Montag, 31. Januar 2011

Das Ende der Welt

Die Menschen machten sich ihr Bild von der Welt, und sie machten es sich immer ein bisschen besser als es wirklich war, weil sie sich dann wohler fühlten.

Mit dem schönen Bild von der Welt lebten sie dann geruhsam und zufrieden vor sich hin. Es war einfach schön, gemütlich, und das Bild von der Welt wurde gelobt und verteidigt.

Doch irgendwie passte etwas nicht. Manche Menschen bekamen Angst, einfach so, niemand wusste warum. Andere wurden gewalttätig. Und viele redeten Unsinn ohne dass sie es merkten.

Es war eine wirre Zeit, keiner wusste mehr was er glauben sollte, was denn nun Recht und Unrecht war, was man erwarten konnte und was nicht. Und so gab man einfach alles auf und nahm die Dinge so wie sie kamen.

Und da begann ein neues Zeitalter, es war kein leichtes, aber es war eines ohne Einbildungen und dafür mit vielen neuen Erlebnissen.

Musiktipp: R.E.M. - It's The End Of The World As We Know It

Donnerstag, 27. Januar 2011

Machenschaften

Die Handwerker machten vielerlei nützliche Dinge. Sie nahmen Materialien und Werkzeuge und formten, fügten, bauten damit.

Die Anschaffer machten nichts selber. Sie sagten nur anderen Leuten, was zu tun sei, und die sagten wieder anderen was zu tun sei, bis hin zu den Handwerkern die letztlich wirklich etwas taten. Und dann sagten die Anschaffer dass sie alles selber gemacht hätten.

Am allerwenigsten von allen machten die Pfarrer etwas selber. Statt dessen erfanden sie ihren Gott und behaupteten dass der überhaupt alles gemacht hätte, und sie achteten darauf dass die die anderen sagten was zu tun sei sich an die Grundsätze Gottes hielten.

Tipp: Durch die Kindertaufe von der röm.-kath. Kirche vereinnahmt

Mittwoch, 26. Januar 2011

Gemeinschaftszwang

Eine Gruppe ängstlicher Menschen verharrten gemeinsam in der Höhle um das Feuer. Sie achteten darauf dass immer alle zusammen blieben.

Niemand durfte alleine weg, weil, entweder sie fürchteten dass er sie verraten könnte, oder dass es ein mutiger Mensch wäre der sie alleine zurück lassen würde.

Es durfte auch niemand etwas sagen dem nicht alle zustimmten, weil sonst musste man fürchten dass die Gruppe gespalten und so geschwächt werden sollte. Also traute sich niemand mehr etwas deutliches zu sagen.

Tipp: Wikipedia - Amische

Dienstag, 25. Januar 2011

Gehörig

Er hatte geschworen, auf Gott zu hören, Gott zu folgen, und nur Gott.

Es kam ein Mann zu ihm, der sprach mit lauter Stimme. Er war ganz still, um hören zu können was Gott sagte - und der sagte: er ist lauter als du, ihm musst du folgen.

Ein andermal kam eine Maus zu ihm, sie fiepste ganz leise. Er war ganz still, um hören zu können was Gott sagte - und der sagte: sie ist lauter als du, ihr musst du folgen.

Und so gehorchte er immer allen anderen, aber nie sich selber, weil er seine eigene Stärke vor Gott verbarg so dass dieser ihn nicht hören konnte und immer zu Gunsten der anderen entschied.

Tipp: Wikipedia - Gerechtigkeit

Montag, 24. Januar 2011

Egozentrisch

Der Egozentriker achtete auf seinen Haushalt. Was tat er, was kostete es, was brachte es. Daran orientierte er sich. Darauf achtete er, dass er sein Haus halten konnte, dass er die Sachen hatte oder bekam, die er brauchte.

Aber verdammt noch einmal wo hat der Teufel den Haken an dieser extrem bösen Verhaltensweise versteckt?

Tipp: wissenswertes.at - Haushalt

Freitag, 21. Januar 2011

Eigensinn

Karl wusste was gut für ihn war. Er tat das was er von anderen gelernt hatte dass man tun, und er wusste dass es ihm damit gut ging.

Das war schon immer so, seit er sich als Kind genau gemerkt hatte was die anderen tun, und seit dem tat er das auch, und es ging ihm immer gut.

Bis Karl von seinen Eltern weg ziehen musste. Da tat er zwar auch immer noch das was er gelernt hatte dass man tut damit es ihm gut geht, aber, es ging ihm nicht mehr immer so gut.

Er bemühte sich umso mehr, das zu tun was er gelernt hatte dass man tut, damit es ihm gut geht. Je schlechter es ihm ging, desto mehr bemühte er sich. Es konnte ja nur an ihm liegen.

Tipp: "Leben ist Lernen" von Konrad Lorenz

Donnerstag, 20. Januar 2011

Theaterstücke

Das Mittelschichtstheater: Haus, Auto, Frau, Hund. Kind nur wenn die Nachbarn auch eins haben (vorausschauend wählt man sich die Nachbarschaft schon dem entsprechend aus). Und jammern wenn sich etwas nicht aus geht.

Das Karrieretheater: Prestige-Job, häufiger Job-Wechsel, Auswahl nach Verdienst und Ansehen, Arbeitsmotivation rein nach Karriere-Fortschritt. Kundenfreundlichkeit nur so weit wie es diesem Ziel dient.

Das Spasstheater: viele Gaudi-Freunde, am Abend fort gehen und anderen möglichst oft das eigene Lachen zeigen. Möglichst oft möglichst viele verschiedene Spass-Angebote kaufen und möglichst oft möglichst vielen Leuten darüber berichten wie toll das alles ist.

Das Theater mit den Frauen: Frauen anreden, viele, in's Bett bringen, mit Sex prahlen, Sex auch wirklich lernen damit die Frauen das auch bestätigen und herum erzählen können. Mit einer Frau die schöner ist als die der anderen sich in der Öffentlichkeit zeigen. Und wenn man gerade keine (herzeigbare) Frau zur Verfungung hat, dann über die Frauen lästern.

Tipp: Gekonnter Auftritt in High-Heels - so läuft's!

Mittwoch, 19. Januar 2011

Schauspieler

Die Menschen lebten in ihrer Gesellschaft, strebten nach wirtschaftlichen Zielen, vertraten ihre gesellschaftlichen Interessen, sie folgten ihrem Lebenssinn und das war es was dabei heraus kam.

Unter den Menschen lebten auch Schauspieler. Sie sahen aus wie Menschen, verhielten sich wie Menschen, redeten wie Menschen. Nur Lebenssinn hatten sie keinen. Sie taten nur so als ob, um nicht aufzufallen.

Die besten Schauspieler zeigten von allem das unter den Menschen hoch angesehen war möglichst viel, und von allem das unter den Menschen wenig angesehen war möglichst wenig. Die besten Schauspieler wollten die besten Menschen sein.

Die Menschen lernten, sie zu erkennen. Es waren die, die immer wollten dass alles so bleibt wie es ist, damit sie weiterhin tun können was man tut um nicht aufzufallen. Jeder Veränderung war eine Bedrohung.

In weiterer Folge entspann sich ein Spiel zwischen den Menschen, die einfach spontan handelten und so manche überraschende Wendung schafften, und den Schauspielern, die ihrerseits so taten als ob sie etwas spontan neues täten. Sie würfelten heimlich.

Tipp: Gedanken zum Evangelium - Aschermittwoch

Dienstag, 18. Januar 2011

Grundlos

Er war ein Streuner und Schauspieler, er war gerne in Gesellschaft, aber er wusste nicht wieso. Er tat einfach mit, tat was die anderen auch taten.

Aber weil es egal war, beschloss er irgendwann keine Freunde mehr zu haben. Er lies alle Bande abreissen, und es fehlte ihm nichts.

Bis er irgendwann sah dass die Gesellschaft in eine Richtung ging die ihm nicht passte. Er wollte etwas ändern - aber wie?

Da sah er dass man Bekannte, Freunde brauchte, um ein Gewicht in der Gesellschaft zu bekommen, um sich Gehör verschaffen zu können.

Aha! Dazu war das also gut. Dazu waren alle diese Aktivitäten zur Beziehungspflege da: damit man sie hat wenn man sie braucht!

Tipp: Auf dem Instrument Social Media richtig spielen

Montag, 17. Januar 2011

Zerstörungswut

Die Menschen wollten nicht mehr. Sie wollten nicht mehr für etwas arbeiten, um dann zu sehen wie die Ergebnisse unter gingen, nicht an kamen, ignoriert wurden, keine Chance hatten.

Es reichte! Sie wollten etwas bewegen. Und weil es nicht anders ging, wollten sie etwas zerstören. Zerstören was sie störte, was sie an ihren eigenen Erfolgen behinderte.

Es gab keine andere Motivation mehr, keine anderen Wege zu irgendwelchen Erfolgen.

Musiktipp: Söhne Mannheims - Dein Leben

Sonntag, 16. Januar 2011

Unter Menschen

Ein Engel kam in ein neues Land. Er sah die Menschen, grüsste die freundlich, wollte bei ihnen zu Gast sein.

Doch er wurde angegriffen, einfach so. Ganz grundlos gingen immer wieder welche auf ihn los.

Er wehrte sich, hatte aber Schuldgefühle, weil er ja ein Engel und nur hier nur zu Gast war. Und so zog er weiter, weg aus diesem Land.

Erst viel später, als er in einem Zoo eine Horde Affen bei der Rangelei um's Futter sah, wurde ihm klar was da los gewesen war.

Er hatte die Menschen garnicht gegen sich aufgebracht, es war nicht seine Schuld gewesen, sondern deren Kampf um's Essen.

Tipp: Müller-Milch-Chef nach Rangelei mit Greenpeace-Nikoläusen angezeigt

Samstag, 15. Januar 2011

In der alten und in der neuen Welt

In der alten Welt kannte man die Grenzen, und man kannte die Ordnung der Welt. Es war schon alles bekannt, erprobt worden, die beste Lösung gefunden. Und so war alles gegeben, war allen dieselbe Ordnung gegeben.

In der neuen Welt war alles offen, unbegrenzt, frei. Niemand orientierte sich an Grenzen, weil die nicht bekannt waren. Statt dessen orientierte sich jeder an sich selbst, an dem was er für sich selber erreichen wollte.

Tipp: Wikipedia - Chaosforschung

Mittwoch, 12. Januar 2011

Minderwertige Gesetze

Die eigenen Gesetze von Hans waren so, dass er immer schlechter da stehen musste als andere.

Damit diese auch erfüllt blieben, hielt er sich meisst im Hintergrund, nur wenn es nicht auffiel, tat er was er konnte. Und als er dann im Beruf befördert wurde, da bemühte er sich dass er immer seine Kollegen besser da stehen liess, und dass in seiner Abteilung nicht etwas besser lief als anderswo.

Als er dann entlassen wurde, war wieder alles in Ordnung. Er hatte jetzt Zeit, um sich in Ruhe selber zu vernachlässigen. Ausserdem suchte er nach Menschen denen es noch schlechter ging als ihm selbst, und diesen wollte er "helfen", damit es denen besser ging als ihm selbst.

Doch die wollten sich von Hans nichts drein reden lassen, Hans musste hart darum kämpfen der letzte und schlechteste zu werden. Er wurde schliesslich von allen verstossen, da hatte er dann gewonnen. Das Ziel war erreicht, die Gerechtigkeit wieder hergestellt, das schlechte Gewissen beruhigt, und Hans glücklich.

Tipp: Lebenshilfe-ABC - Minderwertigkeitsgefühle

Dienstag, 11. Januar 2011

Der Vorurteilsgott

Der Vorurteilsgott war auf einem Auge erblindet. Er konnte nur noch sehen was er sehen wollte, und nicht mehr, was da war. So war er mit seiner Schöpfung besonders schnell, weil er keine Rücksicht zu nehmen brauchte auf die Gegebenheiten der Erde.

Eines Tages wollte der Vorurteilsgott unbedingt ein Pferd schaffen. Er schaute sich um, "Da!" Da bewegte sich etwas. "Du bist ein Pferd!" Und weil er ein Gott war, war das Krokodil das sich da bewegt hatte ab jetzt ein Pferd.

Der Vorurteilsgott sah sich seine Schöpfung eine Weile an und meinte dann, ein Pferd, das müsse doch schnell laufen. Das Krokodil watschelte los, so schnell es konnte - und das war ziemlich schnell, es war stolz auf sich.

Doch der Vorurteilsgott bemerkte nur: was für ein schlechtes Pferd, was für ein plumper Galopp das doch ist. Es war nicht so wie er sich das vorgestellt hatte, und zur Strafe für den Verstoss gegen die göttliche Ordnung verbannte er das Pferd in die Hölle.

Tipp: Das hässliche Entlein

Samstag, 8. Januar 2011

Der Glücksforscher

Der Glücksforscher erforschte seine Frau mit allen seinen Sinnen, berührte sie mit allen seinen Organen, an allen ihren Stellen.

Er merkte sich worauf sie glücklich reagierte und worauf unglücklich, damit er später später wusste was er wiederholen und weiter ausführen sollte und was nicht.

Wenn er etwas bereits bekanntes wiederholte, achtete er darauf ob sich etwas verändert hatte. Und manchmal testete er auch das unglückliche um auch da überprüfen zu können ob sich etwas verändert hatte.

Tipp: 77 Wege zum Glück - Flow

Freitag, 7. Januar 2011

Die Unfrau

Die Unfrau war keine Frau, sie war nur jemand der jedem Mann hiterher lief und alles tat was er wollte dass sie tue.

Von alleine tat und wollte sie nichts, ausser einen Mann finden der ihr sagte was sie tun solle.

Aber sie fand keinen, denn es war allen zu langweilig, so eine Unfrau zu haben, die nicht mehr konnte als man selbst.

Tipp: Wikipedia - Echo (Mythologie)

Donnerstag, 6. Januar 2011

Der Egoist

Der Egoist wollte etwas von den Frauen. Er wollte Sex, er wollte seinen Spass.

Er hatte sich früher immer solche gesucht die er leicht einschüchtern konnte, die liessen sich dann alles gefallen was er wollte. Aber das ging jetzt nicht mehr, die konnten zu leicht flüchten, und dann drohte man womöglich gar mit diesen unseeligen Frauenrechtsparagraphen.

Seither muss er sich mit Egoistinnen begnüngen, die wollen aber nur ihren eigenen Spass haben. Mit denen muss man sich dann abraufen, aber hin und wieder geht sich dann doch noch ein geiler Fick aus.

Tipp: focus.de - Mehr Egoismus, mehr Sex

Dienstag, 4. Januar 2011

Folgen

Der Führer schmiedete grosse Pläne, die sogleich in die Tat umgesetzt wurden.

Doch die Folgen waren erschreckend.

Daraufhin wurde der Führer abgesetzt, und die Menschen folgten dem, was die Welt vorgab.

Tipp: zitate.de - Führungskrise

Montag, 3. Januar 2011

Führen

Die Menschen liessen sich treiben. Treiben von dem was in der Welt so passierte. Sie reagierten darauf, taten was nötig war damit es ihnen wieder gut ging.

Doch irgendwann merkten sie, dass sie getrieben waren von den Folgen ihrer eigenen Reaktionen. Von dem dass sie nie beachtet hatten.

Und so beschlossen sie, die Verantwortung für die Folgen ihrer Taten zu übernehmen, und die Führung ihre Lebens in die eigene Hand zu nehmen.

Lesetipp: Wie weit reicht unsere Verantwortung? Verantwortungsbewusstsein

Sonntag, 2. Januar 2011

Die Vielfalt des Einen

Gott gab den Menschen ein Bewusstsein von ihm, auf dass sie ihre Rolle in seiner Schöpfung erfüllen konnten.

Es lief alles nach Plan - doch leider stellte sich heraus dass das Bewusstsein der Menschen nicht so umfangreich war wie nötig gewesen wäre, und so war der Plan den die Menschen hatten immer unvollkommen, und das Handeln der Menschen nach diesem Plan ging daher immer schief.

Ein Dilemma. Ohne Plan ging es nicht, und mit Plan ging es schief. Was tun?

In seiner Ratlosigkeit schuf Gott einfach eine andere Religion, um den Menschen ein anderes Bewusstsein von ihm zu vermitteln.

Es ging wieder schief. Er versuchte es mehrmals, immer mit dem gleichen Ergebnis. Schlimmer noch, die Menschen welche unterschiedliche Vorstellungen von Gott hatten begannen sich zu streiten, zu bekämpfen gar. Dabei wurden beträchtliche Teile von Gottes Werk ruiniert.

Doch dann passierte etwas sogar für Gott überraschendes. Die Menschen hatten gelernt mit ihren verschiedenen Ansichten irgendwie zurecht zu kommen. Und es stellte sich heraus dass sich die Menschen mit verschiedenen Ansichten, in ihrer Mischung, so gut ergänzten dass sie den Absichten Gottes besser entsprachen.

Tipp: Religionsfreiheit: Glauben und Glauben lassen