Hey Oh)

Sonntag, 29. November 2009

Gottismus

Die Sucher und Verehrer Gottes zogen sich in ihre Behausungen zurück, um sich ganz auf Gott konzentrieren zu können, um von der Welt nicht abgelenkt zu werden. Und sie lobten und preisten Gott, um ihn grösser zu machen. Immer grösser, schöner, höher, es war wie eine Sucht.

Und so entfremdeten sie sich vom Leben, konnten es nicht mehr erkennen, der Beschreibung nach. Und die aussenstehenden Menschen, die gewöhnlich weiter lebten, konnten Gott nicht mehr erkennen, so fremd war er dargestellt.

Tipp: Du allein süß und liebenswert

Samstag, 28. November 2009

Übernatürlich

Die Menschen waren begabte Sprechtiere, sie machten vielfältige Töne, Melodien und Rufe, um ihre Sinneseindrücke von der Umwelt zu erweitern um diese selbst gemachten Äusserungen. So konnten sie sich gut koordinieren, sich vor Gefahren warnen, auf sich selber hinweisen, oder auch miteinander singen und spielen.

Mit der Zeit lernten sie auch, von Situationen zu sprechen die schon vergangen waren, um sich zu erinnern, oder, anderen von Situationen zu erzählen bei denen die Zuhörer garnicht dabei waren, um von Erlebnissen zu berichten. Viele Geschichten wurden erzählt, die Menschen lernten voneinander.

Und irgendwann, wann genau kann man nicht mehr sagen, geschah es dass findige Menschen Geschichten erfanden die es nie gegeben hatte. Die Geschichtenerzähler erfanden sie einfach, um gehört zu werden, und die Menschen hörten gerne zu, lauschten aufregenden Abenteuern, die sie selber noch nie erlebt hatten, erfuhren von geheimnisvollen Ländern, gefährlichen Tieren, grossen Heldentaten.

Entscheidend war aber der Wendepunkt, als findige Leute begannen, den Glauben an solche Geschichten zu benutzen, um die Menschen in ihrem Sinn zu steuern, um sie zu Handlungen zu bewegen die sie sonst, aus ihrer eigenen Erfahrung heraus, niemals begonnen hätten. Es war die Erfindung des Zaubers, und man bestärkte ihn z.B. durch die gemeinschaftliche Einhaltung völlig willkürlicher Rituale, und indem man sagte dass dies auf Geheiss eines höheren Wesens geschehe.

Die herrschenden Menschen erkannten sehr wohl, dass sie damit die anderen Menschen manipulieren, steuern, konnten. Doch den gewöhnlichen Menschen war nicht bewusst was ihnen geschah, sie hatten nur das Gefühl, gesteuert zu werden. Und das wiederum wurde ihnen bestätigt, indem man ein übernatürliches Wesen als den Verursacher dieser unmerklichen Beeinflussung nannte. Das ging eine Weile gut, die grössere Freiheit verschaffte allen einen Vorteil. Das übernatürliche Wesen war gross, gut, mächtig genannt.

Dafür wussten die Menschen nicht mehr was sie tun.

Musiktipp: Pink - Funhouse

Freitag, 27. November 2009

Geisterjagd

Als die Menschen erstmals ihre innere Stimme entdeckten, dachten sie zuerst es wäre eine Stimme von ausserhalb ihrer selbst, vom Vater der Welt, der da zu ihnen sprach.

Es war ein erschreckendes Erlebnis, für manche, aber auch ein erlösendes, für jene die dieser Stimme folgten und so aus schwierigen Situationen heraus kamen.

Seit dem suchen Menschen, die keine innere Stimme haben, nach ihrer Bestimmung - in der Aussenwelt. Sie steigen auf Berge, oder sie ziehen sich in Klöster zurück.

Sie lesen in ausgewählten Büchern, um zu hören was andere so gehört haben. Wer aber dabei zufällig keinen Bezug zu den eigenen Bedarfen herstellen kann, dem bleibt der Geist für immer fremd.

Musiktipp: Massive Attack - Prayer for England

Mittwoch, 25. November 2009

Gewährte Rechte

Die Menschen hatten begonnen, je auf ihre eigenen Sachen zu achten, statt immer alles gemeinsam zu teilen. Und Gott sah dass es gut war, weil es den Menschen zu eigen war dass sie sich um ihre eigenen Sachen besser kümmerten, und so besser zur Mehrung seiner Schöpfung beitrugen.

Und also gewährte er das Recht auf Schutz des Privateigentums.

Aber, wie könnte es anders sein, der Teufel weckte seine Agenten, und die begannen kritische Bereiche in ihren Besitz zu bringen, Land, Wasserquellen, aber auch Bücher und Zeitungen. Und dann wurde die Hebelwirkung dieser Besitztümer ausgenutzt um sich weiter zu bereichern, und die abhängigen Menschen konnten sich nicht dagegen wehren, weil ja Gott den Schutz des Privateigentums gewährt hatte.

Auch Gott muss lernen.

Als Gott seinen Fehler erkannt hatte, entzog er erstmal' den Agenten des Teufels sein gewährtes Recht, und ersann eine verfeinerte Version. Fortan sollte das Recht auf Privatbesitz für kritische Bereiche des Lebens nur noch bedingt gelten, jene welche von den Besitztümern abhängig waren bekamen das Recht die Besitzer abzuwählen und neue Besitzer zu wählen. Das machte er, um die jeweiligen Besitzer dazu zu bringen, nicht nur auf sein Wohl und das des Besitzes zu achten, sondern auch auf das Wohl aller die davon abhängig waren.

Bleibt noch die Frage: wer oder was könnte hier mit "Gott" und "Teufel" gemeint sein?

Tipp: Die staatlichen Gewalten

Dienstag, 24. November 2009

Die Worthändler

Die Worthändler waren aufmerksame Beobachter der Kommunikation. Sie beachteten, mit welchen Worten man in einer Kommunikation am meissten Profit für sich herausholen konnte, und genau solche Wortkombinationen verwendeten sie dann. Sie verstanden zwar nur die Bilder und die Aussprache, nicht die Bedeutung, aber das war auch nicht notwendig.

Es waren Worte der Autorität, der Drohung, des allgemein akzeptierten Wissens. Solche, denen sich die Menschen unterordneten. Das war das Ziel der Worthändler, ihren Status zu erhöhen, und es war notwendig, weil sie auf Fragen keine Antwort hätten geben können, nur neue Einschüchterungen konnten sie loslassen.

So kam es, dass der Worthandel langsam eskalierte, die Worthändler wurden immer mächtiger, und sie setzten ihre Mittel immer drastischer ein, da sie ja auch in Konkurrenz untereinander standen. Die anderen Menschen aber wurden immer ängstlicher und wussten anfangs den Grund ihrer misslichen Situation nicht, denn Sie lebten in einer Welt wo die Worte eine Bedeutung hatten.

Die Worthändler aber manipulierten diese Bedeutung, für ihre Zwecke, steuerten so die anderen Menschen. Sie wussten dies anfangs auch noch garnicht, wollten einfach nur mehr für sich. Als sie aber ihren systematischen Einfluss bemerkten, als die anderen Menschen sie immer mehr bedrängten, da konnten sie nicht mehr anders als, sich nicht nur als Dienstleister darzustellen, sondern tatsächlich darüber nachzudenken wie sie eine Dienstleistung erbringen konnten.

Tipp: Holis.org - Die wahre Bedeutung von Geld

Montag, 23. November 2009

Eigene Ziele

Es war genug! Ständig gab es Streitigkeiten darum, wie was sein sollte, was zu geschehen hatte oder nicht. Alle sollten dasselbe tun, im Gleichklang, wegen der Gemeinschaft, und daher mussten sich immer alle einig sein, was aber dazu führte dass alle um alles stritten und letztlich die grössten Streithähne bestimmten was geschehen sollte.

Also wendete sich das Blatt, und die Menschen begannen, sich auf sich selbst zu konzentrieren, eigene Ziele zu verfolgen, jeder für sich solche, die er erreichen konnte auch ohne andere zu irgendetwas überreden zu müssen, und ohne von den Vorgaben der Streithähne gegängelt zu werden. Und so ergab sich eine neue Gemeinschaft, durch das, was allen verschieden sein können sollte.

Tipp: Freitag über Werte sprechen. Teil 10. Individualität

Sonntag, 22. November 2009

Das Luxusproblem

Julius ging es sehr gut, es fehlte ihm an nichts, er hatte keine Probleme. Und genau das war sein Problem: ihm war langweilig. Keine Not trieb ihn an, es gab keine Feinde die er hätte abwehren müssen, alles war in Ordnung.

Aber was sollte er nur tun?

Still herumsitzen hielt er nicht aus, und sinnlose Aktionen wie sie die anderen scheinbar durchführten konnte er nicht ausstehen. Gleichzeitig war er aber auf der Suche nach Erlebnissen, Anregung, Aufregung.

Erfahrung wollte er machen.

Nur, als er darüber nachdachte, man kann doch Erfahrung nicht machen - die bekommt man. Aber was wenn sie ausbleibt, was wenn man sie nicht bekommt? Was wenn Gott ein Langweiler wäre?

Eine Provokation!

Das war es! Julius beschloss, Gott zu provozieren. Und zwar nicht irgendwie, sondern er wollte es nachhaltig tun. Also begann er, Sachen zu machen die seine Handlungsfähigkeit stärkten, so dass er immer mehr tun konnte, was immer er wollte, auf dass er immer mehr Reaktionen provozierte, darauf achtend dass er jene Provokationen die zu für ihn guten Reaktionen führten verstärkte.

Gott konnte sich nur noch ergeben...

Musiktipp: Christina Stürmer - Nie genug

Samstag, 21. November 2009

Aussenbildung

In Zeiten der Bildungsoffensive kam es dazu, dass viele Menschen gebildet werden wollten. Sie liessen sich von den Werbeversprechen der Bildungseinrichtungen anlocken, und erwarteten also, von denen gebildet zu werden, und nachher damit sehr erfolgreich zu sein.

In den Bildungseinrichtungen wurden sie dann auch gebildet, von früh bis spät, und mit vielen Anreizen, damit sie dabei nicht einschliefen. Wenn den Bildungshungrigen aber etwas nicht passte, dann schrien die laut auf, so lange bis man es ihnen recht machte.

Und so kam es dazu dass viele Menschen gebildet worden waren, und kein einziger von ihnen sich gebildet hatte. Eine ganz ganz grosse Show. Und ein ganz ganz grosses Unglück, weil jeder haben wollte dass man seine Show bewunderte, aber keiner die Show des andern bewundern wollte - wozu auch, war ja nicht zur Show, die Bildung.

Musiktipp: Donovan - Mellow Yellow

Freitag, 20. November 2009

Schrödinger's Katze

Schrödinger war ein Naturforscher, aber kein Naturliebhaber. Und so kam er auf die Idee, die Nachbarskatze in einen kleinen Kasten zu stecken, um dann nach einer Woche nachzusehen, ob sie noch lebte.

Sie war tot.

Er fragte sich, ob alle Katzen nach einer Woche tot wären, oder ob es doch welche gäbe die das Experiment überlebten. So ging er also auf Katzenjagt, und machte eine Reihe weiterer Experimente. Dabei fand er heraus, manche Katzen überlebten.

Andere nicht.

Als talentierter Mathematiker begann er die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, dass eine Katze das Experiment im lebenden bzw. toten Zustand beendete. Und weiters fragte er sich, welchen Zustand die Katzen denn in der Zwischenheit haben würden.

Einen unbestimmten.

Nach eingehender Analyse des Experiments und seiner mathematischen Formulierungen kam er ausserdem zum Schluss, dass es unmöglich war, den Zustand der Katze zu bestimmen, ohne das Experiment vorzeitig zu beenden. Er hatte eine Grenze des systematisierten Wissens gefunden.

Wir gratulieren.

Tipp: Uncyclopedia - Schrödingers Katzenfalle

Donnerstag, 19. November 2009

Also sprach der Zeitgeist

Also sprach der Zeitgeist: "Keine Kinder vor der Karriere! Wer mir zuwider handelt, wird in's soziale Ausseits verbannt."

Die Kinder der Zeit befolgten brav seinen Ratschluss und strebten nach Erfolg in der Karriere, um danach ihre Kinderwünsche erfüllen zu können.

Doch nur wenige konnten auf der Karriereleiter nach oben kommen, und jene die oben waren mussten um ihre Position fürchten und hatten so keine Zeit mehr für ihre Kinder.

Unzufriedenheit machte sich breit, man begann am Zeitgeist zu zweifeln, und die sozial besorgen Menschen forderten ein Grundeinkommen für alle, auf dass die Gemeinschaft wieder gerechter werde.

Der Zeitgeist drohte: wenn ihr nicht mehr für mich arbeitet, dann erkenne ich euch nicht mehr und werde euch nicht mehr beschützen! Die Kinder der Zeit fürchteten sich.

Doch als sie erkannten dass ihr Zeitgeist seine Versprechungen nicht mehr einlösen konnte, dass sie nichts mehr zu verlieren hatten, da gaben sie ihn auf, und er verschwand in's Nichts.

Tipp: Wikipedia - Ameisenalgorithmus

Mittwoch, 18. November 2009

Peak Human

Die Menschen strebten nach Erfolg, aber die Karriereleiter war hoch und eng, es gab viele Konkurrenten und wenige Kollegen. Ausserdem kamen Wirtschaftsflüchtlinge in's Land, die wollte sowieso keiner - ausser den Unternehmern, die nahmen die Leute auf wenn sie kräftig und frisch ausgebildet waren, liessen sie dann für möglichst wenig Geld möglichst intensiv arbeiten, um sie dann, bei nachlassender Leistung, durch neue zu ersetzen. Denn die anderen Unternehmer machten es genauso, und man musste sich am Markt behaupten, der war auch eng.

Die Menschen strebten also nach Erfolg, und vernachlässigten dabei ihr sonstiges Leben. Deshalb bekamen sie auch keine Kinder mehr. Und sie waren froh darüber, denn so hatten sie den Vorteil, mehr für die Karriere tun zu können, um nichts gegen die Konkurrenten zu verlieren, die ja auch keine Kinder bekamen. Manche machten sich schon Sorgen, dass die Arbeitskräfte einmal zu wenig sein würden, das Land im internationalen Wettbewerb zurückfallen würde, ...

Die Menschen wussten aber insgeheim, dass es zu viele von ihnen gab, und deshalb bekamen sie auch weiterhin keine Kinder mehr. So lange, bis es wirklich zu wenige gab um noch ein Wirtschaftswachstum aufrecht halten zu können, und zu wenige als dass man den erhöhten Arbeitszeitaufwand noch hätte schaffen können. Immer mehr Menschen mussten erschöpft aufgeben, und die Wirtschaft erlahmte. Und erst als es nichts mehr gab das man hätte aufrecht halten können, erst dann besann man sich darauf die Menschen zu fördern, erst dann wurden auch schwächere wieder willkommen geheissen, erst dann gab es wieder mehr Kollegen als Konkurrenten, und erst dann begannen die Menschen wieder, Kinder zu bekommen.

Und sie waren willkommen.

Tipp: Das Burnout-Syndrom und seine Folgen

Dienstag, 17. November 2009

Die Jünger der heiligen Schrift

Die Jünger der heiligen Schrift glauben fest an das, was in ihrer hl. Schrift steht. Und so predigen sie dies auch, missionieren die Menschen, und verteidigen den Inhalt der hl. Schrift gegen alle Angriffe.

Was in der hl. Schrift steht, das gilt. Und was nicht in der hl. Schrift steht, das gibt es nicht. Deshalb werden auch sämtliche Änderungsvorhaben, welche nicht dem Gefüge der hl. Schrift entsprechen, von vornherein ausgeschlossen.

Ganz selbstlos geben sich die Jünger der hl. Schrift und ihrer Mission hin, so wie andere ganz selbstlos einen Sportwagen ausführen, damit er nicht nutzlos in der Garage verrostet.

Ob als hl. Schrift nun eine Variante der Bibel, der Stand der Publikationen in einem wissenschaftlichen Bereich, oder der Inhalt von Wikipedia verwendet wird, ist nicht relevant. Hauptsache die hl. Schrift ist in ihrem Bereich so bedeutend dass man damit über andere Menschen Macht ausüben kann.

Lesetipp: Bundestagsabgeordneter lässt wikipedia.de sperren

Sonntag, 15. November 2009

Das Ende des Universums

Johann war ein intelligenter Mann, er hatte genau beobachtet wie sich die Planeten bewegten, und ein Gesetz aufgestellt, das besagte wie sich die Planeten bewegten.

Dann kam Benjamin, er sah die Sterne, sah das Gesetz, und behauptete Großspurig: "Das gilt im ganzen Universum!". Und weil es keiner besser wusste, aber alle gefallen daran fanden dass man jetzt etwas vom ganzen Universum wusste, glaubten sie es.

Und so setzte sich die Prahlerei fort, viele Beobachtungen, die man gemacht hatte, wurden als universell gültig verkündet, und die Entdecker waren sehr stolz, weil sie so viel von der Welt wussten. Das ging so weit, dass man zu berechnen begann, wie alt das Universum sei, wie es entstand, und was vorher gewesen sei.

Doch leider, je mehr man wirklich vom Universum in Erfahrung bringen konnte, desto öfter musste man feststellen dass alles anders war als angenommen. Bis man irgendwann erkennen musste: die Welt ist überall verschieden, es gibt garkeine universell gültigen Gesezte.

Ausser vllt. jenes der Prahlerei, aber das ist eine andere Geschichte.

Musiktipp: Gnarls Barkley - Crazy

Samstag, 14. November 2009

Wo sind meine Träume geblieben?

Gerold hatte grosse Träume, und um sie zu verwirklichen arbeitete er lange Jahre in einer Goldmine. Schwer und hart war die Arbeit, aber er tat es um viel Gold zu fördern, auf dass die Menschen dort draussen damit an der Verwirklichung der Träume arbeiten konnten.

Als Gerold eines Tages wieder an die Oberfläche kam, war er voller Vorfreude, die neuen Errungenschaften zu sehen, all das was er sich erträumt hatte, all das wofür er gearbeitet hatte. Aber die Enttäuschung war gross, als er sah was die Menschen mit dem Gold gemacht hatte.

Allerlei Unsinn, Verschwendung hatte um sich gegriffen. Und seine Träume waren verloren. Also bescholss er, von nun an selber an der Verwirklichung seiner Träume zu arbeiten, statt einfach nur unter der Erde nach Gold zu graben und die Welt den anderen zu überlassen.

Tipp: Subway to Sally - Hochzeit (YouTube)

Freitag, 13. November 2009

Die Evolution sieht alles

Nur ein Fehler, und Du wirst ausselektiert. Nur wenn Du alles richtig machst, bekommst Du die Chance, Deine Gene an Nachfahren weiter zu geben. Und nur wenn auch diese alles richtig machen, und auch deren Nachfahren usw., nur dann wirst Du in ihnen ewig leben.

Aber, Du kannst die Evolution nicht überlisten. Sie zeigt Dir nur ihren Rücken, Du kannst nie wissen was morgen das Richtige zu tun sein wird. Nur weil Du gestern recht bekommen hast, hast Du keine Ansprüche im Morgen. Nur ein Zufall genügt, um Altes zu verlieren und Neues zu bekommen.

Alles was Du tun kannst ist, an Dich und die Deinen zu glauben, auf das Beste zu Hoffen, und zu lieben was immer auch kommt.

Tipp: AmenophisII - Moral ist die höchste Form der Evolution

Dienstag, 10. November 2009

Fast ein Paar

Sie freute sich auf eine Begegnung mit ihm, sprach ihn dazu auf irgend etwas an das sich in der Umgebung gerade anbot.

Er freute sich auf ein interessantes Gespräch und antwortete sachlich interessiert.

Sie suchte irgendetwas weiteres, um die Interaktion fortsetzen zu können.

Er fand es uninteressant und antwortete nicht.

Sie war frustriert, begann über irgend etwas zu jammern.

Er fand ihr Verhalten unzumutbar und ging davon.

Tipp: GEO - Kommunikation: Das große Missverständnis

Sonntag, 8. November 2009

Langeweile

Hugo war langweilig. Niemand sagte ihm was er zu tun hatte.

Das war früher anders gewesen, er war immer fleissig gewesen, hatte getan was man ihm gesagt hatte, und war dafür entlohnt worden.

Aber jetzt war niemand da der ihm sagte was er zu tun hätte.

Es war auch niemand da, der ihm etwas gegeben hätte. Wofür auch. Also nahm er sich selbst, was er brauchte.

Und es war auch niemand da, der ihn für den Diebstahl bestraft hätte.

Ausser dem Leben selbst, aber die eigene Erkenntnis der lebendigen Moral passt nicht zu Elterngeschichten und deshalb endet diese hier.

Tipp: NEO - Zeitbombe Jugendarbeitslosigkeit

Samstag, 7. November 2009

Die Kunst der Perversion

Der Erlöser sprach: "Gib, und Du wirst belohnt werden."

Der Bezwinger hörte dies und sagte zu den seinen: "Ihr habt es gehört. Also erwartet dass Euch gegeben wird, und bestraft wer dem Erlöser nicht folgt!"

Tipp: SAGEN.at - 5. Das Schwarzbuch

Freitag, 6. November 2009

Die Entdeckung des Geheimnisses

Die Wissenschaftler hatten lange Jahre die Welt beobachtet, die
grossen und die kleinen Dinge. Alles hatten sie genau untersucht,
die Zusammenhänge, Gesetzmässigkeiten aufgeschrieben, erprobt
und oftmals verwendet.

Dann waren sie so weit: sie wollten den Lauf der Welt vorhersagen.
Mit grossen Computern begannen sie, Teile der Welt zu simulieren.
Die Entstehung von Sternen, Galaxien, des Universums gar. Schöne
Bilder generierten sie daraus.

Doch als sie begannen, Gegebenheiten zu simulieren, die näher lagen,
die man auch im Alltag beobachten konnte, kamen sie nicht mehr weiter.
Es gab so viele Möglichkeiten, so viele Freiheiten in dem, was
Lebewesen tun konnten.

Selbst so etwas alltägliches wie ein Fussballspiel konnte nicht
vorausberechnet werden. Obwohl es Regeln und Gesetzmässigkeiten gab
nach denen man entscheiden konnte ob eine Simulation realistisch war -
Spielergebnisse konnte man nicht vorausberechnen.

Manche meinten, dass das eben der Unterschied zwischen toter Materie
und lebendigen Wesen sei, doch das wollte man nicht glauben, würde
es doch bedeuten dass Lebewesen aus mehr bestünden als die Materie
die zu erkennen war.

Und so kam man darauf, dass die Materie selbst frei sein musste,
frei, Entscheidungen zu treffen, frei sich in verschiedene Richtungen
zu entwickeln, so wie das bei Lebewesen, bei Menschen, auch der
Fall war, nur dass die Entstehung des Universums, dessen Entscheidungen,
viel langsamer ablief.

Es war ja auch grösser.

Tipp: Netzeitung.de - Astronomen simulieren Entstehung
einer Spiralgalaxie

Donnerstag, 5. November 2009

Für Dich

Für Dich gebe ich alles, und Du gibst mir den Lohn.
Für Dich lasse ich mich hängen, und Du richtest mich wieder auf.
Für Dich verirre ich mich im Leben, und Du gibst mir wieder Ziel und Sinn.
Für Dich opfere ich mein Leben, und Du schenkst mir den Himmel.

Du bist mein ewiger Vater, Du bist meine ewige Mutter, und ich, euer
ewiger Sohn, erspare mir mich selbst den Härten des Lebens zu stellen.

Tipp: Empfehlungen von mir für dich - Redaktionell betreute positive Nachrichten von Menschen für Menschen

Mittwoch, 4. November 2009

Gut und gut ist schlecht

Die Gute pflanzte Salat und Gemüse, auf dass er etwas zu essen hätte.

Der Gute unterstützte sie wohlwollend.

Die Gute wies darauf hin, wie gut die Pflanzen im Garten gediehen.

Der Gute freute sich für sie.

Die Gute wartete, dass er sich nähme was er bräuchte.

Der Gute respektierte ihren Besitz und rührte nichts an.

Die Pflanzen wurden von Würmern angefressen und verfaulten langsam.

Die Gute war traurig dass ihre Gaben nicht angenommen worden waren.

Der Gute war traurig dass sie die Pflanzen ungenutzt verfaulen hatte lassen.

Tipp: Wikiquote - Das Gute

Dienstag, 3. November 2009

Lied einer Sehnsucht

I steh do, und Du stehst dort.
I hob wos, des host Du net.
Wos host Du, des mir föht?

Jo daun tausch' ma hoit.
Wieso tausch' ma net?

Traust' ma net?
I trau da net.
Beweis ma's erst,
i woat auf Di.

Musiktipp: Soap&Skin - Spiracle