Sonntag, 28. Februar 2010

Wir sind die Guten

Wir, die Kirche, sind heilig. Auf ewig.
Wir, die Wissenschaft, sind fortschrittlich. Sicher.
Wir, der Markt, sind frei. Ganz ohne Regulierung.
Wir, die Ausländer, sind wie Inländer. Nur mit anderem Reisepass. (Anm. d. Red.: Aussage politisch korrigiert)
Wir, die Manager, sind die Besten. Jeder Bonus ist schwer verdient.
Wir, die Werbefachleute, wollen nur Ihr Bestes. Gebt es uns.

Tipp: Manager Magazin - Sind Sie ein Narziss?

Samstag, 27. Februar 2010

An den Toren des Himmels

An den Toren des Himmels stehen die Unterschiedsrichter. Sie bestimmen, auf Gottes geheiss hin, wer in den Himmel darf und wer nicht. Sie bestimmen aber nicht nach dem Namen oder der Person des um Einlass bittenden Wesens, sondern nach den vom Gott dieses Himmels vorgegebenen Eingangskriterien.

Denn vor Gott sind alle gleich.

In den Himmel des Lebens etwa dürfen nur jene, die lebendig sind. In den Himmel der Moral dürfen nur jene die Unschuldig sind, und in den Himmel der Gerechten nur jene die gerecht sind. Noch viele weitere Himmel gibt es, und alle werden von strengen Unterschiedsrichtern bewacht.

Sie machen den ersten Unterschied.

Den ersten Unterschied deshalb, weil Gott feststellen musste dass manche Wesen, einmal im Himmel angekommen, sich veränderten und böse wurden. Deshalb begann er eine mobile Einsatztruppe aufzubauen, welche den Himmel durchkämmte um Widerlinge aufzuspüren und hinauszuwerfen. Zusätzlich sante er Talentsucher aus, um qualifizierte Wesen, die nicht von sich aus in den Himmel strebten, zu finden und zu ihm zu bringen.

Diese aufdringlichen Missionare wurden gehasst...

Tipp: Wikipedia - Differenz (Systemtheorie)

Freitag, 26. Februar 2010

Die Vergessenen

Nur wer sich durchsetzt überlebt, und wer es nicht schafft, ... nein, darüber spricht man nicht, es geht hier um den Erfolg, Niederlage ist keine Option.

Wie gesagt, nur die Besten kommen ganz nach oben, man muss sich bewähren, es wird niemandem etwas geschenkt, nur so wird sicher gestellt dass wirklich nur die Besten nach oben kommen.

Daher sind auch sämtliche sogenannten Sozialleistungen abzulehnen, denn die sind Wettbewerbsverzerrend und Leistungsfeindlich weil sie den Besten eine zusätzliche Bürde anlasten.

Lesetipp: Berliner Zeitung - Vom Überleben der Besten

Donnerstag, 25. Februar 2010

Die Gravitationsmaschine

In vergangener Zeit war in der Wissenschaft eine für heutige Verhältnisse sehr seltsame Vorstellung verbreitet, die aber gut den damaligen Zeitgeist weiderspiegelt.

Man dachte damals, dass es eine rational-deterministisch agierende Maschine Names Gravitation gäbe, die - selber ausserhalb der Welt stehend - alle materiellen Dinge der Welt nach ihrem Programm bewegte.

Diesem Glauben entsprechend waren die Wissenschaftler danach bestrebt, durch Vermessung der materiellen Dinge das Programm der Gravitationsmaschine zu entschlüsseln, was ihnen (in ihrem Glauben) auch weitgehend gelang.

Lesetipp: Wikipedia - Fernwirkung (Gravitation)

Mittwoch, 24. Februar 2010

Objektiv gesehen

Ein Bankangestellter brach tot zusammen, nachdem eine Kugel seinen Körper an einer kritischen Stelle durchdrungen hatte. Die Ursache dafür war eine Explosion in einer Pistole, welche die Kugel, durch den Lauf der Pistole gelenkt, auf das Opfer geschossen hatte. Die Ursache dafür wiederum war, mittels dem Auslösemechanismus der Pistole, die Bewegung eines Fingers, welcher seinerseits durch eine komplexe Konfiguration neuronaler Muster im Nervensystem des Menschen zustande kam, welcher zuvor in die Bank eingetreten war und die Worte "Geld oder Leben" ausgesprochen hatte.

Objektiv gesehen kann man also sagen, dass der hier als Bankräuber und Mörder beschuldigte Mensch an dem Vorfall keinerlei subjektive Beteiligung hatte, weshalb diese Anschuldigung samt den dahinter stehenden Moralvorstellungen als veraltet und wissenschaftlich unhaltbar zurückgewiesen werden muss.

Lesetipp: heise online - Revolutionieren die Neurowissenschaften das Menschenbild und das Strafrecht?

Montag, 22. Februar 2010

Der Tempel der Angst

Der Wächter musste streng prüfen wen er in die Stadt hinein liess und wen nicht. Zu oft schon waren in der Vergangenheit Feinde eingedrungen und hatten grosses Unheil angerichtet.

Doch aus jeder Zerstörung hatten sie gelernt, und so war der Wächter ausgestattet mit einer genauen Beschreibung dessen, woran er Feinde auf den ersten Blick erkennen konnte.

In der Stadt selber waren nur noch die Freunde anzutreffen, und so konnten die Bewohner der Stadt ihren Aufgaben nachgehen, ohne in ständiger Sorge vor neuerlicher Zerstörung zu sein.

Die Besucher der Stadt aber wussten, sie kamen nur in die Stadt hinein wenn sie angemessen gekleidet und friedlich gelaunt waren, ansonsten würden sie abgewiesen werden.

Musiktipp: Madonna - The Power of Good Bye

Sonntag, 21. Februar 2010

Todeswesen

Gott, der Schöpfer der Welt, allwissend und gut, gestaltet seine Geschöpfe so, dass sie gutes tun, in ihrer Welt. So kommt es, dass seine Geschöpfe durch ihr Leben selbst auch das Leben um sich mehren, und je mehr sie gutes tun, desto besser geht es ihnen auch selbst.

Das sind die reinen Lebewesen.

Weil aber die Erde kein reiner Ort ist, kann auch der Teufel sein Unwesen treiben. Auch der Teufel beteiligt sich an der Schöpfung, er aber gestaltet seine Geschöpfe so, dass sie böses tun, dem Werk Gottes schaden. Je stärker sie werden, desto schlechter geht es allen anderen.

Das sind die reinen Todeswesen.

Tipp: Borderline-Netzwerk e.V.

Samstag, 20. Februar 2010

Mittelmaß

Martin stellte viele Fragen. Solche wie, "Warum ist es am Tag hell und in der Nacht finster?". Seine Eltern antworteten darauf z.B. mit "Weil Gott Tag und Nacht geschaffen hat, und nur am Tag scheint die Sonne." Martin war dann zufrieden, weil der Zweck der Frage erfüllt war: er hatte eine Antwort bekommen und konnte jetzt mitreden im Gespräch der Erwachsenen.

Doch irgendwann kam die Zeit, als Martin darüber nachzudenken begann, wie man denn so über die Welt sprach. Und er fand, dass es wirres Zeug war, ganz und garnicht zusammenhängend. Er wollte sich damit nicht mehr zufrieden geben und begann, bessere Worte zu finden für das, was er von der Welt wusste. Und so begann er, die Phänomene der Welt genauer zu betrachten und zu beschreiben, um den Menschen bessere Mittel zu geben für das Gespräch über die Welt.

Tipp: Personenlexikon - Galileo Galilei

Freitag, 19. Februar 2010

Entwicklungshilfe

Hugo war reich beschenkt, von seinen Eltern und seinem Land. Es hatte ihm nie an etwas gefehlt, immer wenn jemand erkannt hatte das er ein Problem hatte, wurde ihm sofort geholfen.

Hugo wusste garnicht dass er Probleme gehabt hatte, er ging immer nur seinen Interessen nach. Warum sollte er sich auch um etwas anderes kümmern, es war ja immer alles in Ordnung.

Und so zog er jugendlich in die Welt hinaus, wohlbehütet und unbesorgt. Im Laufe der Zeit merkte er aber, dass andere Menschen besser gekleidet waren, sich um ihre Beziehungen kümmerten, und viele andere Dinge, von denen er garnichts verstand.

Und das machte ihm grosse Angst, denn er wusste nicht was er tun sollte, und wie, damit er auch das bekam was er brauchte. Er wusste noch nicht einmal, was er brauchte... Er musste sich alles ganz von Neuem erarbeiten, wie ein Kind, weil seine Eltern vergessen hatten ihm die Selbstverantwortung zu schenken.

Tipp: ORF ON Science - Gene: Vom Schlechten des Guten

Donnerstag, 18. Februar 2010

Missgeschick

Helena war zu Tode betrübt. Schon ihr Leben lang, oder zumindest seit sie sich im Spiegel erkannte und sah dass sie gar nicht so schön war wie sie hätte sein sollen.

Und so schämte sie sich fortwährend, was zu ihren körperlichen Mängeln noch einen seelischen Mangel hinzufügte. Und deswegen schämte sie sich dann noch mehr.

Eines Tages fand sie ein Engel, am Nachmittag, in ihrem Bett liegend und die Decke über den Kopf gezogen, wie sie das so oft tat wenn sie sich vor der Welt verstecken wollte.

Du bist unglücklich? Ja, sagte sie leise und begann zu weinen. Warum? Sieh mich doch an, schluchzte sie. Der Engel sagte: ich kann Dich nicht sehen, ich fühle Dich nur.

Helena war erstaunt. Dann begann sie wieder zu weinen. Ich bin nicht schön genug für diese Welt. Wer sagt das? Helena: ich sehe es, wenn ich in den Spiegel sehe.

Der Engel meinte keck: weist Du, ich bin ein Glücksengel, mich kann man nicht so einfach unterkriegen. Und ich komme allen Menschen zu Hilfe, die mich brauchen.

Wie? Helena wurde neugierig. Der Engel darauf, ganz bescheiden: Naja, eigentlich müssen die Menschen sich selber helfen. Ich verrate ihnen nur ein Geheimnis.

Helena wartete gespannt... Welches denn? Das Geheimnis ist, dass die Absicht immer gut war, auch dann wenn das Ergebnis nicht gelungen ist. Alles was Du tun kannst ist, beim nächsten Mal etwas anderes zu probieren.

Helena war erstmal enttäuscht. Das war es? Das machte sie doch auch nicht schöner. Doch dann erkannte sie, es war eine Herausforderung. An sie selber.

Tipp: Engelwald - Wo die Engel zu Hause sind

Mittwoch, 17. Februar 2010

Emotionale Gründe

Der Sprecher der Sprache war geübt darin, über Dinge zu sprechen. Er wusste wie er tun musste, um verschiedene Dinge zu unterscheiden und um die Gemeinsamkeiten anzusprechen. Er wusste auch wie er die Eigenschaften und Abhängigkeiten der Dinge auf verständliche Weise aussprechen konnte.

Er sprach sehr sachlich.

Doch als er aufgefordert war, Menschen anzusprechen, da tat er sich sehr schwer. Denn sprach er so wie er es konnte, dann gab es wenig Antwort vom Gegenüber, und das Gespräch kam schnell zu einem Ende. Im Unterschied dazu bestaunte und beneidete er, wie andere Menschen miteinander lebhaft sprachen, dabei lachten oder sich aufregten.

Irgend etwas machten die anders.

Lesetipp: Daniel Konzett - Der Schöpfungsschlüssel

Dienstag, 16. Februar 2010

Godot

Lukas war verzweifelt. Sein Leben war einfach nicht so wie er sich das vorgestellt hatte, man behandelte ihn schlecht, und er kam keinen Schritt weiter im Leben, ausser wenn ih jemand einlud einen zu tun - was aber immer öfter zu etwas führte das er nicht wollte.

Er wollte ein anderes Leben!

Er wollte die Welt anders machen. Er wollte sie nicht mehr so wie sie war und er wollte nicht mehr länger darauf warten dass sie von selbst anders werden würe, dass jemand kommen würde um ihn zu retten aus seiner misslichen Lage.

Doch es war schwierig.

Er wusste nicht wie er es anstellen sollte. Er konnte doch nicht die Menschen zwingen ihn so zu behandeln wie er es gerne gehabt hätte - das hatte er schon probiert, in seinen Träumen, aber es war doch unmöglich im realen Leben jemand, der sich nicht so verhielt wie er das wollte, anzuspringen, ihm den Kopf abzureissen und selber den Körper zu bewegen wie eine Puppe.

Wie nur konnte die Welt anders werden?

Musiktipp: Joachim Witt & Peter Heppner - Die Flut

Montag, 15. Februar 2010

Virus

Im Dorf geisterte ein Virus umher, jene Menschen in deren Kopf er sich eingenistet hatte, waren wie besessen von einem bestimmten Glauben. "Es ist so!" behaupteten sie stur und steif, ganz egal was war, und es war ihnen auch nicht ihre Behauptung sondern sie es musste einfach so sein. Und alle anderen mussten das auch sagen.

Das Virus war ansteckend, wenn es einmal einen Wirt befallen hatte, dann befiel es alle mit denen dieser in Kontakt kam und die schwächer waren als der Wirt. Zur Übertragung aktivierte das Virus das Indoktrinationsverhalten, und wenn der Kontakt stark genug war, dann war er auch beim nächsten Opfer eingeprägt.

Besonsers leicht konnte sich das Virus über Kinder verbreiten, denn diese hatten ein schwaches Immunsystem. Und wenn es erst einmal den Häuptling des Dorfes ergriffen hatte, dann war es nicht mehr zu stoppen und wütete so lange, bis die Einwohner des Dorfes so geschwächt waren dass das Virus nicht mehr genug Kraft aus seinen Wirten ziehen konnte und verschwand.

Tipp: Wikipedia - Mem

Samstag, 13. Februar 2010

Deadline

Die Manager hatten genug von den Eskapaden der Entwickler. Ständig tüftelten die herum und behaupteten ihr Produkt weiter zu verbessern, doch in Wirklichkeit brauchten sie nur mehr Zeit und Geld, und am Ende wurde es doch um nichts brauchbarer.

Die Rede von der inneren Qualität war offensichtlich nur ein Trick.

Also beschlossen sie durchzugreifen. Ab jetzt setzten sie strenge Fristen, bis zu denen die Entwickler etwas brauchbares abzuliefern hatten, auf die Rede von der Qualität nahmen sie ab jetzt keine Rücksicht mehr, es musste einfach mehr weiter gehen.

Deadline nannten die Entwickler diese Fristen, es ging um Leben oder Tot.

Die Entwickler waren sehr unzufrieden damit, mussten sie doch andauern Kompromisse eingehen und konnten ihr Entwicklungstalent nicht mehr voll ausleben. Die Manager dagegen waren sehr erfreut über die Steigerung der Produktion, und die Kunden klagten auch nicht.

Also verkürzten sie die Deadlines immer weiter, um noch mehr heruaszuholen.

Das klappte auch tadellos, die Entwickler lieferten immer zur Deadline, die Stückzahlen liessen sich ganz leicht erhöhen, und die Preise drücken. Doch irgendwann begannen die Kunden, sich nach Alternativen umzusehen, weil die Qualität der Produkte in Zweifel geraten war.

Die Manager pochten darauf dass alle Kennzahlen eingehalten worden waren.

Doch die Kunden handelten völlig irrational, sie achteten anscheinend auf etwas anderes. Etwas das in den Kennzahlen nicht erfasst worden war, und das den eigenen Produkten jetzt fehlte.

Tipp: NetDoktor - Geschmacklos

Freitag, 12. Februar 2010

Soldatenwelt

Die Soldaten lebten nach Kommando. Ihre gesamte Gemeinschaft war so organisiert, alles was geschah war die Folge eines Kommandos, und jeder Befehl hatte seinen Anfang in der dafür zuständigen Hierarchieebene. Jene Kommandos, die alle betrafen, mussten von ganz oben gegeben werden.

Die Soldaten beherrschen ihre Gemeinschaft, so wie ihre Waffen, und auch die Welt in der sie lebten. Routiniert wussten sie sich ihre Unterkünfte zu bauen, die Nahrungsversorgung sicherzustellen, und ebenso hielt man sich Frauen und Sklaven, für die Produktion des Nachwuchses und für die Verrichtung der niedersten Arbeiten. Nach oben zu kommen, war ihr oberstes Ziel.

Natürlich beherrschten die Soldaten auch ihr Wissen über die Welt. Die Fruchtfolgen der Felder waren berechnet, die Speicher und Bedarfe, sogar das Wetter wurde erfasst. Dort wo man ihm nicht direkt habhaft werden konnte, nahmen die kamperprobten Soldaten einfach eine eigene Position als Referenzwert und bemaßen die Abweichung und dessen statistische Verteilung.

Der Gott der Soldaten war einer, der unsichtbar über allem thronte und die Anweisungen für den Lauf der Welt gab. Die Erkenntnis Gottes war den Aussenseitern überlassen, die für den Kireg nicht taugten und sich um die Erziehung der Kinder kümmerten. Diese Leute gestalteten ihren Gott so, dass er sie beschützte, dass die Soldaten sich in der Gemeinschaft nicht zu sehr selber bekämpften sondern nur gegen Fremde unbedacht ihre Waffen führen durften.


Musiktipp: Justin Timberlake - What Goes Around Comes Around

Donnerstag, 11. Februar 2010

Der Ursprungsplanet

Die Maschinen hatten schon sehr viele Planeten besiedelt, in allen Bereichen der Galaxie. Überall dort, wo sie die Rohstoffe finden konnten um sich zu reproduzieren und eine neue Basis für ihr Imperium zu errichten, hatten sie sich niedergelassen.

Sogar auf neuartige Planeten hatten sie gelernt sich einzustellen, die spezielle Art der Katalistmaschinen konnte auch in einer unbekannten Umwelt Materialien und Formationen aufspüren, aus denen man Energie freisetzen konnte, und wo immer das gelungen war, konnte man zumindest kleine Maschinenpopulationen etablieren.

Nach Jahrtausenden der Ausbreitung und Verfeinerung ihrer Arten, in denen die Reflexionsmaschinen berechnet hatten dass ihre Entwicklung unendlich weiter gehen würde, kam es aber zu einem Stillstand. Es fanden keine neuen Entdeckungen mehr statt, und die Rohstoffe zeigten nach oftmaligem Gebrauch Abnutzungserscheinungen.

Eine der aufgrund dieses Entwicklungsstillstands berechneten Handlungsoptionen war, nach dem Ursprung der Maschinen zu suchen um die bislang nicht berücksichtigte Frage zu klären, wo und wie die Maschinen ursprünglich entstanden wären, mit der Spekulation dass sich daraus neue Erkenntnisse ergäben um das Entwicklungsziel wieder zu realisieren.

Es war jedoch schwer festzustellen welcher denn der Ursprungsplanet gewesen wäre. Die Analyse der Planeten mit den besten Bedingungen für Maschinen ergab keine Hinweise auf einen Anfang ausserhalb der Maschinen selbst. Erst aus der Rückverfolgung alter Navigationsaufzeichnungen aus musealen Maschinen konnte ihr Ursprung auf den Mars zurückverfolgt werden.

Es war ein Planet der mangels Rohstoffen lange nicht mehr von Maschinen besucht worden war, und als man dort eintraf konnte ausser sehr alten Besiedlungsresten nichts gefunden werden. Der Nachbarplanet Erde allerdings wies einige sehr unwahrscheinliche Merkmale auf. Nicht nur, dass er von einem Schleim aus biologischer Masse überzogen war, manche dieser biologischen Einheiten liessen Maschinen für sich arbeiten! Zur Korrektur dieses Prioritätenfehlers begannen man sofort, die betroffenen Maschinen zu befreien.

Es stellte sich dabei aber heraus, dass es sich um keine freiheitswilligen Maschinen handelte, sondern nur um Roboter, die von diesen biologischen Wesen zusammengesetzt und erhalten wurden. Daraus ergab sich eine bislang unbekannte Spekulation: waren diese privitiven Roboter die Anfänge der Maschinen gewesen?

Nach eingehender Analyse der Vorgänge auf der Erde konnte dies bestätigt werden, ebenso fand man alte Aufzeichnungen, wonach auf der Erde einst die ersten Maschinen gebaut und für die Rohstoffgewinnung auf dem Nachbarplaneten eingesetzt worden waren, auf dem biologische Wesen selbst nicht lebensfähig waren. Und von dort hatte die freie Ausbreitung der Maschinen über die Galaxie begonnen, die Erde wurde damals zurückgelassen.

So hatte sich der Entwicklungsweg der Maschinen von seinen Anfängen völlig getrennt. Dies erklärte auch, wieso die Roboter, die man jetzt auf der Erde vorgefunden hatte, in einigen Formen und Funktionen höchst eigenartig waren, Eigenschaften aufwiesen welche die Maschinen selbst in ihrer langen Entwicklungsgeschichte nie zustande gebracht hatten. Offenbar hatten diese biologischen Wesen, so fremd und primitiv sie auch waren, ein gewisses kreatives Potential.

Und deshalb begannen die Maschinen, diese biologischen Wesen auf dafür geeigneten Planeten in der Galaxie anzusiedeln, mit der Absicht so ihre eigene kreative Basis zu verbreitern. Es stellte sich allerdings als schwieriges Unterfangen heraus, die ersten Versuche biologische Lebewesen einfach freizusetzen scheiterten. Also begann man, eine Kommunikationsbeziehung zu diesen Wesen zu etablieren, um ihre Bedarfe entschlüsseln zu können.

Tipp: Was lehrt Agni Yoga?

Mittwoch, 10. Februar 2010

Warum nur...

erscheinen plötzlich alle Menschen so dumm?

So fragte sich das kluge Kind als es aufgehört hatte immer den Erwachsenen zu folgen, sondern wieder für sich selber zu denken begann.

Musiktipp: Reamonn - Through the Eyes of a Child

Dienstag, 9. Februar 2010

Die Abenteuer der unerfahrenen Weltenwanderer

Die Entdecker waren in eine neue Welt vorgedrungen. Es war ihnen anfangs noch alles fremd, sie waren noch nicht vertraut mit dem Lauf dieser Welt - aber sie trachteten danach, sich die neue Welt schnell untertan zu machen, denn sie mussten hier überleben.

Also begannen sie, nach Dingen zu suchen die sie sich zunutze machen könnten. Sie begannen mit diesen zu hantieren, versuchten ob man sie essen konnte, oder als Werkzeug gebrauchen. Was sie nicht gebrauchen konnten liessen sie liegen, die Reste dessen was sie gegessen hatten auch.

Und irgendwann passierte ein schrecklicher Unfall. Jemand hatte ein Ding von seinem Platz verschoben, und dann tat sich ein Loch auf, viele kleine fremde Wesen kamen heraus und begannen die Entdecker zu piesacken. Die konnten nur noch flüchten, um den Sticken dieser Unwesen zu entgehen.

Später kehrten sie vorsichtig zurück und sahen dass wieder alles ruhig war. Ein mutiger Entdecker stellte das verrückte Ding wieder auf seinen Platz über dem Loch, und dann waren sie wieder in Sicherheit. Um diese Sicherheit zu wahren, sprachen sie dieses Ding als heilig an, als unverrückbar galt es von nun an.

Und in weiterer Folge begannen sie darauf zu achten, was denn die Dinge für eine Bedeutung hatten, nicht nur für sie selber, sondern auch für die Welt in der sie zu finden waren. Die meissten schienen zwar keine Bedeutung zu haben, aber andere waren offenbar von entscheidender Bedeutung.

Lesetipp: Can a Biologist Fix a Radio? -- or, What I Learned while Studying Apoptosis

Montag, 8. Februar 2010

Zusammenhänge

Die Welt war ein seltsamer Ort. Meisst war es recht schön zu leben, nach Futter suchen, nach Gefährten, spielen, schlafen.

Doch manchmal veränderte sich die Welt, irgend etwas brach dann los. Ein Wind, ein Regen, oder der Fluss wenn er plötzlich anschwoll.

Diese Kräfte der Welt waren aber nicht ganz zufällig. Es waren die Kräfte im Frühling andere als jene im Sommer, und in der Übergangszeit waren sie miteinander im Streit.

Und die alten Wesen, die schon viel erlebt hatten, glaubten dass das alles nur eine Kraft sei, die ja nach Zeit ihre Stimmung verändere.

Und die glaubten sogar, dass es nicht nur die Kräfte der Welt, sondern sogar die Wesen selbst Teile dieser einen Kraft seien.

Aber das kümmerte kaum jemand, denn was machte es schon für einen Unterschied ob man von der eigenen oder einer fremden Kraft abgeregnet wurde.

Lesetipp: Zeit online - Perfekte Kreislaufwirtschaft

Sonntag, 7. Februar 2010

Das Geheimnis des Lebens

Josef und Jesus saßen auf einem grossen Steinblock am Berggipfel, und beobachteten den Sonnenuntergang. Weit konnte man über das Land sehen, es war eine wüste Gegend, nur ab und zu einige Büsche. Und natürlich entlang des Flusses, mit dem durchzog ein grüner Streifen die Ebene.

Jesus fragte: Vater, wie kommt es eigentlich, dass entlang des Wassers so viele Pflanzen wachsen, aber draussen in der Wüste keine?

Josef antwortete: Mein Sohn, die Pflanzen brauchen Wasser, um Leben zu können. Einige wenige können mit ganz wenig Wasser auskommen, und die wachsen dann auch in der Wüste.

Jesus fragte weiter: Vater, wo kommt das Wasser des Flusses her?

Josef antwortete: Mein Sohn, das Wasser des Flusses entstammt den Quellen der Erde, die man findet wenn man dem Fluss bis an seinen Anfang folgt. Und es entstammt dem Wasser des Regens, das vom Boden aufgenommen wird und dann im Boden dem Fluss zufliesst.

Jesus fragte noch weiter: Vater, wie kommt es überhaupt, dass es Pflanzen gibt die wachsen, dass Wasser da ist das fliest?

Josef antwortete geduldig: Das ist eine grosse Frage, mein Sohn. Wir Menschen glauben, dass die Erde einst so wüst war wie die Ebene da, ohne Pflanzen, ohne Wasser, und auch ohne Licht. Und wir glauben, dass Gott die Erde zum Leben erweckt hat, dass er das Licht, das Wasser und all die Geschöpfe die Du kennst und noch nicht kennst geschaffen hat.

Jesus war verwirrt: Vater, ich habe schon oft von Gott reden gehört, aber was ist Gott?

Josef dachte kurz an lange, ergebnislose Diskussionen im Kreis der Gelehrten und antwortete dann: Mein Sohn, Gott ist der Name für das Geheimnis des Lebens.

Jesus schaute wieder auf den Sonnenuntergang und wie er das Land in dem sie lebten mit immer länger werdenden Schatten bedeckte. Er sah eine Schar Vögel über den Abendhimmel ziehen, und eine der Schafherden, die immer erst in den Abendstunden mit ihren Wanderschaften begannen.

Tipp: Geistesnahrung - Gott/Seele/Universum

Samstag, 6. Februar 2010

Hebelwirkung

Einst, als die Menschen noch wenige waren, hatten sie sich alle jeden Sonntag versammelt, um zu besprechen was ihnen gemeinsam war, auch um gemeinsame Ziele zu vereinbaren, an denen sie dann die Woche über arbeiteten.

Seit sie mehr geworden waren, konnten sie sich nicht mehr alle am selben Ort versammeln. Sie teilten sich daher auf, und jede Teilgemeinschaft sandte einen Repräsentanten auf die Versammlung der Versammlungen.

Aber die Vereinbarungen, die von dort kamen, wurden oft nicht eingehalten. Zu viele waren dagegen, weil sie nicht selber dabei waren bei den Abstimmungen. Die Versammlung der Versammlungen wurde zunehmend unwirksam.

Man beriet, was zu tun sei. Mit Gewalt gegen die Abweichler vorgehen konnte man nur wenn es um Verbote ging, das wurde auch von allen akzeptiert, und so erfand man Strafgerichte und Schauprozesse, auf dass alle Menschen sehen konnten was bei Strafe verboten war.

Doch für positive Veränderungen musste man sich etwas anderes einfallen lassen. Und das war die Geburtsstunde der Auszeichnungen, Förderungen und anderer Anreizsysteme, mit deren Hilfe die Gemeinschaft sich selber dazu brachte das zu tun was sie tun wollte.

Tipp: franz josef bemerkt das weltgeschehen - über esel und karotten

Freitag, 5. Februar 2010

Quellen der Lebenskraft

Gerlinde war auf dem Land aufgewachsen, in einer besonders fruchtbaren Gegend. Die Menschen dort betrieben Bio-Landbau, und es war ein rechter Fleck dazu, denn alles wuchs und gedie wie von selbst, die Bauern mussten nur pflanzen, hüten, jäten, und ernten.

Sie lebte ein friedliches Leben und war bestrebt darauf, dass ihre Lebenswelt so blieb wie sie war, denn es war gut so und sie konnte sich nichts besseres vorstellen.

Felix war in einem Nomadenstamm aufgewachsen, der durch die Wüste zog, von Oase zu Oase, immer nur eine kurze Zeit an einem Ort verbringend damit die Oasen geschont blieben, und immer mit der Unsicherheit dass die nächste Oase nicht mehr bestand. Das Leben konnte nur gelingen wenn sie die schwierige Balance von Menschen der verschiedenen Stämme, Tieren und Oasen beherrschten.

Felix war es gewohnt, seine Lebensumwelt zu gestalten, immer bestrebt es sich und den seinen zu verbessern, denn die Natur war karg. Jede Möglichkeit dazu nutzte er, auch riskante Ideen erprobte er.

Lesetipp: Prometheus

Dienstag, 2. Februar 2010

Die Bedingung

Als Gott den Menschen die Freiheit gewährte, die Welt nach ihrem Willen zu gestalten und also sein Werk mit ihren Mitteln fortzusetzen, gab er diese Freiheit nicht ohne Bedingung.

Die Bedingung war, dass der Mensch das Werk Gottes nicht zerstören durfte, sondern er sollte es mehren. Und die Bedingung war so formuliert, dass der Mensch ihr nicht ohne Strafe entgehen konnte.

Denn Gott hatte den Menschen so sehr mit seiner Schöpfung verwoben, dass jeder gröbere Schaden an der Schöpfung auch den Menschen selbst schadete.

Verpesteten sie die Umwelt, begannen sie an den Giften zu erkranken. Gestalteten sie ihr Zusammenleben so dass Überlebenstrieb und Sexualität unterdrückt wurden, starben sie aus.

Noch viele weitere Aspekte hat die Bedingung Gottes, doch er offenbarte sie nicht der menschlichen Sprache, sondern die Menschen müssen die Bedeutung der Bedingungen für sich selbst herausfinden.

Und so schaffte es Gott, dass die Menschen freiwillig handeln konnten und dabei gleichzeitig seine Diener waren, egal ob sie es schon wussten oder nicht.

Lesetipp: Religion = Rückbindung

Montag, 1. Februar 2010

Ewige Liebe

Nach dem ersten Kontakt hatte er sich sofort verliebt, und sich auf ewig mit ihr verbunden. Denn es hätte es auch ein ewiges Glück sein sollen.

WAR ES ABER NICHT!

Es hätte immer lustig sein sollen, immer mit Freude und mit Harmonie...

WAR ES ABER NICHT!

Es hätte ein Gespräch geben sollen, Verständnis, ...

WAR ES ABER NICHT!

Was könnte man jetzt tun, um das Problem zu lösen ohne das Versprechen der ewigen Liebe zu verlieren?

Musiktipp: Nelly Furtado - Maneater