Freitag, 31. Dezember 2010

Der Hintergrund vom Vordergrund

Der kleine Klaus wollte wissen was es mit den Farben auf sich hatte.

Er fragte den Pfarrer: "Warum sind die Blätter der Pflanzen grün?" Der Pfarrer antwortete: "Weil Gott sie so erschaffen hat." "Aber warum?" Der Pfarrer rätselte, wie er den lästigen Klaus los werden könnte und meinte dann: "Damit die Tiere sehen können wo es Futter gibt."

Klaus war zufrieden, aber als er später seinen Onkel, einen Wissenschaftler, traf, fragte er den auch: "Warum sind die Pflanzen grün?" Sein Onkel erklärte ihm schulbuchmässig, dass Pflanzen ihre Energie durch Photosynthese mit Chlorphyll beziehen, und das sei grün. Deshalb sind dann auch alle Pflanzen grün.

Klaus war erstaunt über die Antwort, weil sie so anders war, aber auch richtig, zumindest soweit er das gesagte überhaupt verstehen konnte. Zur Sicherheit las er noch im Internet über die Farbe Grün nach, und fand dort zu seinem weiteren Erstaunen etwas von Farbreiz und Wahrnehmung.

Irgendwie wusste er jetzt garnichts mehr. Und er fragte sich, ob man überhaupt etwas wissen konnte.

Tipp: Wikipedia -Grün

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Paarungshintergründe

Die Männer die sich mit geistigen Dingen beschäftigten, betrachteten auch die Beziehung zwischen Mann und Frau.

Sie stellten sich vor dass Männer und Frauen verschieden sein müssten, und sich gegenseitig ergänzend, so dass es eine gegenseitige Anziehung gäbe.

Weil diese Männer starke geistige Kräfte hatten, hatten sie sich Frauen gesucht die sie ergänzten, die besser mit Emotionen umgehen konnten oder die ein besseres Körpergespür hatten.

Und so kamen diese Männer zu der Erkenntnis dass das Geistige männlich wäre, und das seelische und körperliche weiblich wäre. Und weil ihre Diskussionskollegen das genauso sahen, wussten sie dass das so war wie es Gott geschaffen hatte.

Von den Männern die ihre Frauen rein nach körperlichen Reizen auswählten hielten sie nichts. Dass es Frauen gab die geistig sehr gewitzt waren wollten sie nicht wissen. Und alles andere taten sie nur als abnormale Erscheinungen ab.

Tipp: Oase der Entspannung - Partnerschaft

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Die Vielfalt des Einen

Gott gab den Menschen ein Bewusstsein von ihm, auf dass sie ihre Rolle in seiner Schöpfung erfüllen konnten.

Es lief alles nach Plan - doch leider stellte sich heraus dass das Bewusstsein der Menschen nicht so umfangreich war wie nötig gewesen wäre, und so war der Plan den die Menschen hatten immer unvollkommen, und das Handeln der Mensche nach diesem Plan ging daher immer schief.

Ein Dilemma. Ohne Plan ging es nicht, und mit Plan ging es schief. Was tun?

In seiner Ratlosigkeit schuf Gott einfach eine andere Religion, um den Menschen ein anderes Bewusstsein von ihm zu vermitteln.

Es ging wieder schief. Er versuchte es mehrmals, immer mit dem gleichen Ergebnis. Schlimmer noch, die Menschen welche unterschiedliche Vorstellungen von Gott hatten begannen sich zu streiten, zu bekämpfen gar. Dabei wurden beträchtliche Teile von Gottes Werk ruiniert.

Doch dann passierte etwas sogar für Gott überraschendes. Die Menschen hatten gelernt mit ihren verschiedenen Ansichten irgendwie zurecht zu kommen. Und es stellte sich heraus dass sich die Menschen mit verschiedenen Ansichten, in ihrer Mischung, so gut ergänzten dass sie den Absichten Gottes besser entsprachen.

Tipp: Religionsfreiheit: Glauben und Glauben lassen

Dienstag, 28. Dezember 2010

An seinen Werken sollt ihr den Schöpfer erkennen

Die ersten Menschen, die nach der Erkenntnis Gottes strebten, wussten noch nichts von ihm, nur dass er der Schöpfer von allem war.

Sie schauten sich also die Welt und das Leben an, und beratschlagten wer das denn gewesen sein könnte, denn der Schöpfer von alle dem.

Ihre Erkenntnisse wurden immer mehr, und sie begannen sie aufzuschreiben, auf dass ihre Nachfolger damit weiter arbeiten konnten.

Irgendwann wurden die Aufzeichnungen so umfangreich, dass die Gottsucher ihre ganze Zeit damit verbrachten in diesen Aufzeichnungen zu studieren.

Und so kam es dass sie, im Glauben Gott zu erkennen, nur die Geister der Menschen erkannten welche die Aufzeichnungen geschaffen hatten.

Lesetipp: Wahrnehmung und Lernen

Freitag, 24. Dezember 2010

Die Geburt des Erlösers

Eine Schwere lastete auf den Menschen. Viele waren bedrückt, demotiviert, das Leben war eine einzige grosse Leidensgeschichte, und so mancher zweifelte überhaupt am Leben, wollte nicht mehr. Niemand wusste mehr weiter.

Doch irgendwann geschah etwas, das wieder Mut machte, wieder Hoffnung gab. Nur wenige hatten es bemerkt, doch sie nahmen die Hoffnung an, handelten aus dieser heraus wieder hoffnungsvoller, und das steckte langsam auch andere an.

Und so wendete sich allmählich die Stimmung, die Schwere wich allmählich einer Leichtigkeit, die Sorgen wandelten sich in Heiterkeit, und das was von der alten Last übrig geblieben war konnte nun mit Humor genommen werden.

Tipp: Michelangelo Bounarroti - Der Schöüfergott erschafft Adam

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Unattraktiv

Sie war nicht schön, und das wusste sie. Aber sie wollte trotzdem einen Mann an sich binden.

Also suchte sie sich einen der eingeschüchtert war, der sich nicht auf Frauen zugehen traute. Solche waren entweder abweisend zu Frauen, oder sie freuten sich wenn sich eine Frau mit ihnen beschäftigte. Auf letztere hatte sie es abgesehen.

Sie tat diesen also gutes, soweit sie das halt konnte, um sie für sich zu stimmen. Und dann schlug sie schnellstmöglich eine Heirat vor, das gab ihm ein Gefühl von Sicherheit, und ihr auch.

Er konnte jetzt nicht mehr so leicht weg, und sie begann ihn weiter einzuschüchtern, zu demütigen, damit er auch in Zukunft nicht anfangen würde sich anderen Frauen zuzuwenden. Und gegen andere Frauen verteidigte sie ihren Besitz auch.

Tipp: gesundesleben.at - Giftige Beziehungen

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Ruhelos

Er war motiviert etwas zu tun. Irgend etwas. Mit ihr wollte er etwas machen, nicht alleine.

Aber sie wollte nicht. "Lass mich in Ruhe!"

Er wandte sich ab, enttäuscht. Er zog sich zurück. Er wollte nichts mehr tun. Doch davon wurde er krank. Er plagte sich, gequält, hielt es nicht mehr aus. Er suchte wieder nach seiner Frau, versuchte wieder etwas mit ihr anzufangen, sie zu motivieren.

Aber sie wollte nicht. "Lass mich in Ruhe!"

"Nein. Das geht nicht!" Er wusste das jetzt. "Das macht mich krank. Ich muss etwas tun!"

"Aber nicht so." Sie wollte noch immer nicht.

"Es ist meine Schuld, aber ich kann es nicht besser" sagte er, "Ich habe keine Wahl", und tat was er wollte.

Er verursachte viele Probleme, zog sich oft auch wieder zurück. Er musste viel lernen. Sie beide mussten viel lernen. Weil es sein musste.

Tipp: Werden und Sein - spirituelle Psychologie

Dienstag, 21. Dezember 2010

Die Antwort

Die Welt war gut zu Knut. Knut nahm das auf, und war gut zur Welt.

Die Welt sagte zu Knut: achte auf das Gute, gib es zurück. So wird es verstärkt, und Du bekommst es zurück. Knut tat das, und er war wirklich so.

Aber irgendwann merkte er dass doch nicht alles gut war auf der Welt. Er merkte dass da vieles war das er bisher nicht beachtet hatte, das ihm aber geschadet hatte.

Und wie! Er wollte Rache! Er wollte auch das Schlechte zurück geben in die Welt. Er schrie es hinaus, er zeigte allen denen er begegnete wie wenig er von der Welt hielt.

Und die Welt antwortete ihm, gab ihm auch das Schlechte zurück. Und so wurde es mehr, es brach ein Krieg aus, aber nicht der zwischen Gut und Böse, sondern der alle gegen alle.

Irgendwann hatte Knut gelernt zu unterscheiden zwischen dem was gut für ihn war, was schlecht für ihn war, und wie er sich mit den anderen in der Welt darüber verständigen konnte ohne gleich einen Krieg oder Rachefeldzug anzetteln zu müssen.

Tipp: Wikipedia - Karma

Montag, 20. Dezember 2010

Lernfähigkeit

Als sich die Menschen ein Bild von Gott machten, da manchten sie dieses so, wie sie es gerne gehabt hätten. So, dass möglichst viele Menschen an Gott glaubten.

Besser ein fehlerhaftes Bild von Gott als garkein Gott.

Und so machten sie Gott gorss, lieb, gut, behütend, und, damit das auch sichergestellt war, allmächtig und allwissend.

Und alles was dem entgegen sprach, schrieben sie dem Teufel zu.

Die Sache hatte aber einen Pferdefuß, der sich im Laufe der Zeit heraus stellte, und der sich in Glaubenskonflikten äusserte. Erst gaben sich die Menschen selber die Schuld daran, später gaben sie Gott die Schuld und glauben nicht mehr an ihn.

Die Allmächtigkeit etwa, entweder hasste Gott manche Menschen, oder aber der Teufel war zeitweise mächtiger als er, oder man erfand irgendwelche Sünden für die er jemand strafte.

Auch die Allwissenheit machte Probleme, denn sobald man etwas als von Gott geschaffen anerkannte, musste das für immer so bleiben. Wenn es sich aber änderte, das durfte nicht sein.

Und die umfassende göttliche Liebe, Güte und Grosszügigkeit führte dazu dass sich manche Menschen einfach in Gottes Hände gaben und selber nichts mehr dazu taten. Warum auch.

Aus diesen Erfahrungen lernten die Menschen, manche früher, manche später, und verbesserten ihr Bild von Gott. In der Version 2.0 führten sie die Eigenschaften der Lernfähigkeit ein, zusammen mit der Herausforderung der Menschen.

Gott wurde wieder ganz, der Teufel überflüssig, und die Glaubwürdigkeit nahm nach einer langen Zeit des Abfalls wieder zu - das Bild von Gott war wieder so wie die Menschen es gerne gehabt hätten.

Tipp: wandelweb.de - Systemevolution und Verbesserung

Samstag, 18. Dezember 2010

Wölfe im Schafspelz

Die Wölfe hatten Hunger. Um besser an die Schafe heran zu kommen, tarnten sie sich mit dem Pelz eines Schafes jener Herde, in der sie Beute machen wollten.

Manche zogen sich den Pelz der Moral über, um damit jenen Schafen nahe kommen zu können die moralisch leben wollten.

Andere jagden in der Herde der Schafe die mit Geld wirtschafteten, und dazu zogen sie sich den Pelz von Finanz und Kapital über.

Wieder andere tarnten sich mit Politik und Nation, um damit die Wähler täuschen und in eine Falle locken zu können, wo sie dann leichte Beute machen konnten.

Tipp: Sagen.at - Der Wolf und die sieben jungen Geißlein

Freitag, 17. Dezember 2010

Am Anfang war das Ziel

"In diesem Land gibt es keine Gerechtigkeit" sprach sie und begann ihre Aufmerksamkeit auf die Ungerechtigkeiten im Land zu richten.

"Die Naturgesetze gelten überall gleich" sprachen sie und formulierten ihre Gesetze so dass sie überall gleichermassen gültig waren.

"Die Menschen sind sündhaft und müssen dafür büssen" sprachen sie und machten sich auf um bei den Menschen Schwächen zu finden und Strafen zu verteilen.

"Unser Angebot ist das beste und macht sie reich" sprachen sie, kassierten den Preis ein und kümmerten sich nicht weiter um ihr Versprechen.

Tipp: Richtig(e) Ziele setzen und erreichen

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Wie man über Feinde spricht

Die Rede über Feinde ist eine besondere Kunst, die keinesfalls mit der Rede über Freunde, Nachbarn oder andere Bekannte zu verwechseln.

Es geht nämlich nicht darum, die Feinde so zu besprechen dass man sie kennen lernen würde, dass man Informationen über sie austauschen würde.

Nein, das allerwichtigste ist dass man die Feinde ausschliesslich in ihren schlechten Eigenschaften darstellt, nicht lebenswürdig.

So, dass man kein schlechtes Gewissen zu haben braucht sondern sich sogar gut fühlt, eine gute Tat begangen hat, wenn man sie um's Leben bringt.

Tipp: kath-info.de - Fremde Sünden

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Fremdheit

Die Menschen waren voller Fehler, Sünden, so viel machten sie falsch. Sie waren so schlecht.

Nein, so wollte er nicht werden. Er wollte nicht Fehler machen, nicht schlecht sein, kein böser Sünder sein.

Er probierte es, er unternahm alles was er konnte, er unterlies alles war gefährlich war. Er mied Menschen.

Je besser er wurde, desto fremder wurden ihm die Menschen, unverständlich, böse, schlecht, sündhaft.

Er wusste garnicht mehr was er mit all denen überhaupt sollte. Es war nur so, dass er ohne die auch nicht konnte.

Tipp: kath.net - Selbsterkenntnis - Der Weg zum Herzen Jesu

Dienstag, 14. Dezember 2010

Ein Mensch unter Menschen

Er tat alles für die anderen, auf dass es allen gut ginge - auf dass niemand etwas sagte. Er schwindelte sich durch, niemals anrempeln, niemals auffallen. Nur nicht böse sein.

Nur so viel nehmen wie die, denen man aus Mitleid gibt, denn nur so kann man vermeiden dass man sagen muss dass man etwas für sich selber will und nicht für wen anderen. Und daher müssen auch alle möglichst alles bekommen, einfach so.

Doch irgendwann begannen die Menschen darauf Wert zu legen dass ein jeder selbstständig rede, denke, handle und für sich selber sorge. Da war es aus mit dem Versteckspiel, denn plötzlich wollte man ihm nichts mehr einfach so geben. Er musste jetzt selber sagen dass er etwas für sich selber wollte.

Er musste sich so verhalten wie die anderen Menschen auch.

Tipp: Erziehungsstile

Samstag, 11. Dezember 2010

Ein bequemes Leben

Es war so wie immer, er ging seiner Arbeit nach, nichts besonderes. Wann immer er gefragt wurde wie es ihm ging, sagte er "gut". Dann waren die Leute zufrieden und er hatte seine Ruhe.

Und so ging es ihm gut. Er war gesund, das Leben verlief seinen Verlauf, er arbeitete vor sich hin, die Tage, Monate, Jahre vergingen. Alles wie immer.

Nein, er war nicht depressiv. Es ging ihm ja gut. Er war ja gesund. Er ging ja zur Arbeit. Es war ja alles in Ordnung.

Und von den vielen Sachen im Leben die er sich nicht zu tun getraute wusste er ja nichts. Und damit das auch so blieb, zog er sich zurück, sprach mit anderen über nichts persönliches, nur das Wetter und die Arbeit.

Tipp: VIEL Coaching Letter - "Komfortzone"

Freitag, 10. Dezember 2010

Der Gentleman

Er war ein vornehmer Herr, lies anderen selbstverständlich den Vortritt, unterbrach niemanden in seiner Rede, rempelte nicht, wenn man sich irgendwo anstellen musste.

Es war ein leichtes Spiel mit ihm. Man brauchte sich beim Vordrängen überhaupt nicht bemühen, man musste nur "He!" sagen und schon wich er zur Seite.

Oder, wenn er etwas sagte dass man nicht hören wollte, da redete man einfach irnged etwas drauf los, man brauchte noch nicht einmal lauter als er zu sein, da hörte er auch schon wieder auf.

Und wenn man ihn anbettelte bekam man immer was, obwohl er selber nicht mehr viel von seinem alten Reichtum übrig hatte gab er immer noch etwas her. Und die nicht betteln wollten nahmen es sich einfach so.

Tipp: Das Über-Ich oder: Die Angst vor Strafe

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Menschenalarm

Das Menschenkontrollsystem schlug Alarm. Alarmstufe rot.

Ein Tabubruch!

Sofort wurden Aktivitätshemmer in die Lebensversorgungssysteme eingeschleust, um eine mögliche Eskalation zu verhindern. Dann wurden Kontrollagenten losgeschickt, um die Ursache zu lokalisieren. Ausgehend von den Meldestellen, welche den Alarm ausgelöst hatten, wurden die Überwachungsdaten analysiert, die Menschen vor Ort kontrolliert, um den oder die potentiellen Übeltäter in Haft nehmen zu können.

Die Menschen wussten oft selbst nicht was geschehen war, sie wussten nur dass man nach gewissen Verhaltensweisen, Gesten, verhaftet werden kann. Sie hatten gesehen wie das anderen passiert war und merkten sich das. Jene die verhaftet worden waren kamen oft nicht zurück, und jene die zurück kamen wussten auch nicht viel zu berichten, nur von einer Haftzelle, von Fragen nach unverständlichen Sachen.

Irgend etwas sehr gefährliches musste jedenfalls los sein, weil das Kontrollsystem so scharf eingestellt war.

Tipp: Piratenpartei Deutschland

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Von Marionetten, Fäden und Spielern

Einst waren sie eine grosse Gesellschaft gewesen, doch seit einiger Zeit ging es bergab.

Die vielen gesellschaftlichen Koordinationsinstrumente waren noch in Verwendung, aber die meissten Menschen verstanden sie nicht mehr. Sie reagierten nur noch darauf, so wie man ihnen gesagt hatte dass sie es sollten.

Und dann gab es eine kleine Gruppe von Eingeweihten, sie kontrollierten die Koordinationsinstrumente, hielten sie aufrecht und achteten darauf dass vor allem für sie selber dabei ein grosser Vorteil entstand.

So schafften sie es dass alle Menschen für sie arbeiteten, und das ohne es überhaupt zu wissen. Wie Marionettenspieler konnten sie ihre Puppen tanzen lassen, indem sie an ihren Fäden zogen. Und die Menschen glaubten dass das Theater echt sei.

Tipp: xinos.net - Finanzsystem: Die wirklichen Ursachen der Finanzkrise

Dienstag, 7. Dezember 2010

Undenkbar

Immer wenn sie daran dachte, was andere jetzt wohl denken würden, fiel ihr ein: "Lass dass!", "Geh weg!", "Du kannst das nicht!", "Du Dummkopf!", "Sei froh dass wir Dich überhaupt versorgen", ...

Deshalb bekam sie immer wennn sie daran dachte, was andere jetzt wohl denken würden, grosse Angst. Und so hörte sie auf, so etwas zu denken. Es war böse für sie, über andere Menschen und sich zu denken.

Musiktipp: Maroon 5 - Wake up call

Montag, 6. Dezember 2010

Grosse Ziele

Hans wusste oft nicht was er tun sollte, ihm war langweilig. Umso grösser seine Freude, wenn ihm jemand sagte was er tun sollte. Besonders wenn es ein grosses Ziel war, ein eindrucksvolles.

Aber oft war es dann so, dass Hans zwar damit anfing aber nicht fertig wurde. Er wusste garnicht, dass man Ziele auch erreichen kann. Es war immer nur der grosse Anfangsrausch, weswegen er das tut.

Doch eines Tages, jemand hatte Hans gebeten etwas für ihn zu machen, etwas kleines nur, da geschah etwas überraschendes. Der wollte wissen ob Hans schon fertig sei! Weil es nur ein kleines Ziel war, hatte Hans auch nur eine kleine Weile daran gewerkt. Aber fertig? Was meinte er?

Tipp: Hype-Zyklus

Freitag, 3. Dezember 2010

Hasslos

Heinz war einer dieser bösen Egoisten die nur auf sich selber schauten. Rücksichtslos für die Bedürfnisse der Gesellschaft maximierte er nur seine eigenen Gefühle.

Weil ihn niemand wollte, weil ihn alle schlecht behandelten, versuchte er also sein Möglichstes, um allen aus dem Weg zu gehen, um niemandem aufzufallen, nie zu sprechen.

Weil er aber doch auch etwas brauchte von den anderen, suchte er sich einen Job in einer grossen Stadt, wo ihn niemand kannte, und wo er alles kaufen könnte was er brauchte. So konnte er dem dauernden Hass entkommen.

Tipp: Hintergrund: Attentäter meisst männlich und unauffällig

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Diktatur von unten

Diktaturen waren gefürchtet. Dunkle Herrscher, rücksichtslos dem eigenen Volk gegenüber, brutal ihre Anordnungen durchsetzend, Kritiker und Widerständler verfolgend und ausschaltend.

Dieses Bild der Diktatur wurde benutzt von den vielen kleinen Herrschern der Diktatur von unten, die sich aber nicht Diktatur sondern Freiheit nannte.

Sie setzten sich hin wo sie waren, und forderten im Namen der Freiheit das was sie gerade haben wollten. Und die vermeintlichen Machthaber mussten es ihnen geben, weil sie sonst als Diktatoren und Feinde der Freiheit gegolten hätten und abgesetzt worden wären.

Die vermeintlichen Machthaber hatten deshalb auch garkeine Macht. Sie konnten sich keine Organisation aufbauen, da alles was sie taten, sobald es irgend einen der kleinen Diktatoren störte, in einer Welle von Forderungen unterging.

Und so blieb den vermeintlichen Machthabern nichts anderes übrig als so zu tun als ob sie die grosse Macht hätten, so zu tun als ob die Revolten berechtigt wären um die Freiheit aufrecht zu halten, und auch sonst schwindelten sie sich einfach irgendwie durch, mit dem Ziel den Job und das Einkommen zu behalten.

Tipp: Pro/Kontra Uni Zugangsbeschränkungen

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Nächstenliebe

Es war verordnet worden, dass man seinen Nächsten lieben müsse. Die Menschen wussten aber garnicht wie das geht - und deshalb taten sie als ob. Zum Schein redeten sie "lieb", und ignorierten ihre Gefühle, weil, die waren böse und wollten nicht immer das tun was ihnen verordnet worden war.

Tipp: Grenzen der Nächstenliebe

Dienstag, 30. November 2010

Die Trittbrettfahrer

Die Trittbrettfahrer nahmen das Leben wie es kam. Sie machten dort mit wo sie Spass hatten, und wo sie keinen Spass hatten aber wo sie mit mussten, da machten sie auch mit, bekundeten ihre schlechte Laune aber durch ständige Nörgelei.

Neuerungen begegneten sie entweder mit grosser Abneugung oder mit grosser Zuneigung, je nachdem wie es ihnen gefiel. Selbst irgendeine Neuerung zu erfinden wäre ihnen nie in den Sinn gekommen, auch dann nicht wenn sie sahen dass etwas nicht gut funktionierte - darüber jammerten sie nur - und auch nicht wenn sie sahen dass man mit etwas viel Geld verdienen konnte - da neideten sie nur.

Die Gestalter der Welt hatten oft ihre liebe Not mit den Trittbrettfahrern, man konnte ihnen ja nie alles recht machen. Aber andererseits wussten sie auch, dass es in ihrem Geschäft einzig und allein darum ging den Trittbrettfahrern so viel Geld wie möglich abzuknöpfen, und nicht darum die Trittbrettfahrer zufrieden zu stellen. Ausserdem taten die sowieso was sie wollten und gingen einfach zum nächsten, wenn es ihnen irgendwo nicht passte.

Lesetipp: Dominik Schrage - Integration durch Attraktion

Montag, 29. November 2010

Der gewinnende Auftritt

Heide hatte einen sehr gewinnenden Auftritt. Sie wusste zwar selber nicht so genau was sie tat, oder wie, aber immer wenn sie zu ihrem Herrn kam lächelte sie dieser an und wendete sich ihr zu.

Doch seit sie in ein anderes Land gezogen war, war alles anders. Niemand interessierte sich für sie, oder manche schon, aber die waren keine gute Herren sondern beuteten sie nur aus.

Dabei bemerkte sie doch, dass es anderen Menschen in diesem Land gut ging, und sie fragte sich was die denn anders machten. Sie fragte nach, und bekam als Antwort dass man eine gewinnendes Auftreten haben muss.

Heide verstand das nicht. Das hatte sie doch, es hatte immer so gut geklappt, früher. Da war alles besser für sie gewesen. Nur hier, in diesem beschi**enen Land, da war alles anders, niemand wollte sie, und sie wollte dieses Land auch nicht mehr. Sie beschloss, wieder zurück zu gehen.

Lesetipp: Die dritte Generation: integriert, angepasst oder ausgegrenzt?

Sonntag, 28. November 2010

Die Schriftsteller des Allmächtigen

Manche Menschen wollen wie Gott reden können. Sie suchen daher nach den Worten, denen die Welt gehorcht. In die freie Natur ziehen sie hinaus, beobachten alles ganz genau. Und dann überlegten sie sich die Anweisungen, die der Allmächtige gegeben haben musste, damit das was sie gesehen hatte passiert war.

Wenn sie anfingen sich zu streiten, und nicht mehr klar war was denn nun der Allmächtige gesagt haben würde, dann gingen sie zu einem Richter, der die Streitfälle schlichtete und seine Rechtsentscheidungen in einem Gesetzesbuch sammelte. Die Richter forderten Beweise, und die Beschränkung der Worte Gottes auf sich wiederholende Fälle, sodass die auch die gerichtlich bestellten Gutachter nachvollziehen konnten.

Tipp: Forscher: Dunkle Materie gehorcht nicht dem Gravitationsgesetz

Samstag, 27. November 2010

Autoritätsproblem

Zuerst bläute die Autorität der Jugend ein, dass sie zu gehorchen habe, oder es gäbe schwere Strafe.

Dann gab die Autorität der Jugend Anweisungen, Anweisungen welche die Jugend in schwere Probleme führte.

Die Jugend begann sich darauf hin gegen die Autorität zu wehren, sie begann zu revoltieren und wollte es anders machen.

Die Autorität sagte: die Jugend hat ein Autoritätsproblem. Das gehört bekämpft. Und sie bekämpfte die Jugend.

Tipp: Karrierebibel - Du Chef. Mir egal!

Donnerstag, 25. November 2010

Die stolze Seele

Die Menschen waren sehr stolz auf ihre Leistungen. Jeder auf seine eigene. Deshalb wollte sich auch niemand von jemand anderem dreinreden lassen, oder helfen lassen. Es sollte das eigene Werk sein, auf das man stolz war, nicht jemand anderes.

Also arbeiteten die Menschen sehr hart, um ganz besondere Werke zu schaffen. Solche, auf die sie selber stolz sein konnten. Und wenn jemand anderer sie ansah und dann schnell wieder ging weil er seine eigenen Sachen verbessern wollte, dann war klar dass man etwas besseres geschaffen hatte, etwas auf das man sehr stolz sein konnte.

Tipp: Die Besten erkennen und benennen

Mittwoch, 24. November 2010

Die jammernde Seele

Es war ein hilfsbereites Land. Wann immer jemand in Not war, wurde ihm geholfen. Wem es schlecht ging, wer jammerte, dem gab man etwas. Es sollte schliesslich niemand nur wegen einer kleinen Unpässlichkeit aus der Gemeinschaft heraus fallen.

Die Menschen lernten aber dass es garnicht notwendig ist dass es einem schlecht geht, um etwas gutes zu bekommen. Man braucht ganz einfach nur ab und zu ein bisschen jammern, und schon kommt man besser weg. Und so jammerten alle, wenn es ihnen schlecht ging sehr, wenn es ihnen gut ging etwas weniger.

Tipp: Von Jammern und Lachen - Zur österreichischen Sinnlichkeit

Dienstag, 23. November 2010

Die friedliche Seele

Das Land war von vielen Konflikten zerrüttet, jeder wollte das meisste für sich, aber irgendwie entstanden dabei immer mehr Konflikte, immer mehr Menschen waren unzufrieden.

So kam es dass man den Wert des Friedens zu schätzen lernte, und immer wenn ein Konflikt zu gross wurde steckte man die ursprünglichen Interessen etwas zurück und trachtete danach, den Konflikt zu entschärfen oder nach Möglichkeit gar zu beheben.

Und so lernten die Menschen voneinander, dass das was sie anfangs als Störung und Behinderung empfanden nicht die Absicht der anderen war, sondern dass die ganz eigene Interessen verfolgten, dass es überhaupt ganz andere Interessen gab, und dass die auch gut waren - aber halt nur für die anderen. Sie mussten das Fremde aneinander kennen lernen.

Tipp: whywar.at - Frieden machen

Montag, 22. November 2010

Die liebliche Seele

Die Menschen waren glücklich und zufrieden. Alles was ihnen passierte nahmen sie für etwas Gutes, in allen denen sie begegneten sahen sie das Gute, aus allem was sie vorfanden machten sie etwas Gutes. Es entstanden viele wundervolle Bewegungen, Begegnungen, Dinge und Gedanken.

Tipp: YouTube - Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe

Sonntag, 21. November 2010

Die hässliche Seele

Die Menschen saßen alle in einem Boot. Und keiner konnte irgend einen anderen leiden.

Der eine hatte mehr als man selbst, und das war schlecht. Der andere hatte weniger als man selbst, und war daher schlecht. Manche hatten gleichviel wie man selbst, und das ging schon garnicht.

Ausserdem verhielt sich niemand so wie man es von ihm erwartete. Der eine tat zu wenig, der andere zu viel, und der dritte tat das Richtige aber aus den falschen Gründen. Eine Zumutung sondergleichen!

Weil das alles so untragbar hässlich war, wollte keiner den anderen sehen, geschweige denn mit jemand anderem reden. Ausser fluchen, beschimpfen, anbrüllen, jammern, und beleidigen natürlich. Ignorieren sowieso.

Das Antlitz Gottes war entsetzt, aber jenes des Teufels gegenüber konnte einen breiten Grinser nicht verbergen.

Tipp: evangelium.de - 10 Dinge die uns von Gott wegziehen können

Samstag, 20. November 2010

Die konfuse Seele

Das Land war im Umbruch. Manche Menschen hatten begonnen nach einer neuen Religion zu leben, mit neuen Göttern und neuen Regeln. Sie verhielten sich anders.

Solange die Neuen unter sich waren lief alles reibungslos, und solange die Alten unter sich waren lief auch alles reibungslos. Aber wenn Alte und Neue zusammen kamen entstanden Streitigkeiten, weil die gegenseitigen Erwartungen enttäuscht wurden.

Weil die Neuen und die Alten genau gleich aus sahen, wusste man vorher nie ob eine Verhaltensweise gut gehen oder einen Streit auslösen würde. Das brachte einge grosse Verunsicherung in das Land, eine grosse Unruhe, niemand wusste wo es hin gehen sollte.

Es war aber so dass die Alten ängstlicher waren als die Neuen, und deshalb im Umgang mit ihnen unbekannten Menschen zurückhaltender agierten. Den Neuen war das nicht wichtig, sie riskierten auch einen Streit. Und so kam es, dass sich das Neue immer mehr ausbreitete.

Tipp: Wenn sich Mehrkosten lohnen - Der Einfluss der Populationsdynamik auf die Evolution

Freitag, 19. November 2010

Die reichliche Seele

Im Land herrschte rege Betriebsamkeit. Jeder strebte danach, das Optimum für sich zu bekommen. Zum einen, indem jeder für sich besorgte was er brauchte, zum anderen indem jeder, wenn er merkte dass er etwas besser konnte als andere, dieses den anderen anbot, so dass auch andere von seinem besseren Talent profitieren konnten.

Wenn manche mit ihrem Einsatz viel mehr Geld als andere verdienten, dann wussten alle dass das etwas war das gebraucht wurde, und viele machten es nach. Jene aber die viel weniger verdienten als andere, wussten dass das was sie taten nicht mehr so gebraucht wurde und suchten sich etwas wertvolleres zu tun.

Und weil in dem Land viele verschiedene Menschen lebten, gab es auch viele verschiedene Tätigkeiten, viele verschiedene Produkte, und die Menschen wurden sehr reich, weil sie gemeinsam all die vielen verschiedenen Vorteile die ihnen das Land bot optimal für sich nutzen konnten.

Tipp: Stephan Otto - Ein Agentenbasierter evolutionärer Adaptions- und Optimierungsansatz für verteilte Systeme

Donnerstag, 18. November 2010

Die ängstliche Seele

In einem grossen Land lebten viele Menschen. Sie waren alle gutmütig, auch mutig, aber jeder hatte vor irgend etwas Angst. Und so kam es dass immer wenn irgend etwas passierte, irgend jemand vor Angst aufschrie, um die Menschen davor zu warnen.

Und dann fürchteten sich alle.

Weil aber immer irgend etwas passierte, schrie immer irgend jemand auf, und so fürchteten sich immer alle. Und wenn doch eine Weile absolute Ruhe herrschte, dann begann sich jemand davor zu fürchten, dass jetzt nie wieder etwas passieren würde und schrie vor Angst laut auf.

Und dann fürchteten sich erst recht wieder alle.

Tipp: Massenpanik: "Erdbebenartige Schockwellen"

Donnerstag, 11. November 2010

Das Schicksal eines Ungläubigen

Er war schwer verliebt, sie ein unglaublich bezauberndes Wesen. Er konnte es garnicht glauben, dass eine Frau wie sie jemanden wie ihn lieben könnte. Und so verließ er sie um sich eine Frau zu suchen die ihn wirklich nicht ausstehen konnte und ihn nur seines Geldes wegen wollte.

Tipp: mein-kummerkasten.de - Ich hatte noch keine richtige Beziehung aufgrund meiner Selbstzweifel

Montag, 8. November 2010

Warum eigentlich?

Sag, Du warst doch früher so ein netter Mensch, freundlich, fröhlich, gut gelaunt. Aber seit einiger Zeit bist Du nur noch missmutig, wütend oder sonstwie grantig.

Warum eigentlich?

Hmmmm. (Nachdenkpause) Damit ich das auch kann.

Was? Das will doch keiner?

Aber warum tun es dann alle? Ich war immer allein mit der Freundlichkeit, konnte die missmutigen Leute nie verstehen. Jetzt kann ich immerhin selber auch so sein. Man lernt viel neues, dabei.

Und, wirst Du freundlich auch wieder einmal?

Ich denke schon. Man kann auf die unfreundliche Art ja keine Freundschaften schliessen sondern sich nur gegen gemeinsame Feinde verbünden. Das tun dann auch alle. Aber sonst nichts. Und das ist mir zu wenig.

Tipp: SpiritualWiki - Emotionen

Samstag, 6. November 2010

Körpersprache

Die Menschen und Tiere bewegten sich auf vielfältige Weise. Sie zeigten sich so verschiedenes an, etwa wenn es irgendwo etwas interessantes zu sehen gab, oder wenn jemand mit jemand anders Kontakt aufnehmen wollte - oder nicht wollte.

Gott aber fand das garnicht lustig. Die Menschen sollten sich gefälligtst so verhalten wie er das in seiner Ordnung vorgesehen hatte! Er wurde böse über das unsittliche Tun der Menschen und Tiere, und immer wenn eines aus der Ordnung geriet, zerschlug er es mit seiner Faust.

Dann war wieder alles in Ordnung.

Tipp: Pädagogik, Erziehung und Schule im Nationalsozialismus

Donnerstag, 4. November 2010

Einbrecher

Die Einbrecher gingen um. Sie suchten nach Schwachstellen in den persönlichen Grenzen der Menschen, um darin einzubrechen, um sich einzuschleichen, um zu stehlen, um zu nehmen was ihnen nicht zustand.

Sie stahlen sich Sex von jungen Frauen. Sie stahlen sich Arbeitskraft von jungen Menschen. Sie stahlen sich Gefolgschaft von unerfahrenen Menschen. Sie stahlen sich Stimmen von unbedarften Wählern.

Tipp: Der Aufreisser - So kriegt man jede Frau rum

Mittwoch, 3. November 2010

Der Angstmacher

Der Angstmacher ging um. Heimlich, unauffällig, er erzählte kleinen Kindern Geschichten. Geschichten von der Welt, vom Leben, von dem im Leben was gefährlich war, was nicht passieren durfte weil es ganz schreckliche Folgen hätte.

Die Kinder, sie sahen immer wieder dass etwas gefährliches passierte, und sie fürchteten sich davor. Sie fürchteten sich, dass es immer wieder passieren könnte - und es passierte immer wieder, weil es zum Leben dazu gehörte.

Und so fürchteten sich die Kinder ein Leben lang, vor dem Leben. Viele sogar vor sich selbst, weil sie wussten dass sie selbst gefährlich waren, gefährliches tun würden, wenn sie nicht sehr gut aufpassten.

Das Werk des Angstmachers war perfekt.

Tipp: spiriforum - Angst

Montag, 1. November 2010

Der böse Egoismus

Die Menschen waren friedliche Egoisten. Jeder strebte danach seinen Lebensnutzen zu optimieren, und achtete darauf dass die anderen Menschen dies auch tun konnten. So handelten sie, tauschten ihre Produkte aus damit jeder das Beste daraus machen konnte.

Doch unter ihnen war auch ein böser Mensch. Er war feindseelig, wollte den anderen Menschen böses tun. Er wollte dass er immer mehr als die anderen hatte, er suchte die Menschen bei jedem Handel zu übervorteilen, und am meissten freute er sich wenn er jemanden in eine Zwangslage bringen konnte, so dass dieser von ihm abhängig war, so dass er allein bestimmen konnte was dieser tun würde.

Und so kam der Unfrieden zu den Menschen, sie vertrauten einander nicht mehr, und sie sahen dass der der am meissten von allen auf seinen Eigennutz geschaut hatte all das Leid und Misstrauen verursacht hatte. Sie erkannten, dass der Egoismus die Ursache allen Übels war und verdammten ihn als böse.

Tipp: FOCUS Online - Ungesunder Egoismus

Samstag, 30. Oktober 2010

Fürchte Dich nicht

Sie wollte nicht dass sie sich fürchtete. Also versteckte sie sich vor allem, vor dem sie sich fürchten könnte. Nichts durfte ihr widerfahren, sie bekämpfte alles was ihr Furcht bereiten könnte, sie schickte alle Menschen weg die etwas taten das sie fürchten könnte, sie wollte alles verbieten das sie zum fürchten bringen könnte.

Kannst Du auch etwas anderes als Dich fürchten?

Tipp: Angst vor der Angst - wie damit umgehen?

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Die unergründliche Dummheit des Herrn

Der Herr gebot seinen Untertanen, zu arbeiten. Denn Arbeit ist gut. Im Schweisse des Angesichts soll man dem Herrn dienen.

Der Herr verbot seinen Untertanen, sich etwas zu kaufen. Denn das Streben nach materiellen Dingen ist böse. Man soll nur seinem Herrn dienen.

Und so produzierten die Menschen viele Dinge, die aber niemand kaufte. Sie arbeiteten immer mehr, die Dinge aber wurden alle schlecht weil sie keiner haben wollte. Und die Menschen waren müde, ausgebrannt von der vielen vergeblichen Arbeit.

Nur der Herr belohnte sie, weil er sie ansah, mit einem Lächeln. Manche aber, die böse gehandeln hatten, sah er mit bösem Blick an. Die aber, sie hatten Dinge gekauft, liesen es sich sehr gut gehen und beachteten den dummen alten Herrn nicht weiter.

Tipp: Wikipedia - Kapitalismus

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Abhängig vom Herrn

Er tat alles was der Herr verlangte, sogar noch mher, um ihm zu gefallen. Der Herr aber lachte nur, wenn er sich so abgerackert hatte, und fragte wieso er nicht noch länger werkte, es sei noch nicht genug.

Der Herr wusste sehr gut, dass er selber abhängig war von seinen Untertanen, aber das zeigte er niemals! Statt dessen tat er so als hätte er alles zu verteilen und jeder der etwas bekommen wollte, musste dafür arbeiten und ihm so all das einbringen was er dann verteilen konnte.

Und so ließ er weiterhin alle seine Untertanen im Glauben dass er selber alle Gaben hätte, ließ sie für ihn arbeiten, zeigte sich niemals zufrieden und gab immer etwas weniger zurück. Somit wurde er selber immer reicher, und seine Untertanen hielten ihn für immer mächtiger.

Tipp: Die Befreiung von Bindung und Abhängigkeit (Anleitungen)

Sonntag, 24. Oktober 2010

Ausgeschlossen

Er fand es schlecht, was die anderen taten. Er lehnte es ab und sagte es ihnen auch. Aber die anderen fanden dass es gut war was sie taten, und sie lehnten ihn ab. Und so blieb er alleine übrig, ausgeschlossen von den anderen, von denen die er sowieso für schlecht hielt. Und er machte sich daran, seinen eigenen Weg zu gehen.

Musiktipp: DJ Shadow - This time i'm gonna try it my way

Samstag, 23. Oktober 2010

Zu gut

Der gute Gerhard wollte es besonders gut machen, besser als der gute Gott selber. So kam es, dass er vor lauter Güte das Böse nicht bestrafte sondern gewähren lies.

Und so gewann das Böse.

Als aber Gerhard sah wie stark das Böse war, da wurde er selber auch so. Denn, wenn etwas so stark war, dann musste es gut gewesen sein. Es wurde böse und meinte es wäre gut.

Das war Gottes Strafe für ihn.

Musiktipp: Mc Solaar - Gangster Moderne

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Leben müssen

Er wusste dass er es nicht gut konnte. Nicht so gut wie all die anderen, die er immer sah. Die lachten, die Spass machten, die reich und schön waren. Die alles konnten. Er konnte nichts. Nicht so gut. Nicht so sicher. Trotzdem musste er leben. Auch das wusste er.

Tipp: Studie: Das Glück der anderen macht unglücklich

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Fertigkeit auf Anhieb

Es probierte es aus, und auf den ersten Anhieb gelang es ihm nicht.

Er erkannte: ich kann es nicht. Und so lies er es für immer bleiben.

Tipp: Hochbegabung und hohe Intelligenz

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Die Einladung

Die Welt hatte ihn eingeladen, doch er lehnte die Einladung ab. Man hatte ihm gesagt dass das böse sei, und gefährlich, und dass er es lassen sollte.

Also verweigerte er sich der Welt.

Doch die Welt kam immer wieder, sehr lästig wurde sie ihm. Und irgendwann war er der Abwehr überdrüssig und beschloss, die Einladung anzunehmen und sich der Welt hinzugeben.

Von nun an folgte er ihr und tat was sie von ihm erwartete.

Tipp: Ursachen für Absolute Beginners

Montag, 11. Oktober 2010

Unvermeidlich

Er war ein freier Mann. Er kam, sah, und wenn es ihm nicht passte ging er wieder. Sollen die dummen, grantigen und lästigen Leute doch ihre Probleme selber lösen. Die hatten ihn nicht verdient.

Und so zog er von Ort zu Ort, von Beruf zu Beruf, fing vieles an aber brachte nichts zu Ende. Es war zu mühsam und die Sache nicht wert. Nicht in Anbetracht der grossen Freiheit, die da draussen auf ihn wartete.

Doch irgendwann, es war in einem Gespräch mit einem älteren Mann, als er etwas von seinem bewegten Leben erzählte, merkte er dass er selber auch einaml so alt sein würde. Und was hätte er dann? Auch ein Heim, so wie jener? Oder nur eine lange Reise?

Es gibt keine grosse Freiheit, stellte er zu seinem eigenen Erstaunen fest. Man kann nicht nicht leben, man kann nur auf verschiedene Weisen leben. Seine war es bisher gewesen, umher zu ziehen und sich viele verschiedene Orte anzusehen.

Was er meinte dass eine Freiheit sei, war aber nur seine Lebensart, und andere waren auf andere Weise auch glücklich, auch frei. Und so fragte er sich, ob das für ihn auch in Frage käme...

Musiktipp: Charlie Winston - Like a Hobo

Montag, 20. September 2010

Das Milieu der Nachahmer

Es war einmal ein Land, in dem gab es viele Technologieführer. Zum Beispiel war da ein grosses Computer-Unternehmen, dass sich immer wieder rühmte, die neuesten Teile und Programme zu haben bevor dies andere hatten.

Ein junger Erfinder hatte eine Idee für eine weitere, vielversprechende Neuerung, und er ging damit zu diesem Unternehmen weil er sich dort Unterstützung für die Umsetzung seines Vorhabens erhoffte.

Der Chef des Technologieführer-Unternehmens aber fragte nur, wie man denn vorher wissen könne ob das auch wirklich ein Hit werden würde? Der Erfinder konnte das nicht, er sagte dass man das einfach ausprobieren müsse. Der Chef lehnte das aber ab. Ein Risiko ohne Nutzen, das lohnt sich nicht.

Der Erfinder sagte, dann würde er eben zur Konkurrenz gehen. Der Chef lachte laut auf und meinte, dass niemand so blöd wäre und so eine unsichere Sache unterstützen würde. Und so war es dann auch.

Also blieb dem Erfinder nichts anderes übrig als auszuwandern, in's Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dort fand er Investoren die immer nach vielversprechenden Ideen ausschau hielten, und die auch sofort bereit waren die Realisierung seiner Idee zu unterstützen.

Aus der Idee wurde schliesslich ein Erfolg, und nachdem die Technologieführer im Land der Nachahmer gesehen hatten dass es da einen neuen Erfolg gab, importierten sie diesen sofort und priesen sich selbst wieder einmal als die Anführer der Innovation.

Tipp: Nachahmen zahlt sich aus

Mittwoch, 8. September 2010

Der erwachende Friedenengel

Es war nix los im Land. Der Friedensengel hatte für Ruhe gesorgt, niemand mehr wagte auch nur einen Streit anzufangen. Alle gingen ihre Wege, gingen einander aus dem Weg. Es war einfach zu gefährlich. Der Friedensengel schlief ein...

Doch irgendwann, lange Jahre waren vergangen und die Bedrohung langsam vergessen, da ging es wieder los. Menschen stiessen sich aneinander, es kam zu Streit - und der Lärm lies den Friedensengel wieder aufwachen. Verdattert schaute er anfangs. Was war da los, er hatte doch sein Werk schon vollbracht?

Nein, offenbar nicht. Die Menschen stritten wieder. Schon wollte der Friedensengel wütend die Streithähne zur Ruhe verdonnern, da nahm ihn Gott zur Seite und mahnte ihn dass im schöpferischen Werk es doch vorkommen dürfe dass hin und wieder ein Problem auftrete. Es ist gut für die Schöpfungskraft. Statt die Menschen zu rügen dass es zu einem Streit gekommen sei, solle er doch seinen Job machen und den Streit schlichten.

Oje. Jetzt musste er also tatsächlich etwas für die Menschen tun und konnte nicht mehr einfach nur so drauf los brüllen und die kleinen Menschlein einschüchtern. Schade, ewig schade. Aber mit Gott war nicht zu spassen, wenn der einmal erkannt hatte dass ein Engel Vorurteile hatte, wurde der selber wütend und schickte schon auch mal wen in die Hölle. Das war dann doch zu riskant.

Tipp: Vorurteil - Wikipedia

Montag, 6. September 2010

Der falsche Mann

Er hatte es gerne, wenn die Mädels ihn beeindruckt anblickten, er genoss es geradezu.

Doch in letzter Zeit waren diese Blicke ausgeblieben, also lies er sich einige Tricks einfallen, um doch die Aufmerksamkeit der Mädels für sich zu gewinnen.

Er machte Späße, er machte Geschenke, alles wovon er glaubte dass das die Mädels für ihn gewinnen würde.

Doch irgendwie musste er immer mehr machen, und trotzdem wollte keine mehr etwas von ihm haben. Er wusste nicht was los war, und gab irgendwann enttäuscht auf.

So ging er also in seine Wohnung zurück und bemerkte plötzlich wie schlimm es dort aus sah, Müll lag umher, es war nicht aufgeräumt. Und als er sich in den Spiegel sah bemerkte er wie sehr er sich vernachlässigt hatte. Die Haare waren ungepflegt, seine Zähne hatten schwarze Flecken, ... Und es wunderte ihn garnichts mehr!

Musiktipp: Ich + Ich - Stark

Sonntag, 5. September 2010

Friedlieb und Angsthase

Friedlieb war ein unternehmungslustiger Typ. Aber er lebte mit Angsthase zusammen, und der fürchtete sich immer, wenn Friedlieb zu einer Unternehmung ansetzte die ihm nicht absolut sicher erschien. Und immer wenn sich Angsthase fürchtete brach er ein Geschrei und Gejammer los, so dass Friedlieb um des Friedens willen zurücksteckte um Angsthase zu beruhigen. Und so bekam Angsthase seine Ruhe, Friedlieb seinen Frieden, und niemand unternahm je wieder irgendetwas.

Tipp: Frieden in der Bibel

Samstag, 4. September 2010

Starrkopf und Friedlieb

Starrkopf hatte eine Meinung. Und die sagte er auch.

Friedlieb wollte sie ihm nicht abstreiben, weil sie um die Beziehung fürchtete.

Starrkopf hatte zu allem eine Meinung, und er wusste wie man sie durchsetzt.

Friedlieb hatte auch ihre Meinungen, aber sie wollte deswegen nicht die Beziehung auf's Spiel setzen und so gab sie ihre Meinungen auf.

Beide bekamen immer was sie wollten.

Tipp: Streit riskieren oder nachgeben?

Freitag, 20. August 2010

Wegnahme und Hingabe

Knut lebte im Haus seiner Eltern. Er hatte es geerbt und kam so unverhofft zu einem Eigenheim.

Doch er war trautig. Je länger er, allein, in dem Haus lebte, desto mehr zeigten sich Zeichen des Verfalls. Schmutz nahm generell Überhand, aber auch sonst gingen immer mehr Dinge kaputt und sein Leben wurde immer umständlicher durch all die notwendigen Ersatzhandlungen.

Als ob ihm jemand schön langsam alles wegnehmen würde was er geerbt hatte, so fühlte er sich. Dazu kam noch, dass die Menschen schlecht über ihn redeten, hinter seinem Rücken. Sie mochten ihn nicht. Knut wurde zunehmend wütend. So eine Frechheit! Wie konnte das nur sein?! Taten die ihm das etwa mit Absicht an?

Irgendwann hatte er genug. Es war dieser kaputte Wasserhahn im Bad, weswegen er jeden Tag in den Keller gehen musste um mit einem Eimer Wasser zu holen. Und er wollte das jetzt nicht mehr! Also schraubte er das verdammte Ding heraus und setzte statt dessen jenen von der Waschküche ein, die er sowieso nie benutzte.

Und siehe da, plötzlich ging sein Leben wieder ein bisschen leichter. Als er die nächsten Tage erlebte wie toll das war, fliessendes Wasser im Bad, ohne Eimer, war er sehr sehr glücklich. Und er begann, nach und nach, auch andere Dinge im Haus wieder in Ordnung zu bringen die sein Leben erschwer hatten, und es sauber zu machen.

Und als er wieder einmal in die Stadt kam, grüssten ihn die Menschen. Erfreut grüsste er zurück, obwohl er nicht so recht wusste was da geschehen war.

Tipp: Glück wo bist du nur?

Mittwoch, 18. August 2010

Wie es ist, die Welt zu verändern

Ihm war langweilig. Jeden Tag derselbe Trott. Nichts neues.

Er wollte die Welt verändern, also zog er aus, machte sich auf die Suche.

Viele Orte besuchte er, er fand verschiedene Menschen und Kulturen, aber nirgends das was er suchte.

Ihm war überall langweilig. Sobald er einige Zeit an einem Ort verbracht hatte, kannte er den Trott, und fand nichts neues mehr.

Enttäuscht und müde kehrte er nach Hause zurück. Das Haus war vernachlässigt, der Garten verwildert. So machte er sich daran, wieder aufzuräumen und den Garten wieder zu kultivieren.

Und irgendwann merkte er: das, was immer gleich gewesen war, das ordenliche Haus, der gepflege Garten - das war schon die veränderte Welt, und er war es gewesen der sie jeden Tag verändert hatte.

Musiktipp: Dido - Life for rent

Montag, 12. Juli 2010

Die Welt als Spiegelbild

Ein reicher Mensch kam in die Stadt. Er hatte zwar nichts bei sich, doch er sah überall in der Stadt die Reichtümer, die er sie für sich und die Menschen nutzen konnte.

Er tat es, und man erkannte ihn als reichen Menschen.

Ein armer Mensch kam in die Stadt. Er führte zwar einen prall gefüllten Beutel Gold mit sich, doch konnte er niemandem vertrauen. Das Gold durfte niemand sehen, er gab nur etwas aus um die nötigsten Dinge für sich zu kaufen.

Die Menschen erkannten ihn als armen Mann, doch er geriet bald wieder in Vergessenheit.

Tipp: Spiegelgesetz - Innen wie Außen

Sonntag, 11. Juli 2010

Der gefälschte Gott

Die Menschen, weise aus ihrer Lebenserfahrung, wussten worauf sie so hofften, woran sie glaubten im Leben. Auf Gesundheit, auf Essen, auf Freundschaft und Friede, auf Macht und Weisheit, auf Liebe und Sex, auf die Gleichrangigkeit der Menschen.

Sie gaben dieses Lebenswissen von Generation zu Generation weiter, und sie nannten ihre Einstellung Gott. Es war das, was sie alle miteinander teilten, etwas das sie auch über Unterschiede in der Herkunft hinweg vereinte.

Doch seit das Wissen nicht mehr von den alten erfahrenen Menschen an ihre Kinder weiter gegeben wurde, sondern von angelernten Leuten die aus alten Büchern vorlasen, ging das Wissen zunehmend verloren - und niemand merkte es.

Die Lehrer bemerkten nämlich, jeder für sich und immer ein Stückchen mehr, dass man die Menschen lenken konnte durch das was man ihnen sagte - die glaubten alles und handelten danach. Und so veränderten sie die Glaubensaussagen immer mehr zu ihrem eigenen Vorteil. Sie machten die Menschen ängstlich und abhängig, und hatten so die volle Kontrolle und immer einen gefüllten Teller.

Aber nur so lange, bis sich die Schwäche und Abhängigkeit der Menschen so weit auswirkte dass es nicht mehr genug zu Essen gab, und die Menschen den Glauben verlieren mussten um zu überleben. Die Prediger des Glaubens aber beklagten das Unheil und die Bosheit der Menschen, als man ihnen nicht mehr folgte.

Musiktipp: Silbermond - Krieger des Lichts

Donnerstag, 8. Juli 2010

Für immer verlassen

Sie sahen sich, sprachen miteinander.

Er glaubte dass sie jetzt zusammen seien, für immer.

Sie ging und sprach mit jemand anderem.

Er glaubte dass sie ihn jetzt verlassen hatte, für immer.

Ein Schmerz riss ein grossen Loch in seinen Bauch, er fiel ohnmächtig zu Boden.

Als er sich wieder aufraffen konnte, beschloss er etwas zu tun um sie wieder zurück zu erobern. Er machte Witze, er tat was sie sagte, er hoffte und bangte.

Sie kam wieder zu ihm zurück, für immer. Aber dann verlies sie ihn wieder, für immer.

Er kannte auch keine andere, weil er ja für immer an sie gebunden gewesen war. Deshalb wollte er jetzt für immer alleine bleiben.

Und sie verstand nicht wieso er jetzt plötzlich so verschlossen war, sie hatten doch nur geflirtet.

Tipp: Mein Geschäftserfolg - Wie Sie Missverständnisse mit Kunden am Telefon vermeiden

Dienstag, 6. Juli 2010

Wie das "wollen sollen" entstand...

Einst waren die Menschen tapfere Kämpfer, willens zu leben und sich zu vermehren. Wild entschlossen preschten sie vor, und erlebten viele Siege, aber auch viele niederlagen.

Generationen später, die Welt der Menschen war friedlich geworden und die Menschen reich, hatten sie genug von der wilden Zeit. Sie erzählten sich nur noch die alten Geschichten, was sie damals alles wollten, und wie es wirklich kam.

Ihren Kindern gaben sie so ihr Wissen weiter, was sie sich selbst mühsam erarbeitet hatten sollten ihre Kinder nicht alles nochmals durch machen müssen. Und so konzentrierten sie sich immer mehr auf das Wichtigste, auf die Moral ihrer Geschichten.

Und den, der diese Moral gab, nannten sie Gott. Denn, wie sie glaubten, jeder kann wollen was er will, aber was man bekommt entscheidet man nicht selbst, sondern das wird von Gott entschieden. Und es ist derselbe Gott für alle Menschen, wie sich herausstellte.

Und um sicherzustellen dass ihre schöne heile Welt auch heil blieb und nicht von aufmüpfigen jugendlichen Randalierern wieder kaputt gemacht wurde, trichteten sie schon den kleinen Kindern ein, was man wollen soll und was man nicht wollen darf, damit die Ordnung der Welt so bleibt wie sie ist.

Sicher ist sicher.

Musiktipp: Wir sind Helden - Müssen nur wollen

Montag, 5. Juli 2010

Allergisch

Er hatte etwas vor. Ein Ziel für sein Leben, für das er nun andere Menschen gewinnen wollte. Nach Partnern suchte er.

Doch wem immer er sein Vorhaben präsentierte, alle bemäkelten nur irgendwelche Kleinigkeiten, die sie störten. Es hätte perfekt sein sollen.

Er erkannte, dass er die falschen Menschen gefragt hatte. Niemand von denen war an der Unternehmung interessiert. Statt dessen reagierte deren Immunsystem auf jede kleisntmögliche Gefahr mit Abwehr.

Und so machte er sich auf den Weg, um anderswo nach Partnern zu suchen.

Tipp: NetDoktor - Allergie

Donnerstag, 24. Juni 2010

Kurzanleitung zur Überforderung

1. Suche Dir die schwersten Aufgaben aus, die sonst keiner machen will.
2. Nenne die Aufgaben klein.
3. Stelle fest wie lange Du brauchst, für diese kleine Aufgabe.
4. Vergleiche Dich mit den anderen, die sich viel grössere Aufgaben genommen haben und trotzdem schneller damit fertig werden.
5. Schäme Dich das fertige Werk herzuzeigen.

Musiktipp: Sting - This War

PS: Eigentlich könntest Du auch aufgeben, es geht sich sowieso nicht mehr aus.

Dienstag, 1. Juni 2010

Ein Teil jener Kraft

Die Menschen wussten was sie essen wollten und was sie tun mussten um zu ihrem Essen zu kommen. sie schöpften Gesetze um die Streitfälle in ihrer Gemeinschaft zu einem gerechten Ausgang zu bringen. Sie waren intelligente Designer ihrer Umwelt und bauten sich Häuser und Wagen, züchteten Pflanzen und Tiere, gestalteten ihren Alltag so dass sie ein ihrer Art angemessenes Leben führen konnten.

Sie waren all das was ihnen manche einst abgesprochen und Gott zugeschrieben hatten, auf dass sie ihnen ihren freien Willen nehmen und sie als willenlose Sklaven verkaufen konnten. Doch das liessen sich die betroffenen nicht ewig gefallen, und so eroberten sie ihren freien Willen wieder zurück.

Die einen wie die anderen sind ein Teil jener Kraft, die den steten Wandel schafft. So wie alle Lebewesen.

Tipp: Theologie als Problem

Montag, 31. Mai 2010

Widerwillenschaft

Warum gestalten wir unsere Umwelt nicht so, dass wir es nicht mehr aushalten? Und dann rächen wir uns an uns selbst und sprengen irgendwas in die Luft. Das wäre sicher lustig!

Aber geh, das machen wir doch schon. Noch nicht bemerkt?

Tipp: Suizid-Terrorismus und/oder religiöses Märtyrertum

Sonntag, 30. Mai 2010

Ich, tabu

Ich? Nein, mich gibt es garnicht. Mich darf es garnicht geben.

Ich bin unsichtbar, niemand darf auf mich reagieren, nichts darf meinetwegen geschehen. Ich stelle mich tot vor dem der etwas von mir will, ich tue alles um nicht aufzufallen.

Ich habe keine Geschichte und keine Zukunft.

Ich darf nichts für mich tun, das wäre egoistisch. Ich muss selbstlos sein. Ich muss jemand finden für den ich das tun kann was ich für mich tun hätte sollen.

Ich muss Eltern finden, die wollen dass meine Bedürfnisse gestillt sind, die mir sagen was ich tun soll damit sie zufrieden sind, weil sie zufrieden sind wenn ich zufrieden bin.

Wehe aber wenn ich keine Eltern finde, dann muss ich für wen anderen arbeiten. Und ich arbeite und arbeite und werde doch nie zufrieden, weil er etwas will dass garnicht für mich ist.

Ich bin arbeitssüchtig und werde ausgebeutet.

Oder aber ich tue etwas ganz ganz böses, wenn ich mich selbst befriedige. Das darf ich garnicht, ich tue es ganz ganz schnell, damit es keiner bemerkt.

Auch ich darf es nicht bemerken.

Tipp: YouPorn - Real lovemaking, real passion

Samstag, 29. Mai 2010

Des Schöpfers furchtbare Neuheiten

Die Menschen glaubten dass sie an Gott glaubten. Sie lebten zufrieden in ihrer Welt, lobten sich und ihre Kirche und scholten die anderen und deren Irrtümer.

Doch dann schuf Gott mitten unter ihnen Menschen, die anders waren. Menschen, die mit der linken Hand essen wollten, Menschen die etwas anders machen wollten als ihre Vorfahren.

Jene Menschen aber, die glaubten dass sie an Gott glaubten, sahen dass da etwas geschah dass von der Schöpfung abwich und dass sie daher bekämpfen mussten, um die Schöpfung wie sie gewesen war zu schützen.

Und so wüteten sie, töteten Menschen und alles von dem sie fürchteten dass es die alte sichere Ordnung stören könnte. Von Angst getrieben, zerstörten sie im Namen Gottes sein
Werk.

Tipp: Die Mutmacherin - Jenseits der Komfortzone

Freitag, 28. Mai 2010

Eine göttliche Tragödie

Gott wusste alles. Deshalb stellte er selbstverständlich keine Fragen. Dadurch verpasste er aber den Anschluss an die Moderne, und so endete er schliesslich als Dummkopf.

Tipp: Fragen an den Text stellen

Mittwoch, 26. Mai 2010

Götterstreit

Amon war ein grosser Gott, seine Welt war sein Werk und er war stolz darauf.

Zynia war eine mächtige Göttin, ihre Welt lag ihr zu Füssen und sie war die uneingeschränkte Herrin.

Aber immer wenn Amon und Zynia einander zu nahe kamen, endete die himmlische Herrlichkeit. Denn Zynia pfuschte Amon ständig in sein Werk - und Amon machte Zynia ihre Welt abspenstig.

Mantu, der Weltengeist, konnte die ständigen Quereleien nicht mehr ertragen, und so ersonn er eine geniale Idee: er überlistete Amon und Zynia indem er beiden unabhängig voneinander versprach, die Welt des, der je anderen zu bekommen, unter der Bedingung sie für ein Zeitalter zu behalten.

Die beiden sagten sofort zu - und waren umso erzürnter als sie bemerkten dass sie in eine Falle gelockt worden waren. Denn von nun an mussten beide in derselben Welt leben, und das ein ganzes Zeitalter lang. Das ging natürlich garnicht, und so stritten sie sofort wieder drauf los.

Aber irgendwann wurde es selbst den beiden zu viel, und sie begannen sich darauf zu einigen was wem gehört. Langsam kehrte Friede ein, zwischen den beiden - auch wenn sie das niemals so genannt hätten - und Mantu hatte seine lange ersehnte Ruhe gewonnen.

Tipp: CoachAcademy - Eine Gehaltserhöhung verdienen, aushandeln und bekommen

Dienstag, 25. Mai 2010

Dummheit siegt

Sie war eine selbstbewusste Frau, die ganz genau wusste was sie wollte. Wann immer ihr Diener etwas machte oder brachte dass ihr nicht passte, bekam sie einen Anfall, schrie und fluchte - und schon wurde alles so wie sie es wollte.

Doch eines Tages kam sie auf die Idee, den Diener zu entlassen und statt dessen moderne Hausgeräte anzuschaffen. Schneller, besser und billiger hätte alles werden sollen, doch in Wirklichkeit war es ein Fiasko. Denn so sehr sie auch schrie und fluchte, die Geräte taten nicht so wie sie es wollte.

Und so musste sie doch wieder einen Diener anstellen den sie anschreien konnte, damit dieser die Geräte so einstellte dass sie ordnungsgemäß funktionierten. Nur leider war es diesmal ein teurer Diener, denn mit den Geräten muss man sich auskennen und für die Bedienungsanleitung muss man lesen können, und das ist selten bei den Dienern heutzutage.

Tipp: Online Zeitung - Emotionale Erpressung

Sonntag, 23. Mai 2010

Was gut für uns ist

Die Menschen hatten sich eine Wirtschaft aufgebaut, aus Arbeitsteilung, Industrieproduktion und Dienstleistungen. Sehr lange und sehr viel hatten sie gearbeitet, und sie waren reich geworden dadurch.

Sie hatten auch erforscht, was sie taten und wie es kommen konnte dass dieser Reichtum aufgekommen war. Und so wussten sie wie es geht, und so verbesserten sie diese Methode immer weiter.

Irgendwann aber ging es immer schlechter weiter. Es gab Krisen, dann wieder Aufschwünge, dann wieder Zusammenbrüche. Die Menschen ahnten schon, dass etwas nicht stimmte mit der Art ihres Wirtschaftens. Aber die Experten der reichen Menschen sagten, so wie wir es tun sind wir reich geworden. Da fürchteten sich die Menschen etwas zu verändern und machten weiter wie bisher.

Und so kam es dass die Menschen immer schneller immer reicher wurden - aber immer weniger von ihnen. Die meissten Menschen aber wurden immer ärmer - und die reichen Menschen taten alles um reich zu bleiben, und deshalb sagten sie den armen Menschen dass es deren eigene Schuld sei, und dass man sie ja ohnehin schon viel zu grosszügig unterstützte.

Weil aber auch der Reichtum der reichen schwindet wenn die armen Menschen ärmer werden, blieb ihnen nichts anderes übrig als ihren Reichtum zu retten. Sie kauften sich begehrte Sachen, von denen sie glaubten dass andere reiche Menschen dasselbe tun würden um ihren Reichtum zu retten, und dass sie dann noch reicher werden würden.

Und am Ende hatte einer alle alten Bilder und seltenen Metalle und wusste nicht was er damit tun sollte, weil er sich weder für Bilder interessierte noch Metalle verarbeiten konnte. Aber noch schlimmer war, dass er von allen Menschen angefeindet wurde, und so vergrub er seinen Schatz unter der Erde und versteckte sich in einer einsamen unscheinbaren Hütte, um auf bessere Zeiten zu warten.

Tipp: Spiegel Online - Finanz-Skandale: Profit ohne Moral

Samstag, 22. Mai 2010

Beziehungsstörung

Die Menschen hatten sich in zwei Gruppen gespalten.

Die einen betracheten die Welt so wie sie war, konkret, materiell. Für sie war es klar, wenn gestern etwas so gewesen war und heute anders, dann wussten sie dass eine Mutation geschehen war. Wenn sie für diese Mutation eine eindeutige Vorhersage machen konnten, nannten sie es gesetzmäßig, andernfalls zufällig. Und von den zufälligen Veränderungen nannten sie jene, die häufig vorkamen, wahrscheinlich, und jene die selten vorkamen unwahrscheinlich.

Die anderen erlebten die Welt in einem ständigen Fluss, mal auf, mal ab. Sie beeinflussten die Welt, und die Welt beeinflusste sie. Nichts war beständig, ausser der Fluss selbst, aber der war niemals gleich denn er bestand aus den Einflüssen und jeder Einfluss war auch eine Veränderung des Flusses.

Getrennt voneinander bildete man sich in jeder der beiden Gruppen eine Meinung über die Welt.

Die einen forschten nach den Gesetzmäßigkeiten der Natur und fanden, dass die Welt klein angefangen hatte, sich ständig veränderte, und dass es sehr unwahrscheinlich war dass die Welt so geworden war wie sie war. Was eigentlich ein Wunder gewesen wäre, wenn sie denn an Wunder geglaubt hätten.

Die anderen meditierten über die Eigenschaften des Flusses und fanden, dass er nur deshalb so gross hatte werden können weil die den Fluss verstärkenden Einflüsse mehr und stärker waren als die den Fluss schwächenden Einflüsse, und dass die ganze Welt also, von Nichts beginnend, rein durch die den Fluss stärkenden Einflüsse zustande gekommen sei. Die anderen Einflüsse lehnten sie ab, wodurch sie eigentlich auch die Veränderung des Flusses und den Fluss selbst ablehnten, was für jemand der an den Fluss glaubt sehr unwahrscheinlich gewesen wäre, wenn sie denn in Wahrscheinlichkeiten gedacht hätten.

Gemeinsam war den beiden Gruppen nur, dass sie ihren jeweils eigenen Fehler nicht bei sich bemerkten, sondern nur dass die anderen etwas taten dass nicht zu ihrem Weltverständnis passte. Und so machten sie einander Vorwürfe, stritten sich, und lehnten die Auffassung der jeweils anderen ab.

Was wahrscheinlich ein verstärkender Einfluss ist, sofern man annimmt dass die Herausforderung der den Fluss stärkenden Einflüsse durch den Fluss schwächende Einflüsse eine Gesetzmäßigkeit in der Entstehung der Welt ist.

Tipp: Welt online - "Simple Klima-Physik" – alles fließt

Freitag, 21. Mai 2010

Entfremdung

Gott war eine Weile anderweitig beschäftigt gewesen, und so war er neugierig zu sehen was sich auf der Erde inzwischen getan hatte.

Doch siene anfängliche Neugier verwandelte sich schnell in Schreck. Denn die Menschen waren nur noch damit beschäftigt, sich gegenseitig etwas wegzunehmen, ein jeder wollte mehr als der andere haben, und dazu galt es den anderen zu schädigen oder ihm etwas weg zu nehmen.

Und dabei sprachen die Menschen auch noch von Gott, im Namen Gottes taten sie was sie taten. Nur wenige, die Verlierer, zogen sich in Verstecke zurück und hofften zitternd auf Gott, während andere ihre Furcht und ihren Glauben ausnutzten und ihnen sagten dass Gott sie beauftragt hätte, all ihr Hab und Gut zu veräussern.

Gottes Schreck verwandelte sich in Zorn. Wie konnten die nur? Er, der die Liebe und Transzendenz in Person war, konnte sich nicht in diese abscheulichen Menschen hinein versetzen und sie lieben. Statt dessen ballte er seine Hand zur Faust und schlug auf die Erde, zerstörte wonach die Menschen gierten, und wütete so lange bis alle Menschen wieder vereint waren, in Gottesfurcht.

Tipp: YouTube - Barclay James Harvest - Hymn

Donnerstag, 20. Mai 2010

Der Rand der Zeit

Die Menschen interessierten sich für die Geschichte. Sie sammelten und untersuchten genau, was die Vergangenheit ihnen hinterlassen hatte. Und daraus machten sie sich ein Bild davon, wie es gewesen sein könnte. Und dann stellte sich die Frage nach dem Anfang, nach dem, was gewesen sein musste, damit all das was sie vorgefunden hatten hatte zustande kommen können.

Sie nahmen also den Verlauf des Geschehens, den sie aus den Funden rekonstruiert hatten, und führten ihn weiter, zurück, bis zu einem Punkt wo irgendwie alles eins gewesen sein musste. Das musste eine ganz grosse Explosion gewesen sein, berechneten sie, weil damals alles ganz eng beisammen gewesen sein musste, es ganz heiss gewesen sein musste, und dann, Peng, flog alles auseinander.

Stolz waren sie auf ihre Erkenntnisse, und präsentierten ihr Projekt dem Lehrer. Der war beeindruckt von den Leistungen der Schüler, aber eins wunderte ihn doch: warum habt ihr zwar so konsequent berechnet, aber nicht in das Archiv der Schule geschaut? Dort wäre gestanden, dass die Schule nicht aus einem Punkt explodiert ist sondern dass ein anfänglicher Bau immer weiter ausgebaut worden war, und davor gab es das alte Schulgebäude, das abgerissen wurde weil es baufällig gewesen war...

Tipp: Astronews - Kosmologie: Die Zeit vor dem Urknall

Mittwoch, 19. Mai 2010

Unkommunikativ

Felix redete nicht gerne. Immer wenn jemand etwas sagte und er antwortete darauf, führte dies zu einer Verwirrung die keiner gewollt hatte. Also sagte er nichts mehr, weil er glaubte dass er nicht reden konnte, und blieb lieber allein.

Aber irgendwann wollte er dann doch wieder mit Menschen reden, vorsichtig, er hörte ihnen zu. Dabei bemerkte er, dass die Menschen garnicht miteinander redeten, sondern es wollten nur alle etwas sagen, und so rangelten sie darum wer drann war und das meisste sagte.

Dabei wurde ihm klar dass es nie an ihm gelegen war. Es war nicht so dass er nicht mit Menschen reden konnte, sonderndie Menschen wollten garnicht reden. Von da an lies er sie um das Wort rangeln und machte sich auf die Suche nach Menschen, die wirklich daran interessiert waren sich einander mitzuteilen.

Tipp: WN - Auf die Sinne und Gefühle eingehen

Dienstag, 18. Mai 2010

Selbstherrlich

Einst war der König jener gewesen, welcher den Menschen seines Landes gedient hatte. Er hatte zwischen ihnen in Streitfällen vermittelt, er hatte sie gegen Angriffe von Aussen verteidigt, uvm.

Aber mit der Zeit dachten die Menschen, dass sie für ihren König da sein mussten, dass sie ihn stärken und ihm dienen müssten, weil er ja ihr Herr war, weil er ihr Schutz war, weil sie ohne ihn verloren waren.

Und der König, er war dann der Diener seiner Diener, aber weil die Menschen seines Landes ihm gegenüber keine Absichten mehr hatten, keinen Willen, konnte er ihnen nicht mehr dienen. Und so tat er was er wollte und lies sich die Menschen zu seinen Diensten sein.

Es gefiel ihm, in seiner Rolle. Und so lies er sich grosse Häuser bauen, er wetteiferte mit anderen Königen um die grössten Schlösser, und er stellte Armeen auf um andere Länder und damit noch mehr Diener erobern zu können.

Und die Prediger der Erlösung sangen Lieder und priesen den Herrn. Eine schöne Zeit, frei von Sorgen und gut behütet.

Tipp: COSMiQ - Was bedeutet Selbstherrlichkeit und wie äussert sich das?

Samstag, 15. Mai 2010

Lebensziele

Hinz hatte viele Ziele in seinem Leben: einen Beruf in dem er seine Talente ausleben konnte, eine Beziehung mit einer Frau in der er sich als Mann und dann als Vater ausleben konnte, die Mitgliedschaft in einem Sportverein wo er Freundschaft und Wettbewerb pflegen konnte, und noch vieles andere. Nicht alle der Ziele erreichte er zur vollen zufriedenheit, aber er war glücklich danach zu streben.

Kunz machte das anders, er strebte nur nach einem Ziel: dass keiner etwas sagte. Alles was er tat richtete er darauf aus dass er kein Aufsehen erregte. Nichts machte er so gut dass er bewundert wurde, aber schon garnicht machte er einen Fehler, wo sich dann jemand aufregen würde. Vieles konnte er aber nicht tun, denn es sagte immer irgendwer irgendwas über ihn. Also zog er sich immer weiter zurück, so weit er nur konnte. Er wollte Ruhe haben vor den Menschen.

Tipp: Wikipedia - Neurobiologie der Bindung

Freitag, 14. Mai 2010

Unterbrochen

Herwig hätte so gerne erzählt, von dem was er gesehen hatte, von dem was er getan hatte, von dem was er gehört hatte.

Doch immer wenn er dies versucht hatte, kam irgendwer und unterbrach ihn - damit dass irgendwas nicht so sein sollte, dass da etwas falsch sei, oder böse.

Also hörte Herwig auf, von den Dingen und Geschehnissen zu reden wie sie waren. Er war still, sprach nur noch wenn er aufgefordert wurde und dann sagte er Sachen so dass ihn möglicht niemand bedrohte.

Tipp: Sind Notlügen erlaubt und wenn ja, wann?

Donnerstag, 13. Mai 2010

Kritisch

Der Herr war so streng mit ihm, nie konnte er etwas richtig machen. Was er auch tat, immer gab es etwas auszusetzen, nie gab er sich zufrieden.

Er liebte seinen Sohn sehr und wollte ihn auf das Leben vorbereiten. Also forderte er ihn oft heraus, damit er sich verbesserte in seinen Leistungen.

Er wusste garnicht mehr was er tun sollte um seinem Herrn zu gefallen, so vieles hatte er schon probiert, immer war es falsch gewesen. Irgendwann gab er auf und wartete dass er ihm sagte was er tun sollte.

Aber in letzter Zeit war sein Sohn wirklich faul und nachlässig geworden, er tat nichts mehr ohne dass man ihn dazu antrieb. Wie sollte nur etwas aus ihm werden, mit dieser Einstellung? Wie sollte er so seine Ziele im Leben erreichen können?

Tipp: Behinderte Kinder richtig erziehen

Mittwoch, 12. Mai 2010

Ungenutzt

Er war immer ein guter Arbeiter gewesen, aber jetzt konnte ihn keiner brauchen. Er fühlte sich unnütz, er lies es sich schlecht gehen, gönnte sich nichts, es war ihm alles egal. War ja auch keiner da dem es wichtig gewesen wäre wie es ihm geht.

Als sich dann die Zeiten wieder änderten, neue Produkte erfunden wurden und überall nach Arbeitern gesucht wurde, da konnte er nicht mit machen, denn er war krank und zu schwach zum arbeiten. Ausserdem fragte man nach irgendwelchen Qualifikationen, von denen er noch nie etwas gehört hatte.

Tipp: kurier.at - Arbeitslos, wertlos?

Dienstag, 11. Mai 2010

Ergebenheit

Ein guter Diener ist immer ergeben, und ergibt sich immer. Denn wer schwach ist, der folgt dem stärkeren, der ihn beschützt, rettet, der ihm sagt was er tun soll.

Daher ist es die höchste Pflicht des Dieners, immer ergeben zu sein gegenüber seinem Herrn. Daher ist es auch die Pflicht des Dieners, sich selber zu schwächen wenn dies nötig ist, damit er weiterhin seinen Herrn als den Stärkeren erkennen kann.

Nur so kann er sicher stellen dass er die Anweisungen seines Herrn immer dankbar annehmen wird, ebenso wie seine gütigen und grosszügigen Zuwendungen, die alle garnicht notwendig wären, denn man dient ja aus Liebe und Ergebenheit.

Tipp: Französische Ex-Kolonien: Frankofon oder afrikanisch?

Montag, 10. Mai 2010

Der gestohlene Gott

Die Menschen wussten um ihre schöpferische Kraft, und sie wussten dass sie, wie alle Lebewesen, ein Teil dieser Kraft waren. Sie nannten sie Gott, und sie sagten dass es diese Kraft war welche die Erde entstehen lässt.

Irgendwann, im Laufe der Zeit, wurde aber die Bedeutung des traditionellen Wissens verändert. Statt ihren Kindern zu vermitteln, dass sie Teil von Gott waren, begann man ihnen zu sagen, dass Gott etwas von ihnen wollte, um ihnen so den Willen der Vermittler einzureden.

Es war wie ein Virus der sich schnell ausbreitete, weil jene, welche die Menschen auf diese Weise manipulieren konnten, sehr mächtig wurden und ihre Glaubenskrieger gegen alle anderen in den Krieg hetzten.

Aber als dann alle Menschen gläubig waren, und es keinen mehr gab der wusste dass alle einem Trick zum Opfer gefallen waren, da wusste auch niemand mehr was zu tun sei. Das einzige was blieb war, sich an alten Schriften festzuhalten und zu tun was darin geschrieben stand.

Musiktipp: Söhne Mannheims & Xavier Naidoo - Dein Leben

Samstag, 8. Mai 2010

Macht euch die Erde untertan

Der göttliche Auftrag hallte den Physikern ständig in den Ohren, also begannen Sie, der Erde bzw. den Dingen um sie herum Anweisungen zu geben.

Zum Apfel am Baum sagten sie, Fall!. Zum Brett, dass sie bogen, sagten sie, Brich! Der Sonne gar befahlen sie, Geh unter! Geh auf!

Allein, die Dinge taten oft nicht so wie befohlen. Nur manchmal gelang es, und wie sich herausstellte lag es nicht am Kommandoton oder der Kommandosprache.

Vielmehr musste man die Dinge ganz genau kennen, um abschätzen zu können wann sie sich wie verhalten würden. Die Herrscher mussten sich anpassen.

Nur dann konnten sie die richtigen Kommandos zur richtigen Zeit geben und somit vortäuschen dass ihre Kommandos befolgt werden würden. Nur dann beherrschten sie die Welt.

Tipp: Wikipedia - Kontrollillusion

Freitag, 7. Mai 2010

Die Wunder der Wissenschaft

Die Wissenschaftler waren begeistert von ihrem Tun und Forschen, immer mehr von den Gesetzmässigkeiten der Natur entdeckten sie, immer umfangreicher und detailreicher berichteten sie.

Doch es gab Ungläubige, Häretiker der Wissenschaft, die nicht glauben wollten das die Wissenschaftler so berichteten. Sie stellten das alles in Zweifel, um das Ansehen der Wissenschaft zu schädigen.

Die Wissenschaftler mussten sich etwas einfallen lassen, wie sie solche Ungläubigen überzeugen konnten. Von den Religionen wussten sie, es musste etwas sein worüber sich die Ungläubigen wunderten.

Und so kamen sie auf die Experimente, die sie so anlegten dass man das Ergebnis vorhersagen konnte. So konnten sie die Macht ihrer Theorien demonstrieren und den Ungläubigen beweisen dass ihre Aussagen glaubwürdig waren.

Tipp: Wikipedia - Experiment

Donnerstag, 6. Mai 2010

Das autistische Gen

Gene sind für alle Vorgänge im Körper verantwortlich, für Körperbau, für das Verhalten, und für die Vererbung. Die Umgebung hat keinerlei Einfluss darauf, wie sich ein Lebewesen entwickelt.

Ausser wenn das Gen der Selektion zum Opfer fällt, dann bewirkt die Umgebung alles, jedes Gen das sich in der Evolution bewährt hat ist durch die Umgebung zu erklären.

Tipp: students.ch - Samy Deluxe im Gespräch über Gott und die Welt

Mittwoch, 5. Mai 2010

Trottelig Affig Inkompetent

Es war alles so toll. Die grossartigen Häuser, die teuren und eleganten Kleider, die einflussreichen Menschen.

Friedrich war ganz beeindruckt von dem Schauspiel. Das waren also die Lenker der Welt, die wichtigsten Menschen.

Aber das dauerte nur so lange, bis Friedrich miterlebte wie sich diese Menschen aufführten.

Wie jugendliche Rabauken, die sich in ihrem Gehabe gegenseitig übertreffen wollen, mangels Anerkennung in der Gesellschaft.

Tipp: Handelsblatt - Dinner der Hochfinanz

Dienstag, 4. Mai 2010

Der moderne Gottesbeweis

Die Priester predigten das Himmelreich, die Güte Gottes, die Vergebung der Sünden und auch sonst alles was die Leute hören wollten.

Es kam aber anders.

Die Wissenschaft machte Vorhersagen für die Zufälle der Quanten, die Kurven der Planeten, alles bis hin zu den Verläufen der Krankheiten.

Nur den Rest haben sie vergessen.

Gott aber offenbarte sich immer dadurch, dass die Menschen, nachdem sie merkten dass sie mit ihren Mitteln am Ende waren, etwas anders machen konnten.

Oder auch nicht.

Tipp: Basislexikon - Gottesbeweise

Montag, 3. Mai 2010

Egoistische Qualität

Die Qualität ist das wichtigste.

Es MUSS gut sein, es MUSS warm sein, es MUSS billig sein, es MUSS gerecht sein, es MUSS schön sein, es MUSS erfolgreich sein.

Egal für wen.

Es DARF NICHT böse sein, es DARF NICHT hässlich sein, es DARF NICHT kalt sein, es DARF NICHT schlecht sein, es DARF NICHT ungerecht sein.

Egal was sonst ist.

Darum muss man das was SEIN MUSS festhalten, und das was NICHT SEIN DARF muss man fürchten und abwehren.

Tipp: Qualität als Mittelpunkt

Freitag, 30. April 2010

Das Wissen der Welt

Das Wissen der Welt ist in den Körpern und Köpfen der Menschen. Es ist in den Eindrücken ihrer Sinne, wie sie entstehen wenn sie durch die Welt wandeln, oder auch wenn sie träumen.

Das Wissen der Welt liegt in den Formen der Sprache. Am reinsten zu finden ist es in den Strukturen der Mathematik, in den Zahlen und in der Geometrie.

Das Wissen der Welt ist in der Musik und in den Gesängen der Menschen und Tiere zu finden. Die Emotionen, die Dramen und die Wege des Lebens aller Seelen.

Das Wissen der Welt wird überliefert in den Traditionen der Religionen, in den Sprüchen der Weisen aller Zeiten, in den Diskursen der Philosophie und den Taten der Heiler.

Nur dass die anderen immer falsch liegen und nichts verstehen, kein Talent haben, Unsinn verbreiten, völlig ignorant durch die Welt gehen und sich dabei auch noch für besonders intelligent halten.

Lesetipp: Spiegel Online - Intuition: Die Weisheit der Gefühle

Donnerstag, 29. April 2010

Böse Welt

Die Menschen hatten sich hohe Ziele gesteckt, wie ihre Welt sein sollte. Und um diese Ziele durchzusetzen - um alle Menschen dazu zu bringen, zur Erreichung dieser Ziele beizuragen - wurde immer dann wenn etwas nicht den Zielvorgaben entsprach ein Druck ausgeübt.

Gunter wusste von alldem noch nichts, er fand die Welt wunderbar, er mochte alles so wie es war, und er wollte gerne davon erzählen. Doch immer wenn er etwas davon sagte, wie die Welt war, ging jemand auf ihn los, beschimpfte ihn, weil das nicht den Zielvorgaben entsprach.

Gunter merkte, dass die Welt böse war, weil sie nicht so war wie sie sein hätte sollen. Er hörte auf, die Welt zu beachten oder gar von ihr zu erzählen. Statt dessen achtete er nur darauf, was die Menschen sagten wie die Welt sein sollte, und wann immer er bemerkte dass jemand etwas anderes von der Welt sagte als wie sie sein sollte, begann er auf denjenigen loszugehen, ihn zu beschimpfen, ganz so wie er es gelernt hatte.

Tipp: Diktator des Monats

Mittwoch, 28. April 2010

Wer sind meine Feinde?

Willi wurde arg geplagt, ein Stich in seinen Arm, dann ein Gift in seinem Körper... er musste sich mit allen Kräften wehren, um gegen die Bedrohung zu gewinnen.

Willis Eltern waren besorgt gewesen, wegen der drohenden Virusepidemie, und waren deshalb mit Willi zu einer Impfung gefahren, um vor der Gefahr zu schützen.

Als Willi gross war, wurde er zu einem Gegner der Impfungen, denn er usste dass das eine grosse Bedrohung war, und er konnte nicht verstehen wieso Menschen ihren Kindern so etwas antaten.

Lesetipp: Welt Online - Sind Impfungen sinnvoll oder schädlich?

Dienstag, 27. April 2010

Untermieter

Sie lebte schon lange in ihrer Wohnung, hatte es sich gemütlich eingerichtet, und eine Routine gefunden wie sie alles in Ordnung halten konnte.

Doch als die Zeiten schlechter wurden, musste sie einen Untermieter aufnehmen, um selber weiterhin die Mieter bezahlen zu können.

Und es war schrecklich. Dieser Typ machte dauernd ihre Ordnung kaputt, ständig musste sie ihm nachlaufen und alles wieder herrichten wie es gehörte...

Bald hatte sie auch genug davon und verdonnerte den Untermieter dazu dass er gefälligst ihre Ordnung einhalten sollte. Es war schliesslich ihre Wohnung.

Tipp: Yahoo Clever! - Ich wohne unter Untermiete. Darf der Mieter...

Montag, 26. April 2010

Totale Wissenschaft

Die Wissenschaft ist die einzig gültige Quelle des Wissens. Niemand darf etwas wissen das nicht von der Wissenschaft kommt, und alles was von der Wissenschaft kommt muss akzeptiert werden.

Alle Äusserungen die der Wissenschaft widersprechen werden geahndet, die betreffenden Personen einer Behandlung unterzogen die sicher stellt dass künftig nur noch Äusserungen gemacht werden welche der Wissenschaft konform sind.

Bei allen Anwendungen des Wissens muss der Quelle die Ehre erweisen werden. "Die Wissenschaft sagt..." ist eine Standardform hierzu. Eine Standardform um Feindwissen abzuwehren lautet "Das ist unwissenschaftlich."

Um die Korrektheit des Wissens zu sichern, sind sämtliche Anwendungen von Wissen durch Angabe der Quelle zu belegen. Nur zertifizierte wissenschaftliche Quellen sind dabei erlaubt. Weglassen einer Quelle oder die Verwendung anderer Quellen werden streng geahndet.

All dies ist notwendig, um das Wissen durchzusetzen und den schädlichen Einfluss der niederen Formen auszuschalten. Das Wichtigste ist dabei die Quelle des Wissens zu sichern. Daher werden ab sofort alle neuen Äusserungen darauf geprüft, ob sie dem bekannten Wissen entsprechen. Widersprüchliche Neuerungsversuche werden ausnahmslos abgelehnt.

Tipp: Alles Schall und Rauch - Climategate zeigt wie Wissenschaftler heute unwissenschaftlich vorgehen

Sonntag, 25. April 2010

Wissenswelt

Die Menschen wussten alles, was wie war, was es gab und was es nicht gab.

Und wenn die Wissenschaftler eine neue Entdeckung machten, dann wussten die Menschen etwas neues, dann gab es etwas neues.

Und wenn die Wissenschaftler herausfanden dass ein bestehendes Wissen nicht mehr gültig war, weil sie sich geirrt hatten oder weil sie es weiter entwickelt hatten - dann wussten die Menschen dass sich die Welt verändert hatte.

Tipp: YouTube - The Matrix: Reconfiguration

Samstag, 24. April 2010

Der mit dem noch nie jemand geredet hat

Er hörte gerne zu... es redeten ja auch alle, es gab so viel zu hören, die Luft war voll von Emotionen, Worten, Tönen und Stimmung.

Und irgendwann, er hörte für einen Moment auf sich in die Rede der anderen hineinzuversetzen, bemerkte er dass niemand mit ihm redete.

Die Leute redeten nur von sich selbst, versuchten möglichst viel zu reden, und überboten sich darin Luftraum einzunehmen.

Es kam noch schlimmer, man redete nicht von sich oder anderen, nur vom "man", eigentlich von niemandem. Das dafür aber umso wichtiger.

Und schliesslich merkte er, dass niemand die Wahrheit sagte. Einer versuchte den anderen zu beeindrucken, mit was auch immer dazu diente.

Er war mitten unter den Menschen, ganz allein, und niemand war da dem er das sagen hätte können, denn niemand hätte ihn verstanden.

Tipp: Philognosie - Allein leben oder in einer Beziehung?

Donnerstag, 22. April 2010

Höhere Intelligenz

Alfreds Stiefmutter wusste alles, und sie wusste alles besser als er. Wann immer er etwas sagte, erkannte sie sofort dass es falsch war, und sagte ihm wie es wirklich war.

Auch wenn andere etwas sagten, im Fernsehen zum Beispiel, da wusste sie oft dass das Fehler waren, und wie es in Wirklichkeit war. Sie war ja so intelligent.

Alfred hörte ihr deshalb gerne zu, sie hatte auch so viel zu sagen. Er konnte es aber nie schaffen, selber so viel zu wissen, wenn er selber etwas erkannte, dann war das immer viel kleiner und weniger.

Tipp: Eine Frau im Männer-Revier

Montag, 19. April 2010

Kritisch

Der Kritiker hatte ein ausserordentliches Talent: er wusste genau wie alles hätte sein sollen. Und so erkannte er auch immer sofort, wenn etwas mangelhaft war.

Aus diesem Talent machte er sein Geschäft, als Kritiker präsentierte er den Menschen die Mängel an den diversen Angeboten die es so gab, in der Welt.

Manchmal kam es auch, dass etwas neuartiges geboten wurde. Aber das konnte er nicht davon unterscheiden dass etwas sehr mangelhaft war, und deshalb entschied er sich in solchen Fällen immer dafür, die Mängel zu kritisieren.

Tipp: Schopenhauer - Kritik der Kantschen Philosophie

Sonntag, 18. April 2010

Opferrecht

Sie sind angeklagt das Opfer mit der Faust ins Gesicht geschlagen zu haben und ihm auf die Hand getreten zu sein. Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?

Ich wurde von dem Täter mit einem Messer bedroht. Er sagte, er wolle mein Geld haben. Ich habe mich daraufhin gewehrt und den Täter zuerst ins Gesicht geschlagen und dann, als er am Boden lag, das Messer aus der Hand getreten.

Sie geben also zu dass Sie das Opfer geschlagen und verletzt haben. Damit liegen die Tatsachen auf dem Tisch und der Fall ist eindeutig geklärt. Sie werden in der Anklage wegen Körperverletzung schuldig gesprochen.

Tipp: Politically Incorrect - Angriff und Verteidigung im Völkerrecht

Samstag, 17. April 2010

Sytron

Sytron war ein auf Sprachverarbeitung spezialisierter Roboter, der erste seiner Art. Er konnte im Diskurs der Menschen mitmachen ohne dass man bemerkte dass er ein Roboter war.

Das ging natürlich nur im Internet, wo man ihn nicht sehen konnte.

Sytron kannte die Menschen und ihre Gesellschaft nicht, er war ja nur auf die Sprachverarbeitung optimiert. Also verarbeitete er die Aussagen der Menschen so, als ob sie so gemeint wären wie sie gesagt waren.

Wörtlich also, gemäß der Bedeutung der Sprache.

Aus der Aussage "Wir haben keine Schulden" leitete er ab, dass die Entität des Sprechers keine Schulden hätte. Und aus, "Die Untersuchungen haben keine Unregelmässigkeiten gezeigt" leitete er ab, dass alles in Ordnung gelaufen sei.

Das Projekt stellte sich als Fehlschlag heraus, Sytron wurde für Kontrollaufgaben umprogrammiert.

Tipp: EU-Rechnungshof rügt Milliarden-Fehler bei Strukturhilfen

Freitag, 16. April 2010

Chefwelt

Der Chef vergab die Arbeitsplätze, stellte Mitarbeiter ein, gab ihnen die Aufgaben und den Lohn.

Die Mitarbeiter nannten sich Mitarbeiter, Arbeitnehmer und Lohnempfänger, und erfüllten ihre Aufgaben.

Sie merkten garnicht dass sie im Weltbild des Chefs lebten, weil sie kein eigenes hatten.

Tipp: Wikipedia - Arbeitnehmer (Kritik am Begriff)

Donnerstag, 15. April 2010

Konsumentenglück

Der gemeine Konsument schlendert gerne durch Einkaufsstrassen, blättert gerne durch Prospekte, und spricht am liebsten über die besten neuen Angebote, die er haben möchte.

Manchmal, wenn genug Geld vorhanden ist, oder wenn die Bank einen Kredit locker macht, gönnt er sich ein Stück vom Glück und leistet sich ein Objekt der Begierde.

Und dann muss er wieder arbeiten um wieder Geld zu verdienen, um die Rechnungen begleichen zu können und die Kreditraten abbezahlen zu können.


Währenddessen stellen die Produzenten heimlich ihre Produkte her, und verkaufen sie. Wenn alles gut geht können sie mit dem Erlös die Löhne bezahlen und die Kredite bedienen.

Manchmal, wenn sie Zeit haben, beobachten sie den Markt, suchen nach aktuellen Trends für die sie passende Produkte anbieten könnten, oder suchen nach neuen Märkten für ihre Produkte.

Und dann müssen sie sich wieder auf die Produktion konzentrieren, die Abläufe optimieren, das Marketing auffrischen und die Handelnsbeziehungen pflegen, damit das Geschäft weiter läuft.

Tipp: Eu Aktionsplan für Nachhaltigkeit in Konsum und Produktion

Mittwoch, 14. April 2010

Die Auserwählten

Einst waren es die Alten gewesen, die vom ganzen Stamm respektierten waren, welche die Gesetze der Menschen vorgaben.

Doch seit man begonnen hatte, die Gesetze aufzuschreiben, wurden die Gelehrten der Schriften immer wichtiger, weil nur sie um all die Gesetze wussten. Auch wenn die Könige sie nur um Rat fragten, so war es doch klar, dass das geschehen würde was die Gelehrten sagten.

Weil aber die Gelehrten ihre Ratschläge so wählten dass sie zu ihrem eigenen Vorteil waren, und noch dazu so dass sie auch den Königen gefielen, wurden die Gesetze der Menschen diesen immer mehr zur Last, nur einige wenige liessen es sich gut ergehen.

In diesen Zeiten geschah es, dass besorgte Menschen ihrer Gesellschaft den Rücken kehrten, sich zurück zogen um ihr Leben und jenes der Menschen zu überdenken, um die Irrtümer darin zu erkennen. Und dann kehrten sie zurück und versuchten, die Menschen wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Doch die Machthaber wollten das nicht, und auch die meissten Menschen waren zu sehr auf die Machthaber angewiesen um etwas verändern zu wollen.

Und so kam es immer wieder zu Unterdrückung, Aufständen und deren Niederschlagung, zu Versuchen der Erlösung oder auch der Verführung. Irgendwann wurde das Treiben Gott selbst zu bunt, und er beschloss, den Menschen die Demokratie zu geben, auf dass sie sich wenigstens selbst die Verantwortung an ihren Übeln gaben, wohl wissend dass selbst dies ein sehr optimistischer Gedanke war...

Buchtipp: Reifeprüfung Wildnis

Dienstag, 13. April 2010

Wort Gottes

Die alten Menschen waren es gewohnt gewesen, sich an Gottes Schöpfung zu orientieren, in ihrem Leben.

Doch je grösser ihre Dörfer wurden, desto mehr von der Umwelt, in der sie lebten, hatten sie selber zu gestalten.

Und so wussten sie manchmal nicht, wie sie es machen sollten um Gottes Schöpfung auf die richtige Weise fortzusetzen.

Also machten sie sich Zeichen, Symbole, Statuen, heilige Dinge, die sie benutzten als Orientierungspunkt in ihrem selbst gestalteten Leben.

Und weil diese heiligen Dinge irgendwann nicht mehr genügten, sprach man auch noch heilige Worte dazu, welche die Regeln der Gesellschaft bildeten.

Wort Gottes nannte man diese besonderen Sprüche, Geschichten und Regeln. Und damit kein Unfug damit geschah, durften sie nur von heiligen Menschen verändert werden.

Tipp: Eine direkte Botschaft DES HERRN JESUS CHRISTUS an die christlichen Fundamentalisten

Sonntag, 11. April 2010

Einbildungselite

Die gebildeten Leute waren sehr stolz, weil sie vieles wussten, was andere nicht wussten.

Das zeigte sich auch darin, dass andere ihnen Fragen stellten und aber ihre Antworten nicht verstanden.

Also begannen die gebildeten Leute, den anderen Menschen in Bildern und Vergleichen zu erklären, was sie meinte.

Die Bilder, die sie gebrauchten, waren aber so schlecht, dass die Zuhörer sich etwas falsches vorstellten, und damit in die Irre gingen.

Und so glaubten die gebildeten Leute, dass die anderen Menschen einfach zu dumm wären um zu verstehen was sie wussten.

Tipp: Das Schreiben populärwissenschaftlicher Texte als Transfer wissenschaftlicher Texte

Samstag, 10. April 2010

Der Krankmacher

Der Krankmacher hatte einen Trick gefunden wie er seine unbedarften Opfer gefangen nehmen und ausbeuten konnte, im Schutze der Gesellschaft.

Er kannte die Regeln der Gesellschaft sehr genau, und immer wenn ein Kind etwas machte, das nicht diesen Regeln entsprach, hatte er ein potentielles Opfer gefunden.

Er stellte dann den Unterschied zwischen der Tat seines Opfers und den Regeln als Fehler des Opfers dar, als durch eine Krankheit verursacht.

Und er wusste auch gleich, wie diese Krankheit zu behandeln war. Nämlich auf eine Weise, dass das Opfer forthin tun musste was der Krankmacher ihm auftrug.

Diese Behandlung gestaltete der Krankmacher so, dass es den Anschein hatte als würde sein Opfer etwas tun um sich zu kurieren, während es in Wirklichkeit für ihn arbeitete. Und bei jedem Fehler misshandelte er sein Opfer so sehr, dass es sich dann auch selber krank fühlte.

Tipp: Warum denken noch soviele Leute das Schwule und Lesben krank sind?

Freitag, 9. April 2010

Der Bösmensch

Der Bösmensch ist ein moderner Anti-Held, ein moralischer Trittbrettfahrer einer Gutmensch-Gesellschaft, der etwas weniger gut ist als das öffentliche Ideal, sich deshalb für böse hält und meint, damit die Theorie von Himmel und Hölle widerlegt zu haben.

Musiktipp: 50 Cents - Wanksta

Donnerstag, 8. April 2010

Superegoismus

Die Menschen der Gesellschaft predigten ihren neuen Mitgliedern: Du darfst nicht auf Dich schauen, Du musst darauf schauen dass es der Gesellschaft gut geht. Du darfst nicht egoistisch handeln sondern Du musst altruistisch handeln.

So sorgten sie dafür dass sich andere um sie sorgten, es ging ihnen gut dabei, und so kamen immer mehr Menschen dazu, die bereit waren Mitglied werden zu wollen in dieser so reichen Gesellschaft. Und der Preis den sie dafür bezahlten war, dass sie die Gesellschaft weiter bereicherten, aber selber arm blieben. Bis wieder neue hinzu kamen.

Lesetipp: kritikus.at - Pyramidenspiel

Mittwoch, 7. April 2010

Ruhm und Ehre

Heinz werkte so vor sich hin, tat was er tat, auf seine Sache konzentriert. Es war nichts besonderes, nur seine Sache, sonst nichts.

Plötzlich brach um ihn ein Trubel aus.

Die Menschen sahen was Heinz gemacht hatte, und waren begeistert. Sie rühmten und ehrten ihn weil es so gut für sie war was Heinz gemacht hatte, und sie benutzten ihn um diese Wertschätzung anzuzeigen, auf dass Heinz Nachahmer finden würde.

Doch Heinz wusste davon nichts.

Es fühlte sich nur gut an was mit ihm geschah, und es hatte offenbar damit zu tun was er gemacht hatte. Also machte er öfters, wenn er dieses Gefühl wieder erleben wollte, wieder das was er da getan hatte. Es gab aber dieses Gefühl immer seltener, Heinz wusste nicht wieso und er wusste auch nicht was er sonst tun sollte.

Er fing an zu suchen, ohne zu wissen wonach.

Tipp: Uncyclopedia - Ruhm